Hidra August 2008 - der Fluch des Wetters...
Nachdem wir bereits im April/Mai auf Hidra vom Wettergott böse auf's Korn genommen wurden, hofften wir diesmal auf besseres Wetter, doch leider sollte uns auch diesmal das Wetter oft ein böses Schnippchen schlagen...
Unser Ziel von 23.08. bis 31.08. war das wunderschöne Haus von Karl auf Hidra mit wunderschöner Fjordlage, welches wir wieder bei http://www.come2norway.com gebucht hatten.
Die Abfahrt startete am Freitag 22.00 Uhr in Leipzig. Schon auf der nächtlichen Autofahrt durch Deutschland und Dänemark wurden wir durch wolkenbruchartige Regenfälle auf das kommende Urlaubswetter vorbereitet. Mit Sonnenaufgang legte sich der Regen und Hantsholm und die Fjordcat empfingen uns mit Sonnenschein, so dass sich die Überfahrt nach Kristiansand problemfrei und ruhig gestaltete.
So kamen wir gegen Mittag wohlbehalten in Kristiansand an und starteten unsere Weiterfahrt nach Flekkefjord. Dort wurde schnell noch eingekauft und weiter ging es Richtung Hidra-Fähre. Sonne und leichter Wind empfingen uns am Fähranleger. Wir setzen über und Karl's Schwester machte mit uns die Übergabe des Ferienhauses. Sofort wurde das neue Boot inspiziert - einfach Klasse!!! Da waren sich alle einig.
Das Gepäck wurde entladen und das Equipment sortiert und ausgepackt. Matze und Frank legten dann mit dem Hansvik am Bootssteg an und es wurde nett geplauscht. Ich entschloss mich mit Matze bei Grönevika etwas mit Naturköder zu angeln, wo bereits Karsten und Rico ihre Köder badeten. Matze und ich hatten ein paar Bisse, bei denen die Fische jedesmal die Filets gekonnt vom Haken zogen. Es gelang uns beiden aber nicht einen Fisch zu landen. Ganz anders Karsten: Er verhaftete beim Naturköderangeln einen prächtigen Pollack von 85 cm. Ungewöhnlich, aber wahr!
Holger hatte inzwischen eine kleine Aussfahrt gestartet, bei welcher etliche Makrelen und einige Wittlinge, 2 Köhler und ein schöner Küchendorsch verhaftet wurden.
In den kommenden Tagen wurde das Wetter dann schlechter und starker Wind und Regen wechselten sich ab und ließen nur selten mal die Sonne am Himmel erscheinen.
Das Angeln begrenzte sich nun meist auf das Angeln direkt vor der Haustür im kleinen Fjord. Vom Boot aus konnten wir mit Naturköder wieder zahlreiche Wittlinge verhaften, wobei ich sogar einen von 45 cm erwischte. Dieter fing einen schönen Portionspollack.
Vom Steg aus konnten wir viele Hornhechte erbeuten, was richtig Spaß brachte. Der größte gemessene Horni brachte es immerhin auf 72 cm, wobei ich noch einen richtig Guten von 90 bis 100 cm erbeutete, welcher mir beim Abhaken aber über Karl's Wasserrutsche entkam. Schade!
Montag trafen wir Karsten & Co. im Hidrasund, welche von Seehechtfängen im Flekkefjord bei Grönnes berichteten. Bernd hatte die Tage zuvor mit Sohnemann Levin schon reichlich davon verhaftet und sein Wissen in echter SNB-Manier kurzerhand weitergegeben.
Wir schlossen uns an und konnten am Ende immerhin 14 Seehechte verhaften. Auf dem Heimweg stoppten wir kurz in der Blubberblasenbucht, um das Angeln an diesem "legendären" Ort unseren Neulingen zu zeigen. Ein paar kleine Köhler und Makrelen gingen an den Haken und durften wieder schwimmen. Mir entkam unterm Boot eine riesige Makrele von geschätzten 50 bis 55 cm. Karsten verhaftete einen schönen Köhler, als wir bereits weiterzogen.
Am Mittwoch fand abends im Haus Ingebretsen ein großer Grillabend statt, der eifach nur super war. Neben den leckeren Grillspezialitäten floss auch reich Bier, Wein, Sekt und Schnaps und es war ein geselliges Miteinander. Ich übernachtete gleich bei Karsten, Matze, Frank und Rico. Karsten und ich hatten den Abend am schlechtesten überstanden, wie sich bereits beim Frühstück zeigte. Angeschlagen verzichtete ich so auch auf eine Ausfahrt.
Holger musste die Bootstour aufgrund der hohen Wellen und des starken Windes auf den Inselfjord beschränken. So wurden hauptsächlich Makrelen erbeutet, welche allgegenwärtig waren. Beifang waren an diesem Tag Hering, Hornhecht, Wittling und die lästigen Franzosendorsche.
Am Freitag hatte sich das Wetter beruhigt und die See gelegt. Während Holger und Hans mit den Frauen eine kleine Tour nach Mandal, Farsund und Kap Lindesness unternahmen, übernahm ich für Dieter und Reinhard das Guiding mit dem Boot. Zunächst wurden ein paar Ködermakrelen geschleppt, um es dann bei Grönevika mit Naturköder zu probieren. Da die Wellen aber dort noch zu hoch waren, fuhr ich über Kirkehavn schnell in den Hidrasund. Hier und da stoppte ich an bekannten Stellen, um einen Köhlerschwarm zu entdecken. An der ersten Lachsfarm im Strandsfjord dann endlich Volltreffer: Schnell das Speedpilken erklärt und los ging es. Einige schöne Köhler fanden schnell den Weg ins Boot und auch 2 Schellfische konnten ins Boot gehoben werden. Kurz nacheinander verlor ich dann 2 richtig gute Köhler, die sich jeweils nach den ersten Hammerfluchten losreißen konnten. Mist!
Nachdem die Köhler jedoch immer kleiner wurden, räumten wir das Feld und fuhren weiter in den Strandsfjord. Jetzt wollte ich es auf Naturköder probieren, da Wasser und Wetter dazu endlich mal einluden. Am ersten Punkt war "Totentanz" und so fuhr ich zum zweiten Zielpunkt. Nach kurzer Zeit hatte ich den ersten Biss und konnte einen dicken Leng von 83 cm und fast 9 Pfund landen. Dieter hatte aufmerksam zugeschaut und legte mit einem 63cm-Lumb nach. Während seines Drills bekam ich einen schönen Biss und spürte am anderen Ende der Schnur heftige Gegenwehr. Da sich Dieter's Lumb in meiner Schnur verfing, musste ich mit dem Drill aufhören, was mein Fisch zur Flucht nutzte. Egal, wenigstens der Lumb wurde sicher gelandet. Danach bekam Reinhard einen Mordsbiss: Urplötzlich bog sich seine schwere Rute zum Halbkreis und der Fisch nahm blitzartig Schnur von der Rolle. Nach einer rasanten Flucht und kurzem Drill entkam auch dieser Fisch. Sicher ein Großleng.
Dieter legte dann noch einen herrlichen Lumb von 81 cm und 13 Pfund nach. Reinhard verlor 2 weitere Fische. Schließlich kam noch ein Portionsleng ins Boot. Zufrieden fuhren wir Richtung Heimat.
Am Samstag wollten wir es nochmals mit Naturköder versuchen. Makrelen waren wie immer gar kein Problem und wir konnten endlich Grönevika ansteuern. Nach kurzer Zeit bekam ich einen Biss und hakte einen guten Fisch, der auf dem Weg nach oben sich in Reinhard's festhängender Schnur verhedderte. In einem riesiegen Schnurknäul wurde der Fisch schließlich doch noch ins Boot geholt. Immerhin 62 cm und fast 7 Pfund hatte der Lumb letztlich. Wir fuhren noch diverse Punkte an und versuchten hier und da unser Glück, aber erwähnenswerte Fische fingen wir nicht mehr. Am frühen Nachmittag fuhren wir rein und begannen mit Packen und Boot schrubben. Nach getaner Arbeit ließen wir den Tag gemütlich Revue passieren und zogen insgesamt ein positives Fazit nach einer tollen Urlaubwoche.
Sonntagmorgens starteten wir unsere Heimfahrt und gegen Mitternacht erreichten wir schließlich Leipzig.
Fazit: Das Wetter spielte wie schon im April nicht richtig mit und schränkte das Angeln doch erheblich ein. Trotzdem waren wir letztlich wieder zufrieden und kommen im nächsten Jahr garantiert wieder...