Angeltour nach Mulehamn in Norwegen vom 09. bis 19. Juni 2004
Unsere jährliche Herrentour hat zwischenzeitlich Tradition, denn wir fahren seit 1991 mit wechselnden Besatzungen ins gelobte Land.
Es begann zu zweit in Tregde und erreichte 1995 den Höhepunkt mit 11 Teilnehmern
auf Ulvoya am Knarrlagsund.
Anschließend stand dann mein persönlicher Entschluss fest, dass alle künftigen durch mich organisierten Touren auf 5 Teilnehmer begrenzt sein werden, denn einen Kindergarten wollte ich in meinem Urlaub nicht mehr erleben.
In diesem Jahr waren wir zu viert und hatten mit Stefan einen Norwegenneuling dabei. Dabei kann ich schon vorwegnehmen, dass die alte Regel sich auch auf dieser Reise betätigt hat, Neuling fängt den größten, in diesem Fall den schwersten Fisch!
Die beiden Brüder Torsten und Detlef haben mich schon auf früheren Touren nach Hitra, Eidsvag, Kvalavag und Feda begleitet. Es ist einfach ein gutes Gefühl auf derartigen Touren, wenn man weiß, dass man sich auf seine Begleiter in jeder Situation verlassen kann und das die Interessen vor Ort weitestgehend übereinstimmen. Das sorgt auch bei schlechterem Wetter für gute Laune und schafft wichtige Voraussetzungen für eine erholsame wunderschöne Zeit. Ein gutes Team ist aus meiner Sicht ebenso wichtig, wie gutes Wetter, gute Boote und beißfreudige Fische.
Relativ kurzfristig hatten wir uns im März entschieden, dass wir den für September geplanten Törn auf Juni vorziehen wollen, da für zwei Teilnehmer im Herbst umfangreiche Hausbauaktivitäten anstanden.
Die von uns vorab sondierten Objekte waren zu dieser Zeit dann natürlich schon ausgebucht. Auch unsere privaten Kontakte in Norwegen halfen so kurzfristig nicht weiter. Es blieben also nur die nicht immer hoch geschätzten Reiseveranstalter, um für 10 Tage ein festes Dach über dem Kopf zu haben. Über Elch Ferien gelang es dennoch, ein Haus in der von uns favorisierten Gegend zwischen Bergen und Alesund zu buchen.
Allein die Lage war bei der endgültigen Wahl des Hauses das Kriterium für unsere Entscheidung. Ein nicht so windanfälliger Platz mit vielseitigen Möglichkeiten hinsichtlich der Wassertiefen, Strömungskanten und Plateaus sollte es sein. Hauptzielfische waren für uns Leng und Köhler.
In der nautischen Buchhandlung in Berlin bestellte ich dann die obligatorische Seekarte und Detlef nutzte seine beruflichen Möglichkeiten, diese nach dem Kopieren ausgewählter Sektoren auf ein handliches Format, auch noch schön zu laminieren.
Zu unserem Zielgebiet hatten wir bis dato keine näheren Informationen. Ich war im Jahr 2001 etwas südlich in Stavang und 2003 mit der Familie weiter nördlich in der Nähe von Alesund am Storfjord. Ja und das NAF habe ich ja leider erst im Oktober gefunden ...
Diese Umstände verlangten nach einer kleinen Sichtung der Seekarte im Vorfeld.
Wir erledigten das im „Feldherrenstil“ auf der Terrasse bei einem .... zwei Glas Bier und markierten uns entsprechend der zu erwartenden Windrichtung und Strömungen vorab die aus unserer Sicht „heißen“ Stellen.
Wir haben dann auch tatsächlich an allen vorher markierten Stellen unseren Fisch gefangen. Irgendwie bekommt man nach einer gewissen Zeit eine Nase dafür, wenn man weiß, wie sich das Wasser zu welcher Zeit an welcher Ecke „vorbeidrückt“. Das macht großen Spaß, auch wenn es vor Ort dann immer ein wenig anders ist als man es sich im Vorfeld ausgemalt hat.
Die Fahrt absolvierten wir in einem VW Sharan mit Anhänger (Plane und Spriegel).
Sowohl Auto als auch der Hänger waren zugeladen bis an die Schmerzgrenze, denn wir wollten trotz des vorhandenen 17 ft. Bootes nicht auf unsere beiden geliebten Zodiac’s mit je 20 PS Außenborder verzichten.
Die Anfahrt verlief völlig unspektakulär auf folgender Route: Berlin – Rostock mit der Fähre nach Gedser von dort bis Helsingör weiter mit der Fähre über den Öresund nach Helsingborg in Schweden von dort weiter auf der E 6 über Göteborg und Oslo, hinter Oslo kurz auf die E 16 bis Hönefoss, dann weiter auf der Straße 7 mit Abkürzung auf teilweise Schotterpisten (dafür herrliche Landschaft + Elchsichtungen) bis Gol dann auf die Straße 52 in Borlo wieder auf die E 16 mit der Fähre über die Ausläufer des Sognefjord dann auf der Straße 5 vorbei am Jostedalsbreen durch einige Tunnel mit bis zu 8 km Länge in Grov auf die Straße 614 und von dort noch so ca. 25 km bis zu unserem Ferienhaus.
Die Lage des Hauses ist, wie von uns gewünscht, schön geschützt in einer kleinen Bucht des Gulenfjordes, strategisch günstig auf einer Halbinsel, die den Fjord in den Südgulen und den mittleren Gulen trennt, angelehnt an einen Berg, der an den Zuckerhut in Rio erinnert!
Bis zum Wasser und dem Steg, an dem neben dem zum Haus gehörenden Boot auch für die Zodiac’s Platz ist , sind es nur 5 Schritte und man genießt einen wunderbaren Ausblick über den Fjord und auf Berge, die sich zwischen 500 und 700 Meter empor heben.
Die Hütte am Fuß des „Zuckerhuts“ Die pure Idylle! Beim Draufschauen rechts die
Kleine Landzunge teilt den südlichen und mittleren Gulen von dort etwa 100 m in
den Fjord in nordwestlicher Richtung befindet sich die „Köhlerkante“.