Natürlich ist es immer eine Frage wie man die Bezeichnung "Angler" definiert.
2002 hatten in Deutschland ca. 1,47 Mio Personen einen Fischereischein. Allerdings muss man davon ausgehen, das weitaus mehr Personen wenigstens einmal im Jahr (ob im Ausland,zuhause oder als Begleiter) die Angel in der Hand hatten.
Dieser Grossteil an nichtorganisierten Anglern, macht es natürlich unglaublich schwer eine genaue Zahl über die Fangmengen zu bekommen, also schätzt man auf Basis von Umfragen.
Eine Fangmenge von 45000t ist ein Näherungswert der höchstwahrscheinlich etwas überschätzt ist, und das räumt man in der zugrundeliegenden Arbeit auch ein.
Die Fangmengen der einzelnen Angler varieren natürlich extrem:
Während 7,7 % der befragten Angler 2002 keinen einzigen Fisch mit nach hause nahmen, entnahm kapp jeder zehnte mehr als 40 kg. Die Mehrheit (63%)entnahm weniger als 15 kg pro Jahr.
Der direkte Vergleich zwischen Berufsfischerei, ist wie oben bereits angemerkt natürlich nicht ganz korrekt. Da die Fangmengen der Angler keinerlei Hinweis auf den Ort der Fischentnahme geben.
Mit dem Schlüsse ziehen, aller: Angler vs. Berufsfischer, wäre ich also sehr vorsichtig. Die alte Leier: "Der Fischer fängt dem Angler die Fische im See weg", oder jetzt umgekehrt: "Wir Angler fangen mehr wie die armen Berufsfischer" ist ja nun schon wirklich etwas abgelutscht.
Heutzutage wird mehr an der Angelfischerei, wie an der deutschen Binnfischerei verdient, und um diesen Punkt geht`s.
Ich bezweifle stark das der Berufsfischer, der heute sein Einkommen tatsächlich noch vorrangig daher bezieht, dass er wirklich noch jeden Tag auf den Fluss oder See zum Fischen rausfährt, am Monatsende mehr in der Tasche hat, wie die hier immer wieder in schøner Regelmässigkeit namentlich genannten Angel-Idole.
Gruss
smolt

Die armen Berufsfischer...
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@ smolt: woher hast denn die Daten, solche präzisen Aussagen interessieren mich wirklich - danke schon mal!
Zum Thema "Angel-Idole": mit dem Begriff kann ich - ehrlich gesagt - nichts anfangen? Ich kenne sicherlich einige Redakteure und Autoren der schreibenden Zunft, und dort besteht zun 99% Catch & Release, wo es erlaubt ist...
Zum Anderen geht es mir mit meinen Fragen nicht darum, einen Berufsfischer zu verunglimpfen, sondern die gelinkte Aussage in Frage zu stellen.
Gruß
Karsten -
Ok. Dann habe ich die Anspielung vielleicht etwas in den falschen Hals bekommen.
Es gibt nicht allzuviele deutschsprachige wissenschaftliche Arbeiten, die sich mit Angelfischerei und Binnenfischerei beschäftigen.
Die Studie auf die sich der Artikel bezieht stammen aus "Angelfischerei in Deutschland - eine soziale und ökonomische Analyse" von R. Arlinghaus 2004.
Die Zahlen über die Erträge der Binnenfischerei in Deutschland habe ich aus dem "Jahresbericht zur Deutschen Binnenfischerei 2007" von Uwe Brämick.
Kannst ja mal google, vielleicht findet man die Arbeiten auch im Netz.
Gruss
smolt -
Ja super, Robert Arlinghaus kenne ich von einer Berliner Veranstaltung, dann passt es zusammen!
Und danke für den Jahresbericht-Input, gleich gefunden:
http://www.portal-fischerei.de/fileadmin/reda…ericht_2007.pdf
Die Seiten 6 und 10 sind sowas, was ich mir von der EU-Kommission für die Meeresfischerei der einzelnen EU-Staaten auch im Netz wünschen würde.
Wieder vieles heute gelernt, danke dafür!
Gruß
Karsten -
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