Wie lange hat man davon geträumt. Wie lange liefen die Vorbereitungen, Planungen und Buchungen.
Nun war alles perfekt und es sollte losgehen. Wenn man nur nicht so lange warten muss.
Der Tag war gekommen, alles war nahezu perfekt. Nahezu! Einer aus unserer Truppe hatte Reiseverbot vom Arzt bekommen.
Er musste leider zu Haue bleiben. Zu dritt ging es nun aber los.
Freitag, der 31.08.2012, es war 13.00 Uhr.
Das Auto war bepackt bis unters Dach und die Fahrt ging los. Wir waren gerade mal 10 Minuten weg, als das Handy klingelte.
Meine Frau hatte gerade die Post entgegen genommen. Einen schweren Umschlag von „Kutter & Küste“ war für mich dabei.
Also, zurück und gucken, was da gekommen ist.
Den Hogy Lure von Eisele sollte ich auf Herz und Nieren testen. Perfekt!
Dann ging es aber los.
In Dänemark fuhren so manch Fahrzeuge auf der Autobahn und wir steckten doch tatsächlich in einem, nee in zwei, Staus.
Ein wirklich auffälliges Kennzeichen musste ich auch gleich fotografieren:
Man achte auf das Kennzeichen!
In Hirtshals hatten wir dann Zeit genug und konnten Pause machen:
Die Überfahrt mit der großen Fähre ging reibungslos von statten. Da wir die ganze Nacht durchfahren sollten, wollte ich mir eine Stunde Schlaf gönnen.
Nahezu alle Plätze waren belegt (im wahrsten Sinne des Wortes). Einen netten Platz fand ich dann doch noch. Leider war es dem Schiffsstuart nicht recht, dass ich dort so „rumliege“ Also, kein Schlaf.
In Norge ging es durch den Zoll, die grüne Zone. Alles gut und wir fuhren nach Stavanger.
Neben einigen neuen Straßenabschnitten, die mein Navi noch nicht kannte, war die neue Straßenbeleuchtung sehr auffällig.
Von Kristiansand bis zur Fähre hinter Stavanger steht alle hundert Meter eine Laterne und die Straße ist taghell beleuchtet.
Sehr angenehm zu fahren!
Auch die ganzen Kreisverkehre in Stavanger sind ein Traum.
Rechtzeitig kamen wir zur nächsten Fähre und mussten dort nur noch 20 Minuten warten. Sehr angenehm um ein Päuschen zu machen und einen Happen zu essen.
Die ersten Kontakte mit anderen Anglern kamen zustande. Aus Cuxhafen! Na ja, wer es mag!
Auf der Insel Bömlo schlängelten wir uns den Morgen hinein. Meine beiden Mitstreiter erhaschte wohl ein süßer Traum, die Köpfe sanken auf die Brust.
Aber, ein Stopp musste sein:
Jetzt nur noch wenige Kilometer und wir waren am Ziel.
Es war jetzt ja schon Samstag und wir wollten diesen Tag ja ungehindert nutzen.
Es war jetzt 7.30 Uhr und wir kamen an die Hütten.
Totenstille, alles schlief wohl noch.
Die Stille wurde aber unterbrochen von einem Motorengeräusch. Ein PKW aus:
Cuxhafen
Richtig, genau die an der Fähre, die waren es, die hier Urlaub machen wollten. Wie sich schnell herausstellte, waren wir bei ein und der selben Firma angestellt. Was für ein Zufall.
Es sollte aber noch besser kommen.
Die nächsten kamen aus Thüringen, und? Klar von eben auch der gleichen Firma.
Einmal vorweg: Super nette Typen!
Da das Haus erst Nachmittags bezugsfertig sein sollte, machten wir uns im Freien frei und zogen die Anglerkluft an.
Der Vermieter war unterdessen aufgeschlagen und wir wurden in die Boote eingewiesen. Aufgrund meines Namens, der für ihn sehr sonderbar war, erkannte er mich vom Vorjahr.
Irgendwie war das Miteinander jetzt um etliches entspannter, nahezu freundschaftlich.
Im Landhandel sollte es eigentlich noch einen Kaffee geben, aber mit den Öffnungszeiten hapert es dort ein wenig.
Halb Zehn war es dann aber soweit. Die ansonsten netten Damen wurden durch einen älteren Herrn vertreten. Na ja, die Damen sind mir lieber, bin ja auch ein Kerl.
Ab in die Boote und es ging das erste Mal raus zum Fischen.
Es war schon sehr rau dort draußen und wir wollten es nicht gleich zu dolle treiben. Unter Land dicht an den Felsen war ein Fischen möglich.
Kaum die Angel drin, ein schöner Köhler von 4 kg. Es folgten ein Leng und ein Lump und einige Pollack.
Der Tag neigte sich dem Ende.
Fisch sauber machen und Bude einrichten. Eine kräftige Suppe rundete den ersten Tag ab.
Der zweite Tag sollte etwas anders verlaufen.
Es war immer noch recht windig, aber eben noch so, dass man raus fahren konnte. Unser Vermieter sagte, dass wir heute nach Hökelboan fahren könnten, aber nur bis kurz nach Mittag. Dann sollte der Wind auffrischen.
Wir Landratten waren doch Muffengänger. Wir ließen es bleiben, was wohl auch gut war. Kappelig war die See sowieso schon und gegen Mittag frischte es stark auf.
Hinzu kamen immer wieder kräftige Regenschauer. Sonne, Wolken, Wind und Regen wechselten sich ab.
Wir fischten wieder unter Land.
Es kamen trotzdem in den nachfolgenden Tagen immer wieder Fische ins Boot.
Montag und Dienstag waren nicht besser. Das Wetter wollte einfach nicht besser werden.
Richtige Wellen
Stürmische Brecher
Unangenehme Gischt
Am Mittwoch war ans Fischen gar nicht zu denken. Ein Sturm zog über Norge. Zwischen den Inseln im ruhigen Bereich fingen wir 4 mittelprächtige Pollacks, ansonsten nichts.
Der Donnerstag war wieder ruhiger, aber immer noch viel zu kappelig. Hinzu kam ein Dauerregen. Gott sei Dank hatten mein Sohn und ich die richtige Regenkleidung.
Nur unser dritter Mann war durch nass, bis auf die Haut.
Abbruch!
Am Freitag sollte es dann noch einmal zum Schluss etwas werden. Ans Rausfahren war gar nicht zu denken. Aber: Sonne pur. Kein Regen, Gott sei Dank.
Wir fischten zwischen den Inseln und konnten Pollacks von stattlicher Größe fangen. Es kam noch Lump und Leng dazu und zwei Dorsche.
Nur bei mir war nichts zu holen. Nicht einen Fisch -merkwürdig-
Die letzte Drift des Tages sollte noch am Leuchtturm vorbei gehen. Endlich, ich hatte einen Biss. Leichtes Zupfen an der Rutenspitze.
Dann ein kräftiger Zug und Anschlag. Nichts dran, also nicht hochkurbeln, gleich unten lassen.
Kurze Zeit später wieder. Wieder ein Anschlag. Ja!
Der Kamerad saß!!!
Pumpen, Kurbeln, Pumpen, Kurbeln. Die Rute war krumm, wie ein Flitzbogen. Und immer wieder die starken Stöße in de Rute.
Es versammelten sich schon die Ratten der Lüfte ca. 30 m vor dem Boot. Gespannt wie wir alle warteten sie auf den Fang.
Und dann kam er, inmitten der Möwen, die ja schon wussten, wo der Fisch an der Wasseroberfläche hoch kommen musste.
Sch...., schon wieder ein Hai zischte ich und hätte am liebsten mein Rute von Bord geworfen. Oben Hai, unten Schellfisch.
Schnell an Bord, damit die Möwen den nicht noch attackieren.
Der Urlaub war nun wirklich zu Ende. Die Fische des Tages wurden versorgt.
Es war ein schöner NORGE-Urlaub.
Auch wenn das Wetter nicht so war, wie wir es uns gewünscht hatten. Auch die Fische waren nicht so, wie ich es hier gewohnt war.
Köhler waren nahezu keine da, dafür aber Makrelen ohne Ende. Viel zu viele nach meinem Geschmack.
Einige Lumpen, Leng und Schellfische und sehr viele Pollacks konnten wir aber noch mit nach Hause nehmen.
Das schlechte Wetter bescherte uns auch eine Materialschlacht. Aufgrund der Winde, Wellen und Strömungen hatten wir etliche Abrisse. Dem Händler wird es gefallen.
Die Reise ging wieder nach Hause und der Abschied von Norge fällt einem doch immer wieder schwer.
Aber, man freut sich doch, wenn man den Hafen von Hirtshals sieht.