Da war er nun, der langersehnte Norgeurlaub.
Am Freitag, den 17.06.2011 waren die Sachen im Auto verstaut und es ging um 13.00 Uhr los.
Kurzer Trip und die Dänische Grenze war passiert. Dann ganz gemütlich immer in Rtg. Norden und wir kamen in Hirtshals an.
Dort mussten wir dann noch eine Weile warten.
Bereits hier lernte ich Frank und seine Frau kennen und der erste persönliche Kontakt war hergestellt.
Später auf der Fähre nach Kristiansand konnten wir beide weiter fachsimpeln und bei einem Kaffee wurde die Fahrt auch recht kurz.
Um Mitternacht ging es dann weiter, immer weiter Rtg. Norden.
Von der schönen Landschaft war ja leider nicht viel zu sehen. Hier noch eine kleine Maut und die mir bekannten Tunnel mit Blitzer wurden schadlos passiert.
Dann kamen wir auch schon an den Fähranleger, es war nun schon 04.55 Uhr. Die Fähre fuhr leider ohne uns und so mussten wir 45 Minuten warten.
Schade, die Fähre hatten wir um 2 Minuten verpasst.
Aber die nächste Fähre war dann die unsere. Es ging weiter bei einem herrlichen Sonnenaufgang.
Und noch eine Maut, die nicht ohne war. 85 Takken waren zu berappen; einziger Trost—eine nette hübsch anzusehende Nordische Schönheit nahm die Kroners.
Dann hart rechts abbiegen und es ging weiter. Hier noch eine Baustelle und eine ewig nicht endende schlängelnde Straße.
Und da waren wir am Ziel. Brandasund.
Hier hatten wir dann erneut ein wenig Pech. Viggo war nicht da, er war im Urlaub. Dafür konnte ich mich so einiger Maßen mit seinem Vater unterhalten, welcher mich auch im Boot ein wies.
Das Haus war noch nicht geräumt, die Mieter waren noch voll mit sich selbst beschäftigt. Aber das war ja klar, denn eigentlich hätten wir ja eh erst am Nachmittag einziehen können.
Unsere Taschen konnten wir schon im Haus deponieren.
Die Gegend wurde erst einmal in Augenschein genommen, wie gesagt, ich wurde im Boot eingewiesen und im Landhandel gab es einen heißen Kaffee.
Dann wurden die Angeln fertig gemacht und es ging gleich los. Erst einmal die Küstenstreifen abklappern.
Erster Stopp, Spinnrute mit 35 g. Pilker ausgeworfen Rtg. Felsen, absinken lassen und mit kurzen Rucken und schnellen Kurbelumdrehungen eingeholt.
Schon gab es den ersten Schlag in der Rute und ein Babyköhler kam zum Vorschein.
Der zweite Wurf brachte einen kleinen Pollack und so ging es weiter in der Kinderstube.
Also: Standortwechsel
Hier und da wurde immer wieder gestoppt und gefischt. Die ersten verwertbaren Fische kamen dann auch schon raus. Nichts Besonderes, aber es machte jetzt schon mächtig Spaß.
Gegen 15.30 Uhr fuhren wir wieder rein. Der Anfang war gemacht. Das Haus musste bezogen, die ersten Fische versorgt werden.
Dann gab es eine warme Mahlzeit. Man sollte meinen, dass wir jetzt völlig geschafft waren.
Aber nein, einen kleinen Umtrunk gönnten wir uns zur Einstimmung auf einen tollen Urlaub.
Eigentlich war schon eine Ausfahrt mit Frank geplant, klappte leider nicht.
Wir verabredeten uns dafür für den nächsten Tag.
Tag 2
Ein Treffen für 09.00 Uhr war angesagt. Frank erschien bei uns und nach einem kurzem Plausch ging es dann auch raus.
Eine Stunde auf einem Ententeich mit Zwischenstopp für die Köderfische. Dann kamen wir dort an, wo die großen Fische die kleinen zum Fressen gerne haben.
Die Pilker sausten in die Tiefe. Hier und da die ersten schönen Köhler. Nur Karl Heinz hatte da wohl keinen Köhler. Die Rute war krumm und er saß da mit hochrotem Kopf.
Pumpen und Kurbeln bis der Arzt kommt. Und es dauerte und dauerte und dann war der Fisch da.
Was für ein Tier, ein Dorsch von stattlicher Größe lag da neben dem Boot und wurde von mir gegafft.
Der glückliche Fänger war platt und musste erst einmal eine ganze Zeit verschnaufen.
Anfänglich Schätzungen und Messen bei wackeligem Boot wurde zu Hause revidiert. 115 cm und 13 kg wog dieser schöne Fisch.
Ein toller Anfang.
Bei mir wanderten schöne Pollacks und Köhler in die Bütt.
Alle hatten jetzt ihre Fische gefangen, auch wenn es nur einen sehr großen gab. Aber glücklich und zufrieden ging es heimwärts.
Tag 3
Wieder trafen wir uns mit Frank.
Dieses Mal wollten wir das Feld von hinten aufräumen. Köder wurden razi fazi gefangen und es ging an eine andere Stelle.
Wieder waren Hauptbeute die Köhler. Bei Karl Heinz die Dorsche und bei mir die Pollacks und ein wunderschöner Tangdorsch.
Frank konnte hier und da schöne Dorsche auf die Planken legen und durfte so manches Mal seiner Frau unter die Arme greifen.
Nach einigen Stopps hatten wir wieder derart viel Fisch, dass es wichtig war, rechtzeitig aufzuhören.
Tag 4
Wie schon zuvor, wir trafen uns wieder. Jetzt hatte ich mir vorgenommen, selektiver zu Fischen. Klar, meine Spinnrute musste weiter fischen. Es macht eben einen irrsinnigen Spaß mit sehr leichtem Geschirr den kampfstarken Pollack nachzustellen. Und das gelang mir durchaus. Hier und da landeten richtig schöne Fische in der Bütt, nur heute nicht. Immer wieder kleine Köhler. Die Stellen wurden gewechselt, es wurden aber nur Köhler gefangen. Teilweise in schönen Größen.
Es war eigentlich ein Tag, an dem nichts lief. Keine Dorsche, kein Pollacks und auf Fetzenköder kam auch nichts.
Na ja, dann eben nicht. Ab nach Hause. Unter der Brücke, kurz vor unserem Haus machten wir noch einen Stopp.
Erster Wurf, Miniköhler! Zweiter Wurf Rtg.Brückenpfeiler, einen gewaltigen Schlag in meine feine Spinnrute und die Penn Slammer sang ein Lied, welches nur wir Angler hören mögen.
Die Bremse kreischte auf, die Rute war krumm wie noch nie. Aber die Fluchten wurden schnell kürzer und ein schöner Pollack von 75 cm lag neben dem Boot und wurde erfolgreich gegafft. Da fährt man eine Stunde weit rauf aufs Meer und fängt nichts, und vor der Haustür schwimmen die großen Fische.
Der Tag war gerettet, ich hatte meinen Pollack.
Tag 5
Für den heutigen Tag hatte ich mir vorgenommen, hauptsächlich mit Fetzen zu fischen. Es sollte belohnt werden.
Klar, die Spinnrute brachte mir meine Pollacks.
4 schöne wanderten in die Bütt einige Köhler ebenso.
Dann kam der erste Biss auf Fetzen. Anschlag und…
Ja, mein erster Lump hing am Haken.
Ober an der Oberfläche sollte das Tier gegafft werden. Da war der Haken ab. Eine Unachtsamkeit und der Fisch hatte sich vom Haken abgedreht. Sche…..
Aber er lag da, die Schwimmblase hatte alles an Innereien herausgedrückt. Er trieb vom Boot ab und war kaum noch zu bekommen.
Jetzt kam wieder meine geliebte Spinnrute zum Einsatz. Einen Wurf überhin, kurz anziehen, Anschlag.
Der Fisch wurde gehakt, sogar direkt in den Lippen. So fängt man also Lumps mit der Spinnrute.
An diesem Tag wanderten noch drei weitere Lumps in die Bütt. Und auch bei Karl Heinz waren jetzt Lumps an der Angel. Die Stelle war gefunden und sollte am nächsten Tag wieder angefahren werden.
Tag 6
Raus an die Lumpstelle. Aber nichts tat sich. Es war wie verhext. Die Spinnrute zauberte mir einige Köhler und meinen Liebling, den Pollack heraus.
Stellenwechsel:
Fetzen runter und warten, 120 m Tiefe zeigt des Echolot. Plötzlich einen Schlag in der Rute.
Dann ging es los. Anschlag und kurbeln, Pumpen und tief Luft holen. Rute krumm, haste noch nicht gesehen.
Und dann kamen sie. Ein Dorsch und ein Lump von je 75 cm. Ich habe fertig!!!
Einige weitere Fetzen brachten dann noch stattliche Dorsche und stattliche Lumpen.
Da war man im Fangfieber und bekam gar nicht mit, dass das Wetter umschlug. Innerhalb weniger Minuten wurde das Wasser derart kappelig, dass es dringend geboten war, nach Hause zu fahren. Die Wellen waren schon nicht von schlechten Eltern und wir konnten nur mit gut halber Fahrt fahren. Den sicheren Hafen liefen wir wohlbehalten an.
Das war eindeutig der erfolgreichste Tag. Super Fische für einen schönen Abschluss.
Tag 7
Das Wetter ließ es nicht mehr zu, wieder raus zu fahren. Aufklaren und auch einmal etwas für die Kultur machen. Wir schauten uns die Gegend an und konnten so noch ein schönes Norwegen erleben.
Fazit:
Super Norwegenurlaub mit spitzem Wetter und vielen Fischen. Boot und Haus waren okay.
Die guten Fänge haben wir aber ganz eindeutig dem Frank zu verdanken. Nur mit seiner Hilfe und seinem Wissen konnten wir die Stellen anfahren und fangen.
Danke dafür, ich verneige mich zu tiefs!