Unser Bericht aus Lesund 18.07.08 - 02.08.08

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  • Hallo, melde mich nach langer Abwesenheit zurück. Bin endlich wieder da und kümmere mich nun wirklich um den 2. Teil, mal sehen ob wir den noch zusammen bekommen... Übrigens, 2009 haben wir auch schon wieder gebucht. Es geht nach Hestøysundet.:wave:

  • So liebe Leute. Was macht man wohl am besten, wenn man krank im Bett liegt? ???:)


    Genau, man kümmert sich um den nächsten Urlaub. Man kauft online ein, man kauft unnötiges Zeug, was man im Urlaug eigentlich gar nicht braucht, aber wenn man vom Virus befallen ist, dann interessiert das alles doch gar nicht. Hauptsache man hat ein Gefühl von Norwegen. Und wenn man genug gekauft hat? Genau, dann kann man ja den angefangenen Bericht zu Ende tippen. Den, auf den die Leute ewig warten mußten... Gut das wir in jedem Urlaub Tagebuch schreiben, sonst wüßte ich nicht mehr was ich schreiben soll.


    :happy:


    Na gut, wo war ich stehen geblieben? Genau...


    Es WAR der 27.07.08.


    In diesem Land schafft man es irgendwie nicht pünklich aufzustehen. Man schläft wie ein Stein wenn man das Meer und die Möwen hört. So war es ganz fix wieder 10.30 Uhr. Also raus aus den Federn und erstmal frühstücken. Auf der Terrasse sind es wieder höchste Temperaturen, es ist nicht möglich draußen zu essen. Die beiden Damen haben heute nicht so recht Lust zum angeln. Die Sonne macht ihnen Sorgen und sie wollen die Zeit zum aufräumen und spazieren nutzen. Also werde ich mein Glück heute mal alleine versuchen. Ich wollte eigentlich raus auf die Trondheimsleia, aber schon auf dem Weg dort hin habe ich den aufziehenden Wind bemert und bin lieber in Küstennähe geblieben. Auch sonst waren kaum Boote draußen zu sehen. So habe ich dort bis 15.00 Uhr in relativ flachem Wasser, etwa 20 Meter, geangelt und konnte zwei Lumbs in meine Kiste packen. Dann war Ruhe... Also die beiden zum Haus gebracht, verarbeitet und die Damen besucht. Die beiden haben Blumen gesucht und waren grad dabei, die armen Dinger zu pressen. Für unser jährliches Norwegenalbum. Es wird ja alles eingeklebt, Blumen, alle Quittungen vom Tanken, Essen, Fähren etc., aber so einsteht immer ein tolles Buch, was man sich immer wieder gerne mit Freude anguckt und man hat alle Informationen und Preise auf einem Haufen. Ich lasse die beiden also alleine beim Pflanzen bügeln bevor ich noch eine Aufgabe bekomme und fahre lieber nochmal hinter die Insel ins windgeschützte Gebiet. Irgendwas zieht mich raus aufs Wasser, was ist das nur für ein Gefühl...?! Nach kurzer Fahrt habe ich eine interessante Stelle gefunden, eine große Platte aus Stein, 90 Meter tief und absolut glatt, auf einer Seite eine Kante bis 140 Meter abwärts und auf der anderen Seite eine Kante bis an die Oberfläche. :baby: Die Drift war optimal, also das Boot positioniert und mich langsam drüber weg treiben lassen. Köder mal wieder Seelachsfilet. Das schöne am schleppen ist immer, man spürt den Grund als wäre man selbst da unten. Man erkennt jeden Stein und jedes kleine Loch und auch jeden BISS. Mein Gott, was war das? Ein Ruck, und noch einer, und noch ein viel Stärkerer... Beim hochpumpen konnte ich mir ein lautes Lachen nicht verkneifen. Immer wieder wird die Schnur von der Rolle gezogen. Nach einiger Zeit keine Gegenwehr mehr, er hat aufgegeben. Was für ein schöner Lumb. Sollte ich nochmal Glück haben? Gleiches Spiel nochmal. Und siehe da, gleiches Glück nochmal. Noch einer von der Sorte. Der dritte Anlauf bracht noch einen Biss, aber dabei blieb es auch. Kurzer Blick auf die Uhr... 22.00. Zeit zum reinfahren. Filets schneiden dauert bei Lumb eh länger als bei anderen Fischen und wenn es länger dauert, dann fressen Dich die blöden kleinen Stechviecher wieder auf. Also, Schluß machen. Zu Hause bis 23.30 filetiert, dann fix was essen und Nachts noch eine Weile mit der Kleinen mit Taschenlampe die Krabben gefüttert. Ist auch immer wieder interessant. Gute Nacht... :gute-nacht:


    28.07.08


    Um 7.00 Uhr klingelt der Wecker. Und wir stehen auf, kaum zu glauben. Frühstück, dann packen und wieder aufs Wasser. Was dann kommt kann ich ganz kurz zusammenfassen. Flaute, schlechte bis keine Drift, super warm, keine Fische, Katastrophe. Dann ein Hänger am Grund, meine Frau verliert die komplette Montage und zugleich die Lust. Einziges Highlight waren die vorbeiziehenden Schweinswale. Danach sind wir in den Shop gefahren und haben uns mit dem nötigsten eingedeckt. Das tolle ist, das man immer mit dem Boot einkaufen kann. Man braucht kein Auto. Den Tag haben wir faul ausklingen lassen. Aus der Heimat erfahren wir, das unser kaputtes Auto am kommenden Donnerstag aus Halden abgeholt wird. Abends gucken wir die Auswanderer im TV, es geht um Froya, gleich um die Ecke wenn man es so will. Dann wird die Waschmaschine angemacht und unsere Licher gehen aus. Wieder ein Tag vorbei.


    29.07.08


    Wie immer stehen wir spät auf, so beim Frühstück guck ich nach draußen und sehe den Fischer entgegen aller Regeln, mit Volldampf nach draußen fahren. Was denn nun los? Auf der Terasse sehe ich am Horizont ein tiefgraues Band. Wie eine riesen Welle sah das aus. :eek: Oha, Unwetter... Dann bleiben wir mal lieber hier und warten ab was sich so entwickelt. Also sind wir erstmal in die Klippen gekraxelt, immer ein Auge auf den Horizont. Danach habe ich das Boot sauber gemacht und von den Untaten der Vortage befreit. In der Zwischenzeit hat sich der Himmel wieder aufgelöst und es wurde alles wieder strahlend blau. Von Unwetter keine Spur. Aber sicher ist und bleibt sicher. Jetzt können wir ja doch nochmal los. Die Kleine bleibt im Haus. Hier draußen ist es doch windiger als man gedacht hat. Aber der Wind tut gut auf der total verbrannten Haut. Wir haben einen Schwung Rotbarsche bekommen, drei Dorsche und einen Köhler. Schöne Fische in guten Größen. Dann rein zum Abendessen und ich nochmal alleine für ein Stündchen raus. Es gab nochmal einen guten Leng und ein paar Rote dazu. Danach das übliche, Fische verarbeiten und Abends draußen am Anleger gesessen, ein Bierchen getrunk und der Sonne beim Untergehen zugesehen. Langsam erfüllt einen nun wieder das Gefühl, das man immer so kurz vor dem Abschied bekommt.



    30.07.08


    10.00 Uhr, aufstehen angesagt. Ein Blick aus dem Fenster und was sieht man? Nichts, totaler Nebel. Aber irgendwie so unwirklich, so hell, fast gelb. Das muß an der Sonne darüber liegen?!
    Frühstück fertig, noch immer Nebel. Also nach Aure zum shoppen, in Schrittgeschwindigkeit. Man ist das ne Waschküche. Es ist mittlerweile kurz vor Mittag und man sieht nicht weiter als 10 Meter. Sowas kannte ich noch nicht. Man stelle sich vor, man ist auf dem Wasser. :confused: Gegen 13.00 Uhr sind wir wieder im Haus und jetzt lichtet sich ab und zu ein wenig der Nebel, man kann für ein paar Minuten sogar die Brücke sehen, die eigentlich fast vor dem Haus steht. Unten am Wasser hört man deutsche Stimmen und sieht ein Boot total orientierungslos umherfahren. Manche können oder wollen nicht lernen.:mad: . Das Spiel mit Sonne und Nebel zieht sich dan Rest des Tages hin. Man kann mal kurz den blauen Himmel sehen, dann ist sofort wieder alles dicht. Erst gegen Abend lichtet sich der Nebel komplett, aber nun fahren wir nicht mehr raus. Also wieder ein Bierchen auf das gelobte Land und die Sonne verabschieden. Danach sitzen wir noch lange und erzählen über Gott und die Welt.


    nun der 31.07.08


    Heute sind wir gegen 10.30 Uhr auf dem Wasser. Die Kleine hat genug für dieses Jahr geangelt sagt sie und ist deswegen im Haus geblieben. Wir wollten heute ganz entspannt angeln. Aber erstmal mußten wir das Boot betanken. Als das erledigt war, haben wir mit Köhler bestückte Heringspaternoster auf 90 Meter herunter gelassen und haben Rotbarsche gefangen. Immer so zwei bis drei auf einmal. Meine Frau bekam einen ordentlichen Biss und mußte nun auch mal beweisen, wie man mit dem ganz leichten Geschirr auch große Fische fängt. Aber sie hat die Aufgabe bravurös gelöst und einen ordentlichen Schellfisch von 8 Pfund + einen Roten auf einmal gefangen. Plötzlich ein zischen direkt hinter uns. Die Schweinswale waren wieder da... Sind aber sehr scheu und wenn sie einen erst bemerkt haben, dann lassen sie sich nicht mehr sehen. So entspannt lief der Tag dahin, bis ich in einiger Entfernung kochendes Wasser und Möwen entdeckt habe. Sollten sie nun doch da sein? Fast am letzten Tag? Nachdem wir uns der Stelle genähert hatten, habe ich ein Paternostersystem mit 60 Gramm Pilker genau in die Mitte gejagt und sofort ging das Beben an der Angel los. Also doch. Makrelen. Und was für fette Teile. Aber so viele brauchten wir ja nun nicht mehr und deswegen habe ich bei 15 schon aufgehört. Ein Paar zum räuchern und einige als Köderfische für die letzten Tage. Außerdem waren wir bald an unserem Kilo-Limit, die will ich nicht mit Makrelen voll machen. Wir haben die Kleine telefonisch unterrichtet, das es heute später wird und sind nochmal an meine gute Lumb-Stelle gefahren, die gefrorenen 3 Kleinköhler haben die Möwen bekommen weil ich endlich mal mit frischer Makrele angeln wollte. Alles stimmte, die Uhrzeit, die Drift, die Flut war grad am heranrollen, na dann los. So fingen wir an dieser Stelle insgesammt 6 gute Dorsche, 1 großen Schellfisch und einen Seehecht von knapp einem Meter. Ein Blick auf den Wecker und die Zeiger verrieten uns, das es schon Mitternacht war. Wow :eek:, wie die Zeit doch rennt wenn man Spaß hat und das Licht täuscht einen noch obendrein, sieht es doch aus wie 20.00 Uhr in Deutschland. Wir haben diesen Tag bis 02.00 Uhr in die Nacht Fische verarbeitet. Dann noch was essen und einen Tee und die Uhr war drei. Diesen Tag wurde übrigens von Schwiegervater das Auto aus Halden geholt. Er hat sich dazu in Güstrow einen T5 mit Trailer gemietet und ist die Strecke zum zweiten Mal gefahren. Als das Auto dann endlich hinten drauf war, hat er sich am Trailer einen Platten gefahren. Also noch ein Ersatzrad besorgen. Er hat wirklich alles mitgenommen, was man mitnehmen kann. Wahnsinn, der Arme. Aber ihm hat es trotzdem Spaß gemacht.



    01.08.08, Letzter Tag...:crying:


    Tja, der letzte Tag, den keiner mag. Wir haben ausgeschlafen, das Haus aufgeräumt, dann das Boot geputzt. Das hatten wir ja in der Nacht zuvor wieder richtig eingesaut. Dann kamen nach und nach die Leute, um die Formalitäten zu erledigen. Bootsabnahme, dann später Hausabnahme. Dann ging das packen los. Abends kam dann May vorbei. Die gute Seele, die sich dort um das Wohl der Urlauber kümmert. Wir haben lange gesessen und uns herzhaft in deutsch, norwegisch und englisch unterhalten. Werd ich nie vergessen :baby:, danke May. Dann haben wir Auto und Boot betankt und haben eine laaaaaaaange Abschiedstour mit dem Boot gemacht. Die Kleine durfte zum ersten Mal, unter Aufsicht, selber fahren. Dann war der Tag auch schon um, wir sind früh schlafen gegengen weil wir am nächsten Tag fit sein müssen.



    Abreise...


    Heite bin ich mit meiner Frau 3 Jahre zusammen, was für ein Datum. Jubiläum und zugleich der traurigste Tag der letzten Wochen...


    Wir freuen uns auf unser Zuhause,aber nicht auf Deutschland. Am liebsten würden wir bleiben, so wie die anderen, nebenan auf der Insel Fröya. Um sechs Uhr waren wir unterwegs. Meine Frau ist gefahren, damit ihr auf dem kurvigen Teil der Strecke nicht schlecht wird. Ab Orkanger habe ich übernommen und uns sicher nach Hause gebracht. Wir sind diesmal die E6 zurück gefahren, weil wir das Gebirge noch nicht gesehen haben. Toll, überall Schnee und trotzdem so warm draußen. Tja, Norwegen halt. Wir wollten unterwegs erst im Motel übernachten, aber ich konnte nicht schlafen und bin deshalb durch gefahren. Dadurch haben wir auch einige Fähren früher erwischt und sind früher als geplant angekommen. Unser Auto war schon in der Werkstatt und einige Tage später stand es wie neu vor uns.


    Das war Lesund 2008.


    Wir haben schon für 2009 gebucht. Es geht nach Hestoysundet über der Insel Vega. Und so kommen wir Stück für Stück immer Höher. Als kleine Überraschung will ich mit meiner Frau demnächst vielleicht mal zum Nordkapp fliegen. Aber das ist ne andere Geschichte und die schreibe ich ein anderes Mal. Fotos hänge ich noch hinten dran. Bis später...


    king-futt und Familie


    und :Danke: fürs lange warten...

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