Hallo liebe Norwegen-Angelfreunde,
es war unsere (Meine Frau, mein Schwager, unsere 2,5 jahre junge Tochter und ich) erste Reise nach Norwegen. Wir haben lange nach einem passenden Haus gesucht und uns vorab reichlich in Sachen Ausflugsmöglichkeiten, Angeln und Sicherheit auf dem Meer informiert. So ging es am 25.04. morgens um 4:30uhr Richtung Hirtshals und von dort per Fähre nach Kristiansand. Von dort war es nur noch eine Stunde Fahrt bis zu unserem Ziel.
Zum Haus:
Borks, 209-1, Furuholmen bei Mandal
- 6 Personen
- Region: Sørlandet
- 15 fuß 15 PS Motorboot mit Lenkradsteuerung inklusive
- In ruhiger, windgeschützter und sonniger Lage mit Panoramaaussicht auf Schären und Inseln sowie das offene Meer befindet sich dieses neue Ferienhaus eine gute Autostunde südwestlich von der Küstenstadt Kristiansand entfernt. Die vielen romantischen Badebuchten, die unzähligen Inseln laden zum Baden ein. Die deutschsprachige Kontaktperson zeigt Ihnen die guten Angelplätze. Zu dem Ferienhaus gehört ein neues Motorboot (15 PS) mit Lenkradsteuerung (inklusive). Weitere Boote können vor Ort zusätzlich gemietet werden (bitte vorbestellen). Ausflugsmöglichkeiten: Nordseeweg, Kristiansand, Setesdal, Mandal, Südkap, Badeland Lyngdal. Das Ferienhaus selbst ist sehr gepflegt und hochwertig eingerichtet. Ca. 130 qm, Strom, fl. w. u. k. Wasser, Bad mit Dusche und WC, komplette Küche, Spülmaschine, Mikrowelle, Waschmaschine, große Gefriertruhe, Kamin, E-Heizung, SAT-TV, Terrasse, Gartenmöbel, Grill, Kaufmann: 5 km, Parken am Haus, kinderfreundlich, sehr gute Angelmöglichkeiten, Filetierplatz, Bootsplatz (ca. 180 m), Endreinigung inklusive. Buchungscode: 209-1, Empfehlung der Fährpassage: Hirtshals – Kristiansand
Das hörte sich soweit gut an. Der Pakerpreis war auch verlockend. Vor Ort staunten wir zuerst einmal über die super steile Straße hoch zum Haus. Zu Fuß eine echte Herausforderung, mit Auto und Anhänger auch - aber der Panoramablick über den Fjord entschädigte voll. Wir wurden von Andrea und Fred sehr freundlich empfangen, man erklärte uns die Handhabung des Bootes und einiges Wissenswertes zur Umgebung, bei allen weiteren Fragen konnten wir beide jederzeit über Handy erreichen.
Borks allerdings sollte mal die Bilder und Hausbeschreibung richtigstellen:
- Die Terrasse des Hauses, welches am steilen Hang gelegen, hatte kein Geländer oder ähnliches. Unsere 2 jahre alte Tochter hätte problemlos mal eben 2 Meter abstürzen können - so viel zu "kinderfreundlich" (...)!
- Das Boot vor Ort entsprach nur dem Typ nach dem auf dem Bild, die Reling fehlte leider und statt 15 PS waren es 9,9 - aber das ging.
- Einen zum Haus gehörenden Filettierplatz gibt es schlichtweg gar nicht, wir sollten mal im Kiosk auf der Insel fragen (...) - geht gar nicht...!
- Die deutschen Kontaktpersonen konnten uns nicht die guten Angelplätze zeigen, weil sie nach eigener Aussage selbst gar nicht angeln...
Das Haus ansonsten war echt Klasse. Wirklich neu und toll eingerichtet. Zwei Schlafräume hatten sogar Schränke, der eine unterm Dach immerhin eine Kommode. Im angebauten Abstellraum stand die große Gefriertruhe, die für uns bereits in Betrieb war. Plätze zum Aufhängen der Floater und Jacken fehlten leider, ebenso Haken für Handtücher im Bad.
Boot und Angeln:
Für unser Boot hatten wir uns extra bei Schlageter (bzw. bei Sergeij Saika) ein Raymarine Dragonfly mit Seekarte zur Leihe bestellt, welches dank Expresspaket gerade noch rechtzeitig eintraf. Damit ausgestattet machten wir uns auf zum Bootanleger, der direkt unten neben der Hauptstraße gelegen ist, gegenüber konnten wir das Auto parken. So weit so gut. Als Neulinge hatten wir uns erstmal auf die Angelspots konzentriert, die wir per Seekarte von Hoddel bekommen hatten. Die lagen zumeist außerhalb des Fjordes und waren mit dem Pioner-Boot leider nicht immer für uns erreichbar. Nur 2 mal konnten wir die Tour bis Vare und Udvare wagen. Die Fänge der ersten 5 Tage, die wir mit diesem Boot unterwegs waren, waren übersichtlich: 4 Küchendorsche (50-60 cm, IM FjORD gefangen), ein Pollack (ca 65 cm) und ein paar kleinere Köhler. Einige Babydorsche/ - köhler durften wieder ins Wasser. Mehr wollte uns trotz 6-7 Std pro Ausfahrt, Skizze mit Angelplätzen, reichhaltigem Köderreservoir und Echolot nicht gelingen. Auch andere Angelkollegen berichteten ähnliches. Was solls, Angelglück kann man nicht erzwingen, das Wetter war bis auf den Wind im großen und ganzen top und die Fische haben meine Frau und mein Schwager excellent in Mahlzeiten verwandelt!
Am Freitag wollten wir es dann wissen! Gibts nun reichlich Fisch hier, oder nicht....?!? Also befolgten wir einen Tipp unserer Ansprechpartner vor Ort, und hatten uns über diese für eine Bootstour am Freitag angemeldet. Die 4-stündige Fahrt sollte 220.-€ für 4 Personen kosten - pro Nase also 55.-€. Da es nur 3 Personen wurden, zahlten wir jeweils 73.-€. Um 6:00uhr ging es von Avik Brygge dann los. Ein sehr netter, älterer Herr Hetmann (?) holte uns mit einem PS-starken Kajütboot ab, welches bequem genug Platz für 4 Personen bot. Als Service hatte der Skipper uns auf dem Weg die Ruten mit Vorfächern klar gemacht. Es ging auf ein Plateau vor Udvare. Ich nutzte eine JigSpin 210 SaltyBeast von Spro mit einer Shimano Aernos 5000. An der 0.28 geflochtenen von Effzett/DAM hing ein kräftiges Vorfach mit 3 Beifängern, daran ein blanker 400g Pilker, den ich am Vorabend noch schnell an der Tanke in Vigeland gekauft hatte. Dafür wurde ich zwar am Vortag von so "Superanglern" in Avik Brygge ausgelacht, weil ja die Rute brechen würde... aber naja, das tat sie natürlich nicht. Im Bier steckt halt nicht immer die Weisheit.. Ja, und was soll ich sagen.. Herr Hetmann zeigte uns, wie es mit dem Angeln auf Dorsch am besten klappen sollte. Er schnappte sich meine Rute, ließ ab auf 75m, machte ein paar ruckartige Pilkbewegungen und die Rute wurde krum. Er reichte sie mir dann mit den Worten "Hier, hast einen Dorsch dran". Und so war es, ein schöner 90cm-Dorsch mit einem kleinen Köhler am Beifänger. Nach der Kurbelei wurde mir schnell klar: zum nächsten Mal zumindest eine neue Rolle!!! Es folgten noch ein 70er Dorsch und viele große und kleinere Köhler sowie Pollacks. Ein Herablassen ohne Fang gab es fast nicht. Etwas mehr Dorsch wäre schön gewesen, aber etwas Glück ist eben auch dabei. So also kann es in Norwegen sein. - Na also, geht doch! Fürs este Mal war ich zufrieden.
und sonst...?:
Insgesamt war es ein super Urlaub. Die Fahrten, die mein Schwager und ich mit dem hauseigenen Boot unternommen hatten, waren vielleicht nicht die fischreichsten, aber die Umgebung läßt das schnell vergessen. Und außerdem konnten wir immerhin was leckeres zu Essen mitbringen. Was will man mehr - wir sind ja nicht auf einem Wettbewerb! Highlight am ersten Tag war die Landung auf Grönningen (das Klo dort war meine Rettung *rolleyes*)
Interessant war das mit dem Alkohol. Wir hatten uns brav an die Freigrenzen gehalten, wir lagen aus platzgründen mit nur einer Kiste Bier sogar darunter. Wir hatten uns dann ein wenig im Supermarkt nachgekauft, das es teurer ist, war bekannt. Am 1. Mai saßen wir jedoch auf dem Trockenen und fuhren zur Tanke... ich hatte ja schon fast damit gerechnet... ihr wißt, was ich meine - es blieb trocken...!
Meine Frau hatte während unserer Angeltouren mit unserer kleinen Tochter Ausflüge zum Zoo nach Kristiansand, zum Cap Lindesnes und nach Mandal unternommen. Einige andere Ziele waren leider vor dem 1. Mai noch geschlossen.
Fazit ist, daß wir auf jeden Fall gerne wiederkommen wollen. Da eine Woche recht knapp war, dann für zwei Wochen. Angeln vielleicht etwas weniger, dafür etwas mehr Land und Leute. Ich habe praktisch 6 Tage fast nur das Wasser und das Boot gesehen. Und das, wo es dort so viel Neues zu sehen gibt, eigentlich schade. Wenn ich dran denke, reiche ich noch ein paar Bilder nach, die sind noch auf den SD-Karten..
Grüße
Manuel