Sörreisa 2010
Hallo liebe Freunde, hier nun ein kurzer Bericht über unseren diesjährigen Norge-Urlaub, den wir in Eric´s Fishigcamp in Sörreisa (südlich von Tromsö auf Höhe Senja) verbrachten.
Am Mittwoch, 11.08. morgens um halb Fünf starten wir mit 8 Personen in 2 PKW´s und einem Anhänger in Richtung Flughafen München. Gegen halb Sieben beim Parkplatzvermieter angekommen, wurden wir von ihm in Empfang genommen, das Gepäck umgeladen und zum Flughafenterminal gefahren.
Dort waren wir scheinbar die ersten Angler überhaupt, die mit Übergepäck nach Norwegen fliegen. So jedenfalls kam es uns vor. Die Damen und Herren am Schalter wussten jedenfalls nicht, wie sie uns abfertigen sollten und rannten und schnatterten wie ein wilder Hühnerhaufen durcheinander. Laut Angabe unseres Reiseveranstalters (Vöglers) konnte jeder neben seinen 30 Kilo Freigepäck und dem Handgepäck noch zusätzlich gegen 80 Euro Gebühr 30 Kilo Anglerzusatzgepäck in Form eines Rutenrohres und zweier Ausrüstungs- bzw. Köderboxen mitnehmen. Nach einer höchst aufwendigen und bürokratischen Prozedur hatten sie es endlich geschafft und wir konnten unser Gepäck bezahlen und einchecken.
Unser Flug sollte nach 2 x Umsteigen (in Kopenhagen und Oslo) nach Tromsö führen, da angeblich zu dieser Zeit keine Flüge nach Bardufoss (wesentlich näher am Urlaubsort, nur ca. 20 Minuten Transferzeit) gingen. So jedenfalls die Aussage vom Reiseveranstalter Vöglers. Nachdem wir aber auf dem Transfer von Tromsö nach Sörreisa eine 6-köpfige Gruppe aus Ingolstadt vom Flughafen Bardufoss mit in unsere Anlage mitnehmen mussten, konnte das niemand so recht verstehen, warum wir nicht auch dort landen konnten. Ach ja – beim Umchecken in Oslo stellte sich heraus, dass die Hälfte unseres Gepäcks in München vergessen wurde. Nach ewigen hin und her am Auskunftschalter gab man uns einen Beleg und das Versprechen, dass das Gepäck am Folgetag per Taxi in die Anlage nachgeliefert wird.
Dies ist auch geschehen. Insgesamt war das Gepäck in einem verheerenden Zustand, so als wurde es mehrmals mit Gewalt über den Boden geworfen.
In Eric´s Camp angekommen wurden wir in unsere Unterkünfte eingewiesen. Diese waren
Im Großen und Ganzen sauber und zweckmässig. Anschließend erfolgte die Einweisung in die Nebengebäude der Anlage (Gefriertruhen und Raum für Anglerkleidung) sowie Sauna, Solarium und Hot-Tub. Die Benutzung dieser „Welness-Angebote“ geht nur gegen Gebühr, was weder im Katalog des Veranstalters noch auf der Internetseite des Inhabers geschrieben steht. Die Gebühr für das Hot-Tub beträgt im Übrigen 250.- NOK pro Person. Badezeit beträgt 3 Stunden und es muss anschließend selbst gereinigt werden. Es versteht sich von selbst, dass von diesem unverschämten Angebot niemand Gebrauch machte, da man für diesen Preis eine Zehnerkarte im Hallenbad bekommt. Erwähnen möchte ich noch, dass in unserer Wohnung der WC-Sitz kaputt war und in der anderen Wohnung die WC-Spülung, so dass mit dem Brauseschlauch nachgeholfen werden musste. Beide Mängel wurden angesprochen, jedoch nicht abgestellt.
Nachdem mit der Unterkunft alles geregelt war ging man über zur Bootseinweisung. Die Boote machten auf den ersten Blick einen sauberen und gepflegten Eindruck, die Betankung und Ölstandsmessung erfolgt durch die Inhaber, die Schlüssel bleiben im Boot. Diesen Service werte ich als großen Plußpunkt, zumal die abschließende Benzinabrechnung absolut korrekt war. Die Boote sollten eigentlich 25 PS haben, aber das haben sie mit Sicherheit nicht. Ich würde mal sagen, meines gab gerade mal 15 PS her. Da bei meinem und noch einem anderen Boot der Ölsensor kaputt war, ist der Motor ca. 5 – 6 Mal am Tag abgestorben und musste wieder neu gestartet werden. Dies wurde dem Besitzer zwar gesagt, aber es wurde nichts dagegen unternommen.
Auf die Frage hin, wohin man mit den Booten zum Einkaufen fahren sollte (im Angebot von Vöglers war darauf hingewiesen worden, dass der Weg mit dem Boot ca. 10 Min. beträgt) wurde uns das Einkaufen mit den Booten strikt untersagt. Angeblich gab es in Sörreisa keine Anlegemöglichkeit, sowie ein Bootsschrauben-gefährdendes Fahrwasser. Einkaufen ging also nur zu Fuß (1,5 Stunden für eine Wegstrecke) oder gegen Gebühr auf Absprache mit dem Anlageninhaber. Die Gebühr pro Fahrt beträgt 150.—NOK, uns wurden jeweils 300.—NOK berechnet, da wir ja stets für 2 Wohnungen einkauften. Na ja – was soll der Geiz ….
Die fischereiliche Einweisung des Anlagenbetreibers erschöpfte sich in den 2 Sätzen, dass man nach jagenden Möwen Ausschau halten sollte, ansonsten sei Suchen angesagt ….
Das Angeln selbst erwies sich als ziemlich unergiebig. Ich muss zugeben, wir alle waren wohl mit etwas zu überzogenen Erwartungen angereist, aber eine solche Pleite in anglerischer Hinsicht hätte wohl niemand erwartet. Wir befischten systematisch alle „Hot-Spots“, die uns aus der Karte sowie aus dem Internet bekannt waren. Natürlich fing man hie und da einen Dorsch oder Köhler bis ca. 4,5 Kilo, ja sogar zwei maßige Heilbutts und zwei Steinbeißer mit jeweils ca. 4 Kilo mussten dran glauben – aber ehrlich, was ist das, wenn 8 Leute pro Tag ca. 6 – 7 Stunden auf dem Wasser sind. Der Rest, der an den Haken ging war nur Kleinzeug und nicht der Rede wert. Wir sind beileibe keine Kochtopfangler, aber 15 Kilo Filet pro Nase auf 13 Angeltage sollten es schon sein. Einige von uns schafften es vielleicht, bestimmt die Hälfte nicht. OK-Gut, 15 Kilo haben wir auf die 2 Wochen bestimmt auch gegessen, aber das Essen diente zum Teil der Frustbewältigung.
Ich für meinen Teil habe mich nach 3 – 4 Angeltagen dem Schicksal ergeben und die Anglerei nicht mehr als Hauptsache betrachtet. So konnte ich für mich einen schönen und erholsamen Urlaub in grandioser Natur und bei herrlichem Wetter erleben. Insgesamt hatten wir (wie immer eigentlich) eine super Kameradschaft in unserer Truppe, es fiel kein böses Wort und die Aufteilung der anfallenden Tätigkeiten regelte sich, ebenfalls wie immer, von selbst. Auch wenn bei dem einen oder Anderen der Frust über die Fischerei doch noch da war, glaube ich doch, dass es für alle ein schöner Urlaub war.
So vergingen die Tage wie im Flug und die Abreise stand bevor. Nachdem die Unterkünfte und Boote in sauberen Zustand übergeben und das Benzin abgerechnet war, wurden wir von einem älteren Herren zum Flughafen Tromsö gefahren. Auf den ersten Eindruck erwies sich das Einchecken als völlig unbürokratisch und kinderleicht. Das sollte sich ändern!! Die Herrschaften bei der SAS in Tromsö erkannten als Übergepäck lediglich ein Rutenrohr und eine Köderbox in Größe einer Schuhschachtel an. Jedes Kilo darüber musste mit 90 NOK bezahlt werden. Unsere Wut kann man sich vorstellen, besonders als die Dame am Schalter ungemein schnippisch sagte, entweder bezahlen, oder der Flieger fliegt ohne Euch los. Obwohl wir die Rechungen aus München für das Übergepäck vorweisen konnten, gab es keine Gnade, und jeder musste zwischen 1600 und 1900 NOK bezahlen.
Der Rückflug verlief ohne Komplikationen und wir werden die in Tomsö per Karte bezahlten
Beträge auf jeden Fall zurückbuchen lassen. Die sollen kommen, und sich das Geld holen J
Eric´s Camp Sörreisa 11.08. - 25.08.2010
-
-
auch ich habe in den letzten jahren einige Male das Gefuhl bekommen,das wir von den Norwegern als "Melkkuh"angesehen werden.
Füe alles was es früher normal dazu gab ,jetzt sofort Bezahlen und dazu noch total überhöht.
Die sollen aufpassen,das Schuß ist schon für andere nach Hinten losgegangen.... -
Schade, dass ein langersehnter Norwegenurlaub einen solchen Beigeschmack bekommt. Beim nächsten Mal werdet Ihr bestimmt mehr Glück haben.
-
Ich sehe mich ja nun nicht als Pauschaltourist und bin auf gewisse "Nebengeräusche" bei solchen Touren durchaus vorbereitet. Aber was so alles unternommen wird, um einen den Urlaub zu vermiesen ist schon gigantisch. Manchmal scheint es, als würden manche Gefallen daran finden. Bei mir und meiner Frau und auch dem Rest der Truppe haben sie jedoch auf Granit gebissen. Wir haben das Beste draus gemacht und uns keineswegs unsere gute Laune verderben lassen. Ich jedenfalls freu mich schon auf´s nächste Mal
-
Hei Bayerwaldfischer ,
ich finde es trotzdem klasse von dir , dass du trotzdem einen Bericht erstellt hast. Da wartet man 1 Jahr und freut sich wie bolle auf den Trip und dann sowas . Ich glaube so kulant wie deine Truppe ist nicht jeder :mad:.
Kannst ja in der Häuserdatenbank mal ne Bewertung hinterlassen .;)
Ansonsten wäre es nicht schlecht mit ein paar Pics ( Landschaft und Fisch ) -
Sehr schade, doch ich denke Ihr tatet das Richtige und habt das Beste daraus gemacht;). Die richtige Einstellung habt Ihr auf jeden Fall, wenn Ihr sagt, dass Ihr Euch auf die nächste Tour freut
. Hinter diese Reise, mit all seinen Erfahrungen, einfach einen Haken machen und andere Kollegen bei Bedarf informieren bzw. warnen.
Solltest Du noch Bilder haben, die Du einstellen könntest, wäre das klasse;). -
HI Bayerwaldfischer, vielen Dank für den Reisebericht. Gut zu lesen, dass doch nicht nur überschwenglich Gutes von der Anlage berichtet wird. Unsere Truppe wollte ich überzeugen, im Jahr 2012 mal dort hin zu fahren (nächstes Jahr sind wir wieder auf Fosen, Husbysjoen), aber das hat sich erledigt.
Viele Grüsse aus Rostock, brosme05.
PS: mich würde interessieren, was Vögler dazu sagt. -
Hi Brosme, ich würde sagen, wenn die Fischerei gepasst hätte, dann wären die Negativpunkte der Anlage wohl nicht so aufgefallen. Aber in unserem Fall hatten wir ja genügend Zeit mangels Fisch. Natürlich kann niemand was dafür, daß kein Köhlerschwarm da war und es auch sonst ziemlich mau war. Wir jedenfalls haben daraus gelernt, daß wir in Zukunft nur noch Anlagen mit Zugang zum offenem Meer aussuchen bzw. Fjorde die unmittelbare Verbindung zum Meer haben. Lieber ein paar Windausfalltage in Kauf nehmen als 13 Tage bei schönstem Sommerwetter auf einem toten Fjord rumdümpeln.
-
Hallo Bayerwaldfischer,
wir sind im März eine Woche über Kingfisher in Sörreisa.
Die Anlage ist neu und wir zahlen inklusive Boot und Transfer ca. 1.100€ + Flüge.
Die Flüge haben wir über Norwegian bekommen, ca. 200€ + 2 x 20KG + Versicherung pp. Guter Kurs. Wir landen auch direkt in Bardufoss.
Also rund 850€ pro Person bei zwei Leuten. Auch wir müssen ca. 20 Minuten bis zu den guten Plätzen fahren. Boote und Anlage machen einen guten Eindruck.
Was habt ihr gezahlt??
Ich war im Juni 2010 über Kingfisher in Sommaroy, einfach toll.
Bin dann mal gespannt, da im März Köhler und Dorsch in die Fjorde ziehen.
Hat sich Vögler mal gemeldet??
Grüße
Norwegenschreck -
hallo bayerwaldfischer
danke für deinen bericht ich selbst fliege seit mehreren jahre in die gleiche region und bin in diesem jahr am gleichen tag am 11,8, in münchen gestartet und zwar nonstop münschen tromsö ich war wieder in der anlage buvik brygge von din-tur und war wie immer sehr zufrieden top unterkünfte sowie boote gefischt wurde wie immer im malangen und rund um sommaroy die fänge waren mal wieder traumhaft.
schade das ihr das ihr das pech hattet das kein fisch zu fangen war aber so ist das nun mal beim fischen einmal fängt und ein ander mal eben nicht zu mal man auch nicht immer das glück hat sich in einem unbekannten revier sofort zurecht zu finden.
sollte es euch mal wieder in richtung hohen norden ziehen kann ich euch die gegend um sommaroy empfehlen hier hab ich noch immer meinen fisch gefangen und die landschaft sucht ihresgleichen .
gruss aus franken
jens -
Jetzt mitmachen!
Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!