Angeln, Trekking und Zelten im Fjell: Viele Fragen

  • es gibt ein effektives aber nicht ganz günstiges kleines ding, womit du dich recht sicher auch abseits der betretenen pfade bewegen kannst. einen notpeilsender. falls du öfter einmal sowas vor hast, kaufst du dir einen, sonst mietest du einen hier: http://www.kk2.de/vermietung/index.html (persönlicher notpeilsender mit oder ohne gps, je nachdem ob du selbst ein gps hast oder aber meinst etwas länger auf hilfe warten zu können ;))

  • hallo, ich hab das thema gerade erst gefunden.


    ich werde dir morgen ausfuehrlich antworten. nur so viel: du findest auch suedlich des polarkreises gegenden, in denen du keine ausgetretenen pfade betreten wirst (kannst). sein hauptaugenmerk sollte man aber nicht aufs angelgeraet legen, sondern auf die uebrige ausruestung. das geraet ist eh ausgesprochen simpel: leichte spinnrute, eine gut gefuellte box mit wobblern, blinkern und spinnern, vielleicht noch spirolino und ein paar fliegen. mehr braucht man nicht.


    im uebrigen habe ich fuers kommende jahr auch so eine tour geplant. indre troms und finnmark sind natuerlich kaum zu schlagen, aber auch suedlich des polarkreises gibt es sehr lohnenswerte ecken, lierne und børgefjell zum beispiel.

  • da hat hein alledings recht. das angeln ist nicht wirklich das grosse kunststück wenn du im richtigen gebiet unterwegs bist. das kunststück ist viel eher gemütlich zu schlafen, auch bei sauwetter schön warm und trocken zu bleiben, sich nicht zu verletzen, kurz gesagt wohlbehalten mit guten erinnerungen wieder in die zivilisation zurück zu kehren! falls du dir nicht sicher bist, dass du allem gewachsen bist, was dir unterwegs passieren kann lass es lieber. du hast ja nicht so viel über deine voraussetzungen gesagt. mein tourvorschlag is was, das ich machen würde ... und würde auch für mich als leidenschaftlichen pfadi passen! :)


    da is mir grade noch ein sinnvoller link für dich eingefallen: http://www.telenor.no/privat/mobil/dekning/dekningskart/ telenor hat die beste handyabdeckung. auf dieser karte kannst du nachsehen wo du überall hin gehen kannst und immer noch emfpang hast! ;)

  • Zu Deinem Thema ist mir auch sogleich der von Hein erwähnte Nationalpark Lierne eingefallen, den wir 2007 besucht und drüber geschrieben hatten:

    http://www.pfeiffer-fishing.de…nd_Rolle_Artikel_2007.pdf

    Und der Film dazu:

    http://www.dintur.de/videos7.htm

    http://www.dintur.de/binnenfischen.htm

    Dort hast auf alle Fälle hunderte von Flüssen und Seen, die voll mit Forellen und Saiblingen sind - dazu Einsamkeit, Stille und eine grandiose Landschaft. Der Juni kann dort oben in Lierne noch recht kalt und schneebedeckt sein, dort wäre eine Trekkingtour frühestens im Juli planbar, den ich dafür auch wählen würde - gerade, weil die Fische sich in Ufernähe und oberflächennah mästen, weil das Wasser noch recht kühl ist. Im August ist etliches Fluggetier wie Bremsen und Mücken im dortigen Luftraum anzutreffen, also auf alle Fälle Mückennetze für Zelt und Kopfbedeckung nicht vergessen!

    Mit zwei Angelkarten deckst Du in Lierne alle Gewässer komplett ab, die gibt es in Nordli und Sörli bei den Tankstellen und Supermärkten.

    Auch meine Empfehlung wäre die Guideline LPXe in 2,70m und bis 15gr Wurfgewicht (ich habe diese bis 30gr für das Meerforellenfischen, geniale Rute!). Dazu der von Dir erwähnte Mepps 1 in kupfer und silber, das ist der wohl beste Salmonidenköder, den ich für Norge kenne. Ein paar kleine einteilige Rapalas in Forellendesign solltest ebenso für die größeren Fische dabei haben, auch den kleinsten Möre Silda in kupfer-rot und kleine Effzetts oder Sölvkroken in entsprechenden Farben.

    Wenn Du keine Fliegenrute mitnimmst (die wäre in Verbindung mit Goldkopf- und Tungstennymphen sehr fängig), benötigst Du auch keine Wathose - die würde ich aus den genannten Gewichtsgründen auch einsparen. Sbiru mit Nymphe und Streamer haben wir bislang noch nicht probiert, dürfte aber gerade mit einem sinkenden Sbiru funktionieren.

    Gruß

    Karsten

  • ich jetzt auch mit ein paar jüngst gemachten erfahrungen...wenn die fliegenrute entfallen sollte (wobei ich dir aber dennoch aus später zu erwähnenden gründen raten würde), dann kannst du wie karsten schrieb, dir die "wader" schenken...zum zeitpunkt ist zu sagen, dass, je weiter nördlich du wandern willst, umso mehr zeit nach hinten im sommer bleibt...weiter südlicher sind fürs (fliegen)fischen eher die wochen der Hoch-Zeit der kaddies- und maifliegen zu wählen...und die liegen eher zwischem dem 20.6. und 20.7....natürlich fängt man forellen und saiblinge auch mit dem spinner, aber oft vom ufer aus eher die kleineren exemplare...kapitalere fische sind häufig an stellen vorzufinden, die aus bequemlichkeit oder wegen fehlenden technischen möglichkeiten von anglern nur selten aufgesucht werden...deshalb doch die wathosen ?;) oder gar ein bellyboat?;);)und dazu dann doch ne 4er oder 5er fliegenrute;););)...du siehst, da kommt gepäcktechnisch echt eine wichtige entscheidung auf dich zu...ich persönlich würde mir eher eine zentrale einfache behausung suchen, mit einer alten vor ort geliehenen karre (wenn ich fliegen würde) mieten, und dann die gewässer im umkreis von 50-100km erkunden...da gibts noch genug zu fuss zu erledigen und romatik kommt auch genügend auf...wenn dann noch pilze und beeren dabei sein sollen, dann ist sicher der august der ideale zeitpunkt...

  • ich persönlich würde mir eher eine zentrale einfache behausung suchen, mit einer alten vor ort geliehenen karre (wenn ich fliegen würde) mieten, und dann die gewässer im umkreis von 50-100km erkunden...da gibts noch genug zu fuss zu erledigen und romatik kommt auch genügend auf...



    @ Pete: daran dachte ich beim Schreiben vorhin auch gleich - lieber ein einfaches, mitten in der Wildnis gelegenes Blockhaus und dann Tagestouren - ggf. mit Übernachtung bei längeren Touren. Vorteil des Hauses: Lager für allerhand Klamotten, ein Boot für den See nebenan dabei, feine Kochstelle und genügend Reserveklamotten bei Sumpfmärschen.

    Lierne hat geniale Blockhäuser zu bieten, absolut lauschig gelegen - teilweise mit Privatgewässern dabei, wo kein anderer angeln darf.

    Gruß

    Karsten

  • im blockhaus am traktorweg is nun mal nicht trekking mit zelt im fjell wie der thread lautet! ;) klar anglerisch ev. weniger einträglich da man sich mit ein haufen anderen sachen beschäftigen muss und nicht alles mögliche an gerödel mitschleppen kann. falls man so eine tour aber erfolgreich absolvieren kann ist ein 3kg fisch auf einer solchen tour eine viel grössere leistung als vom boot in einem unbefischten privatsee ... is nur mal meine meinung! ;) ca 8h fussmarsch vom nächsten weg in indre troms kann man solche fische erleben: http://www.youtube.com/watch?v=J_Gwl9jBPjQ (an dem see könntest du mit meinem tourvorschlag vorbeikommen)

  • also, es soll ja eine echte wildnistour werden. sowas plant man nicht nach der verfuegbarkeit von unterkuenften, sondern nur danach, wo man hin will. und danach richtet man sich dann aus.


    so eine tour ist quasi das letzte abenteuer, das man noch erleben kann. allein in der natur, kein mensch weit und breit, und das fuer tage.


    und es ist nichtmal so, dass sowas nur ganz wenige extreme spezialisten machen, in norwegen gibt es viele begeisterte tourengaenger, die genau sowas am liebsten machen. wesentlich ist eine gute vorbereitung und die noetige ausruestung. zelt, schlafsack, kleidung zum wechseln, nahrung, kocher, kompass (heute auch gerne gps), karte, und das alles auch noch so leicht wie moeglich.


    aber erstmal zu den fragen:


    1. wie schon gesagt, ein bestimmtes gebiet kann man kaum nennen. die hardangervidda ist schon das richtige kaliber, ist aber im verhaeltnis zu anderen gegenden "ueberlaufen". was aber nicht bedeutet, dass man hier zwangslaeufig ueberhaupt auf andere menschen innerhalb einer woche treffen muss. beim frequentieren von dnt-huetten aber schon recht wahrscheinlich.


    aber speziell wenn du interesse an saiblingen hast, wuerde ich dir indre troms oder finnmark empfehlen. die sind in tieferen seen im sommer von land aus nur schwer zu fangen.


    2. juli/august duerfte in allen fjellgegenden norwegens die beste zeit fuer solche unternehmungen sein. in tiefer/suedlicher gelegenen gegenden auch schon im juni.


    um nicht aufgebaute bruecken brauchst du dir keine sorgen machen. in diesen gegenden werden auch keine bruecken aufgebaut. aber unmittelbar nach der schneeschmelze ist es natuerlich noch zu frueh, weil die wasserstaende noch sehr hoch sein koennen. im juli ist man da aber auf der sicheren seit.


    3. saiblinge kann man auch im sommer fangen, aber besser nicht an zu tiefen seen. in troms ist das anjavatnet beruehmt fuer grosse saiblinge. und dann gibt bes natuerlich auch noch die moeglichkeit auf wandersaiblinge in der finnmark zu fischen. die beste zeit dafuer ist im august, am besten faengt man sie mit der fliegenrute. ist aber etwas, was ich auch noch nie gemacht habe.


    4. nein, keine wathose. die flachen uferbreiche sind meist sowieso nicht die ergiebigsten. besser stellen suchen, die schnell tief werden.


    5. klarer tipp: guideline expedition, entweder die ganz leichte oder eine nummer drueber. beide sind vierteilig, superleicht und passen sogar in den rucksack. das ist nicht ganz unwichtig, denn eine hervorstehende rutenspitze bricht beim marsch durch ein fjellbirkendickicht ganz schnell - ich spreche da aus erfahrung.


    6. kleine spinner sind nicht schlecht, haben aber den nachteil, dass man mit ihnen nicht besonders gut werfen kann, besonders nicht wenn auch noch wind geht. bilnker sind sehr gute koeder, auch wobbler, aber diese haben wieder das gleiche problem wie spinner. eine auswahl von verschiedenen koedern dieser art duerfte im regelfall reichen. fuers fischen mit spirolino muss schon die gleiche rute wie fuers spinnfischen gehen, daher nur kleine spiros einpacken.


    7. angesichts der tatsache dass man sich nicht mit unnoetig viel gewicht belasten sollte, wuerde ich von der fliegenrute abstand nehmen. ich bitte zu beachten, dass man sich im gebirge fortbewegt und das wetter nicht immer so ist, wie man sich wuenschen wuerde. bei kraeftigem wind ist das fischen mit der leichten fliegenrute meist an solchen gewaessern zum scheitern verurteilt. die spinnrute ist universeller einsetzbar und waere in jedem fall meine erste wahl.


    8. gaskocher musst du eh dabei haben. mit was willst du oberhalb der baumgrenze feuer machen?:)


    soweit erstmal von mir.


    stekus: nettes filmchen!:D

  • ich hab mit diesen saiblingen und dem see vom filmchen noch eine rechnung offen. hatte damals fliegenruten und spinnruten dabei. dank elendem wind war fliegenfischen erst gar nicht møglich und spinnfischen - naja. man muss schon sehen wo es tief is um an saibling zu kommen! mussten uns mit ein paar geblinkerten kiloforellen aus einem einfluss in den see zum abendessen begnügen! ;) im sommer will ich da wieder hin. diesmal mit weniger angelzeug. fliegenrute bleibt zuhause. das tu ich mir nicht mehr an!

  • Wow: Geil! :Danke:
    Ich mag dieses Wort eigentlich nicht aber jetzt ist es mal angebracht bei soviel genialer Info aus kompetenten Federn! Habt alle, die sich hier bisher mit Ratschlägen beteiligt haben ganz, ganz herzlichen Dank. Hein, besonders Dir mein Dank für die detaillierten klaren Antworten:wave:: Zwei Entscheidungen sind gefallen:
    1. Die Fliegenpeitsche mit Wathose bleibt daheim.
    2. Bei dem einhelligen Votum habe ich jetzt die Guideline LPXe in 9' mit 4-15 Gramm WG (die blaue Version...) bestellt. Die ist, denke ich ein guter Kompromis zwischen Ultraleicht und ggf. noch Spiro-tauglichkeit.


    !!!Wenn hier noch jemand eine Bezugsquelle für die Guideline LPXe 8' mit 2-8 Gramm WG oder die in 10' mit 3-12 Gramm WG kennt: Bitte her damit !!!


    Wo auf der Welt ist egal: Hauptsache die können die noch liefern. Das Nachfolgemodel, die Expedition in 7' mit 2-12 Gramm WG finde ich persönlichschon schon recht kurz.
    Ich habe seit einigen Tagen (und Nächten) die Suchmaschienen gequält und lediglich zwei Händler gefunden die sie noch auf der Homepage stehen haben, aber sie leider nicht mehr liefern können (http://www.khdfishing.de/index-sec.html und http://www.sportsbutikken.no/index.html?lmd=39939.319491).


    Mal schauen ob ich noch jemanden für eine Tour in Indre Troms aktivieren kann. Würde mich, glaube ich am meisten reizen. Sonst wenn es allein losginge vielleicht doch was belebteres wie Dovrefjell oder Hardangervidda. Auch Lierne hört sich klasse an. Mal schauen wo es mich dann hinverschlägt.


    Es gab ja viele interessante Vorschläge und Denkanstöße. Die Variante mit Hütte wäre vielleicht mal was zusammen mit Familly. Dauert wohl noch was bis die Kinders längere Touren machen können.


    Weitere Beiträge sind natürlich immer noch erwünscht!!!!!


    Beste Grüße und noch einmal vielen vielen Dank!


    torsk-king

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