Gestern früh zog es mich mal in unser Nachbarland Österreich an den Vilsalpsee, der sanft eingebettet in das Tannheimer Tal auf 1.200 Metern Höhe eine echte Perle der Tiroler Alpen ist. Zielfisch war gestern für mich der Saibling, dem ich bislang noch überhaupt nicht auf die Schuppen gerückt bin. Also habe ich mir vorher noch zwei Hegenen mit unterschiedlich farbigen Nymphen als Köder besorgt, mein Tackle früh morgens ins Auto geschmissen und bin dann mal los.
7:30 Uhr
Der See liegt glasklar vor mir, der Besitzer des Restaurants "Fischerstube", der sowohl die Karten ausgibt, als auch die Ruderboote vermietet, erwartet mich schon und übergibt mir, gegen ein nicht eben geringes, aber für österreichische Verhältnisse noch akzeptables Entgelt, meine Tageskarte und mein Boot. Boot und Karte haben zusammen 38,- Euro gekostet.
Da der See neben Saiblingen auch See-, Regenbogen- und Bachforellen sowie gute Barsche beherbergt, beschloss ich, mein Glück zunächst auf Regenbogen- und Bachforellen zu versuchen. Um es vorweg zu nehmen, nach drei Stunden habe ich dieses Unterfangen dann aufgegeben, denn die schönen Trutten, die ich zahlreich gesehen und mit allem angeworfen habe, was meine Forellen-Tackleboxen hergeben, waren schlicht nicht in Beißlaune. Ebenso wenig, wie die teils kapitalen Barsche, die träge über dem Kraut bzw. zwischen den versunkenen und in dem klaren Waser gut erkennbaren Bäumen standen.
Also gab ich dieses Unterfangen auf, um mich dann den Saiblingen zu widmen. Die Hegene habe ich versehen mit einem 20 Gramm-Birnenblei fix an meine Forellenkombo genküppert (RST "Feeling", Shimano Seido 1000 FA und 0,10`er Power Pro Phantom Red plus 2 Meter 0,20 `er Fluocarbon). Dann habe ich mir eine schöne Stelle gesucht und meine Montage vorsichtig abgelassen. Kaum unten zuckte es schon in der Schnur und der erste Saibling kam aus ca. 12 Metern ans Tageslicht. Und genau an dieser Stelle passierte das, was in den Alpen leider immer passieren kann. Wind zog auf und ein Unwetter kündigte sich an, was wohl auch der Grund dafür war, dass die Fische nicht in Beißlaune waren, denn nach den schwülheißen letzten Tagen fielen der Luftdruck und die Temperatur gestern deutlich spürbar ab. Das mögen die launischen Alpenfische gar nicht.
Anyway, zwei Driften über die erste Fangstelle bescherten mir noch einen weiteren Saibling und einen versemmelten Biss. Danach war bei zunehmendem Wind kein vernünftiges Fischen mehr möglich, denn ohne Driftanker blies mich der Wind förmlich über den See und der Himmel wurde immer dunkler. So brach ich den Angeltag an dieser Stelle ab und ruderte gegen den Wind zurück zum Bootssteg.
Fazit:
Ein wunderschöner See in wunderschöner Landschaft, der mich mit Sicherheit wiedersehen wird, denn die Fischbestände sind enorm und vor allem nicht besetzt! Ich habe mein Soll erfüllt und zwei Zielfische gefangen, war also vollauf zufrieden. Leider ist ein Großteil der zahlreich vorkommenden Saiblinge recht klein, so dass ich auch meine beiden Exemplare weil untermaßig wieder zurücksetzen musste. In Anbetracht der Schönheit der Saiblinge ist mir das aber nicht sonderlich schwer gefallen - klein aber fein sozusagen.
So und nun kommen noch ein paar Bilder!
Gruß
Tom

Der Vilsalpsee - Eine Perle in den Tiroler Alpen
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Hai Tom
Hab Dank für den Kurzbericht und den schönen Bildern.
Ja,es gibt schon Traumecken;eine solche scheints haste gefunden.
Auf Saibling würde ich auch gerne mal wieder.
Mal sehen ob er in Schenefeld immer noch welche einsetzt.:eek::p
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Schöne Bilder.... im Wasser schaut der Saibling aber größer aus
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Moin Tom,
so ganz allein auf Tour hat ja auch mal was!;)
Wenn Du von "kapitalen" Barschen schreibst, dann gib doch bitte mal 'ne Marke vor ... 40 ... 40 + ... oder gar 50!
Der See sieht jedenfalls echt lecker aus! Wie weit ist das weg von Landsberg?
Petri zu den Zielfischen!
Besten Gruß
Henrik -
Deinen heißersehnten 50`er habe ich leider nicht gesehen bzw. sehen können. Hätte ich dir sonst selbstverständlich reserviert!
Aber gesehen habe ich viele größere Barschschwärme in den Flachwasserregionen und etwas abseits immer wieder größere Exemplare Ü 30 und zwei, die ich auf um die 40 schätzen würde. Der Inhaber der Fischerstube hat mir allerdings noch berichtet, dass wohl erst letzte Woche wieder 2 Mittvierziger gefangen wurden und der See (seiner Aussage nach) ziemlich barschverseucht sei, da kaum jemand gezielt auf sie fischt.
Ich war übrigens nicht ganz allein. Mein Schwager und ein Spezl von uns haben es aber vorgezogen zu wandern. So war ich zumindest auf dem Wasser allein.
Von Landsberg aus sind es knapp 1 1/2 Stunden bis ins Tannheimer Tal. Kommt einem aber gar nicht so lang vor, denn die Strecke über Füssen und Pfronten hinein nach Tirol ist vorbei an den Königsschlössern, dem Lech, dem Hopfensee, Bannwaldsee und Weißensee und der Vils recht malersich.:)
Gruß
Tom -
Danke für die Informationen Tom. Auf unserer Hitra Tour im April hab ich u.a. mit 4 Anglern aus Österreich geschnackt, die schon kräftig von den zahlreichen großen Barschen in den österreichischen Seen geschwärmt haben. Jetzt bestätigst Du das eindrucksvoll. Da werde ich bei versagen in den heimischen Gewässern neben Schweden, den Niederlanden meinen Blick dann für die Zukunft auch einmal nach Österreich schweifen lassen!
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Also gibt es jetzt noch einen Tannheim Fan.
Eine wirklich traumhafte Ecke.
Und jetzt ganz ehrlich, bist Du hochgelaufen oder mit der Minibahn gefahren?;) -
Ich bin ganz ehrlich mit dem Auto direkt bis an die Fischerstube gefahren!;)
Gruß
Tom
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