Moin,
bin gestern nach 10 Tagen Hidra wieder zurück in der Heimat.
Ich spule gleich vor zum Interessanten Teil................
In den 10 Tagen hatten wir nur wenig Möglichkeiten mit unserem "eingeschränkt rauwassertauglichen" Boot (18 Fuß/ 20PS) zum Siragrunnen zu kommen. Insgesamt machten wir 2 Halbtagstouren. Vom Inselfjord Hidras aus (Ist das eigentlich der besagte Rasvagfjord?) brauchten wir etwa 1h.
Fisch gab es dort in Massen: Auf den Plateaus massenweise Pollack im Freiwasser. Mit leichtem Gerät in der Andrift fast jeder Wurf ein Treffer. Sehr kurzweilge Angelei und ein Heidenspass.
Dorsche waren sowohl am Grund als auch im Freiwasser unterwegs.
Bei 30-40m blieb ein Makrelenfilet am Grund nicht lange unberührt. Jedoch hing dabei sehr schnell ein kleiner Leng.
Wir haben immer ein Programm durchgezogen. 2h Pollack jiggen danach Dorsche und zum Schluß einige Lengs mit Naturködern. Auf dem Siragrunnen reichen meiner Meinung nach 4h Angelzeit völlig aus. Ich war danach immer völlig "satt". Was will man denn mehr, als 4h fischen mit Fischkontakt bei fast jedem Wurf?
Am 2.Siragrunnen-Tag haben wir in unserer "Naturköderrunde" nur große Flattermakrelen an einem System aus 2 Einzelhaken hinter einem 800g Blei angeboten. Wir fischten an einer 100m Kante des Siragrunnen und wechselten uns mit der 50lbs Rute ab - Permantent Bisse, wobei jedoch nur die großen gehakt wurden. So fingen wir nochmal einige schöne Fische von ca. 70cm bis gut 90cm: Lengs, Dorsche, Dornenhaie, einen schönen Schellfisch und die Quotenpappnase in Form eines kleinen Wittlings
Wenn wir diesen Spass etwas länger getrieben hätten...Aber wir hatten mittlerweile genug Fisch ließen die restlichen Flattermakrelen-Fans dort wo sie waren.
Steffen, nächste Woche lässt sich dort garantiert noch mal der eine oder andere bitten
Nun zum ruihgen Teil: An den windigen Tagen trieben wir uns in den Innernfjorden herum, wobei es schleppend lief.
Dazu muss ich noch sagen dass ich bei uns der einzige ambitionierte Spinnangler bin und die restlichen Familienmitglieder reine Gelegenheitsangler sind - sprich, es reicht gerade so für das konventionelle "Tannenbaum in der Abdrift hinterherziehen" bzw Naturköderfischen. Dabei gab es in den Innenfjorden größtenteils Kleinvieh. Das leichte Naturköderfischen ist m.M nach eine sehr nervige Angelegenheit, da sich viele kleine Dorsche und vor allem massenweise Wittlinge die Haken bis zum Anschlag reinwürgen. Man verangelt dabei massenweise kleine Fische. Ätzende Angelegenheit.
Die schönste Angelei war für mich dass leichte Spinnfischen in den ruhigen Bereichen. Die anvisierte Mefo gab es leider nur 2 mal in Form eines Nachläufers. Sogar einen Wolfsbarsch sah ich hinterher schwimmen.
Die üblichen Verdächtigen bekommt man unter ruhigen Bedingungen definitiv besser am leichten Gerät.
An einen verregneten Tag zB ging ich für 2h mit der 50g Spinnrute an eine Hafenanlage in Rasvag und fing schöne Lippfische und dazu fette Dorsche und Pollacks bis 70cm. Damit hätte ich nicht gerechnet.Die Pollacks bissen auf Gummifische wie zB Salt Shaker und Kopyto am 10g Kopf, die Dorsche und Lippfische fanden Gefallen an 15g Rubber Jigs mit Gummi-Krebsen. Alles in ca. 5-15m Tiefe. Ganz unverhofft fing ich uns so ein schönes Mittagessen.LC:)
In den Abendstunden sieht man im Fjord oft Fische an der Oberfläche rauben. Es war wie Barschangeln an einem ruhigen Binnensee, nur dass ich nicht sehen konnte, wie Barsche die Wobbler bis ans Boot verfolgen, sondern Makrelen, Pollacks und Seelachse. Sehr schönes Erlebnis, das ich so noch nicht hatte. Besoders gut gingen dabei Jerks wie zB Illex Arnaud. Die Fische attackierten die Köder in 1m Tiefe über teilweise 30m tiefen Wasser. Oft drehten sie ab, sobald sie dass Boot sahen. Es war wirklich spannend, dabei zuzusehen.
Zu meinem Fazit der Reise:
1.Wenn das Wetter stimmt, nix wie raus zu den Hot Spots wie zB Siragrunnen (4h Siragrunnen ist wie 5 Tage Innenfjord;))
2. Kleine Naturköder fangen sehr schnell einen kleinen Leng, große (ganze, große Makrelen oder besser Flattermakrelen) brauchen nicht wesentlich länger, um einen großen Fisch zu überreden
3. Mit etwas Beobachtung des Wassers und Flexibilität bzgl diverser Angeltechniken lassen sich oft auch da Fische überreden, wo man sie nicht erwartet.
An dieser Stelle nochmal vielen Dank an das Forum für die Hilfe bei der Vorbereitung dre Reise!
Gruß,
Robert