Hallo Zusammen,
hier mal was aus dem Leben jetzt hier in Schweden.
Cut the last rope
Nun ist es abgeschlossen. Meinen Job in Deutschland habe ich gekündigt. Mit 55 Jahren diesen Schritt zu gehen war schon ein wenig hart. So nach dem Motto "cut the last rope". Es war ein guter Arbeitgeber mit hoher (sogenannter) Life Work Balance. Eigentlich auch in unsicheren Zeiten ein relativ sicherer Arbeitgeber.
Was hat mich zu dieser Entscheidung geführt???? Schnell gesagt.....Das Leben ist kurz, und alles was ich später (möglichst noch lange hin) ----kurz bevor ich die letzte Fähre nehme---- vermissen werde, kann ich nicht nachholen. Somit leite ich das Segelboot des Lebens nochmal in fremde Gewässer. Was heißt das?! .... Nun.... mit meinem Leben in Deutschland war ich eigentlich mehr oder weniger geführt und einigermaßen "sicher". Manche Richtungen haben mir zwar nicht gefallen, aber ein anderer Steuermann segelte mein Schiff des Lebens. Wenn man nach dem Motto "Augen zu und durch" lebt, konnte man sich einigermaßen zurücklehnen und abwarten was da wieder Neues kommt.Jetzt heißt es, das Steuer nochmal selbst in die Hand zu nehmen....auf einem neuen Boot.
Abenteuer voraus....oder FACE THE STORM:
Was erwartet mich hier jetzt? Die Urlaubsstimmung weicht der Realität. Das bedeutet jetzt die Ärmel hochkrempeln. der alte automatisierte Ablauf geprägt von viel Sport und Arbeit (in Deutschland) weicht einem neuen Ablaufplan. Arbeit suchen, Sprache lernen... ja einfach im Leben hier ankommen. ......auch versuchen Dinge besser zu machen, sich nicht als zu alt oder zu spät betrachten. Alt macht man sich selbst, davon bin ich überzeugt. Selbstverständlich muss ich gerade bei der Jobsuche lernen mit Ablehnung umzugehen. Es haben ja nicht alle ausgerechnet auf mich gewartet. Eventuell muss ich das Ruder im Sturm mit kleinen Kurskorrekturen im Hafen von Schweden gut im Griff haben, um somit das Schiff auf zu Kurs halten.
Zu dem Thema alt macht man sich selbst, hier eine kleine Anekdote. Seit dem Alter von ca. 10 Jahren wollte ich immer Kampfsport betreiben. Leider hat das in meiner Kindheit keine große Zustimmung bei meinen Eltern ausgelöst. Später... dann im Job gefangen, hatte ich mich hier selber limitiert. Nach der rastlosen Rennerei auf der Job Karriereleiter. Mitte 40, genau gesagt mit 44 Jahren habe ich mit dem Thaiboxen angefangen und sogar Sparring gemacht. Auch mit 55 Jahren (zwar weniger agil) habe ich mich auch jüngeren Herausforderer gestellt. Wenn ich hier einen Verein finde, mache ich auch in Schweden damit weiter. ALSO: NIEMALS UNTERKRIEGEN LASSEN 
Die Gegenwart
Da meine Frau ja auch schon bereits 2 Jahre in Schweden lebt, sollte jetzt auch einmal das hin und her Reisen ein ende haben. Jetzt bin auch ich hier in Schweden angekommen und gleich in der Bürokratie gelandet. Sprachkurs angemeldet und mit dem Arbeitsamt und Skattevertet im ständigen Austausch. Alltag ist, Arbeitsangebote zu durchforsten und Bewerbungen zu schreiben. Überlegungen in einen anderen Job einzusteigen, sowie alternative Methoden (Selbstständigkeit) zum erwirtschaften des Lebensunterhaltes, sind ständige Begleiter meiner Gedanken.
Warum dieses Textgebilde ohne Bilder?
In der letzten Zeit häufen sich nachfragen zum Thema Auswandern. Und wenn man später reflektiert, sieht man Dinge rückwirkend Dinge nicht mehr so klar. Deshalb nehme ich euch zwischendurch mal mit (ungefiltert) in den Alltag eines gerade frischen Auswanderer. Der Alltag mit seinen Höhen und Tiefen.
Schöne Bilder sollen auch nicht zu kurz kommen. Natur und Fotografie sollen idealerweise einen größeren Stellenwert in meinem Alltag werden.
Habt ein schönes Wochenende 
