Diese Frage wird im Laufe des Berichtes beantwortet. Aber fangen wir von Anfang an:
Am 06.07.09 haben wir uns gegen 02.30 Uhr mit Ilka, Andi, Dieter und Mika auf dem Rasthof Holmmoor bei Hamburg getroffen, um den eintönigen Weg durch Dänemark gemeinsam durchzustehen. Um 10.00 Uhr startet die Fähre von Frederikshavn nach Oslo, um dort um 18.30 Uhr einzulaufen.
Auf der Fähre wird sich die restliche Fahrt im Oslofjord die Zeit vertrieben:
Die Fahrt durch die norwegische Nacht ist spannend.
Im Dovrefjell hängen die Wolken wirklich recht tief und so fahren wir neben einer solchen durch die Nacht.
Morgens gegen 3.45 Uhr kommen wir an der Fähre in Sandvika an und müssen noch bis 6.25 Uhr warten, bis wir nach Smöla übersetzen können. Die Zeit wird natürlich sinnvoll genutzt und wir schlafen alle noch fast mehr als zwei Stunden.
Gegen 7.30 Uhr kommen wir an unserem Ferienhäuschen an, können es auch gleich entern und bekommen unser Boot zugewiesen. Wir hatten eigentlich eine Dieselschnecke gebucht. Nachdem der Vermieter diese aber nach einer viertel Stunde noch immer nicht zum Laufen gebracht hat, haben wir uns entschlossen, auf einen 30 PS Viertackter auszuweichen. Auf Veiholmen sind wir in einer sehr windanfälligen Ecke und Untiefen ohne Ende lauern dort nur so auf einen, da muss ein Motor sofort anspringen und darf keine Macken haben. Die Entscheidung war richtig, das Boot war für vier Angler ausreichend und der Motor hat uns zu keinem Zeitpunkt verlassen.
Wir Damen richten uns häuslich ein, die Männer machen die Ausrüstung startklar.
Ilka, Mika und Andi sind platt und wollen erst mal ein bischen schlafen, so dass Ingo, Dieter (der Papa von unserer Scalina-Ilka) und ich noch völlig aufgewühlt gegen 10.00 Uhr eine erste Testtour in Angriff nehmen. Das war ein Fehler, zumindest meinerseits. Abgekämpft von der Anreise und nicht viel gegessen = Seekrankheit lässt grüßen. Nach ca. 1 Stunde hänge ich über der Reeling und gebe noch das bischen Mageninhalt her, was noch übrig war. Und dann kam mein Held: Dieter. Ein mitleidiger Blick und der Satz "Ingo, wir fahren rein" hat meinen Qualen ein Ende gesetzt. Dieter war früher selber zur See und anfangs drei Tage lang seekrank und konnte sich also in mich hineinversetzen.
Ich habe mich dann für drei Stunden schlafen gelegt und habe dann den Tag ganz in Ruhe ausklingen lassen.
Der nächste Tag lies nichts gutes hoffen. Wind ohne Ende. Der Wind pfiff laut ums Haus und so haben wir uns entschlossen, ein paar Einkäufe zu erledigen und den Lebensmittelvorrat aufzustocken. Wir fahren nach Hopen ins Einkaufszentrum und trinken dort einen recht üblen Cappu, zumindest war das Dieters Meinung. Das Geld hätte man sich sparen können. Auf dem Weg zurück wird versucht, von Land aus zu Angeln.
Aber auch hier ist es einfach zu windig und wir fahren heimwärts. Dort erfahren wir, dass erst am Samstag sich der Wind legen soll. Wir haben aber erst MITTWOCH
Da wir ja nun wirklich sehr ausgeruht sind, fahren Dieter, Ingo und ich am nächsten Morgen gegen 7.00 Uhr raus zum Angeln. Aber da das eine sehr spontane Aktion war, hatten meine Tabletten noch keine Zeit, ihre Wirkung zu entfalten und so werde ich wieder seekrank, aber ein Füttern der Fische ist mir erspart geblieben.
Nachdem wir dann gegen 9.00 Uhr wieder zurück waren, gab es ein Frühstück und ich bleibe zusammen mit Ilka im Haus. Ingo, Dieter, Andi und Mika fahren bei Sonnenschein zum Angeln raus, ein bischen Wind soll ja angeblich nicht schaden.
Mika ist also reisefertig,
und ab geht die Post:
Ilka und ich suchen uns ein windstilles Plätzchen und lassen uns die Sonne auf den Pelz brennen.
und nachdem wir genug Sonne hatten, wurde im Haus weiter entspannt. Ilka war voll bei der Sache:
Die Fänge waren heute recht mau, bis zum Tag vor unserer Ankunft war perfektes Wetter und irgendwie haben wir es geschafft, einen Wetterumschwung mitzubringen, das haben auch die Fische quittiert. :(.
Am Freitag fahren wir gegen 9.00 Uhr raus, es ist etwas windig und richtig bedeckt. Der Versuch, weiter draußen zu angeln, wurde abgebrochen. Also haben wir uns entschieden, auf die andere Seite von Veiholmen zu fahren - mitten durch die Insel durch führt eine Passage, die nur mit höchster Konzentration gefahren werden kann. Ingo hat das meisterhaft bewerkstelligt.
Um 13.00 Uhr brechen wird ab, es fing an zu regnen und gebissen hat auch nichts. Dieter und Andi hatten es heute drauf, einen Hänger zu lösen, die neue Montage abwärts zu lassen und sofort wieder zu hängen. Abrisse am laufenden Meter bei den Beiden, Ingo und ich waren von Hängern glücklicherweise verschont geblieben bzw. konnten wir die Pilker lösen und hatten keine Verluste zu beklagen.
Ein zweiter Versuch gegen 21.00 Uhr von Andi, Ingo und mir wird aber um 23.30 Uhr abgebrochen, der Fisch wollte sich einfach nicht überlisten lassen und Anid hatte mal wieder die Nase voll von seinen Abrissen.
Am nächsten Tag fahren die Männer mit Mika raus, ich bleibe mit Ilka zurück. Der Atlantik liegt wie ein Ententeich vor einem, aber es herrschte etwas Nebel. Da die Fische bisher eh nicht gebissen haben (wir haben vielleicht 5 maßige mitgenommen), fiel mir die Entscheidung nicht wirklich schwer.
Die Männer sind heute fast 9 Stunden unterwegs und Mika hält im Boot ein kleines Mittagsschläfen.
Große Beute gab es auch heute nicht, aber egal, die Männer haben die Zeit auf dem Wasser genossen. Am Abend zog Nebel auf, man konnte es auch Suppe nennen:
Sonntag fahren Dieter, Ingo und ich um 8.20 Uhr raus, Andi will heute einen Familientag mit Ilka und Mika einlegen. Die Sonne scheint und wir fangen am leichten Geschirr große Pollack und Dorsche. Ingo fängt noch einen Super-Köhler.
Dann noch der Fang des Tages:
Ein GJ 400 g mit Gummifisch. Lange hat er nicht auf dem Meeresboden auf Ingo gewartet, Ingo hatte einen Hänger, den er wieder mal (näch Dieter und Andi?) lösen konnte und hat dabei halt diesen Köder wieder mit ans Tageslicht befördert.
Auch heute war Dieter oftmals am Fluchen, Hänger und Abriss. Teilweise war er so genervt, dass er gleich zur Keule gegriffen und die Montage abgerissen hat. So schnell konnte Ingo manchmal gar nicht reagieren, denn meistes hatte er durch das Umfahren des Pilkers Glück und konnte diesen dann befreien und ruck zuck wieder einleiern.
Die Sonne hat uns heute so verwöhnt, Ilka war doch glatt der Meinung, mein Gesicht sah aus wie der Popo eines Pavians.
Der Monatg sollte mit gutem Wetter starten, wir fingen, zwar vereinzelnt, größere Dorsche und Pollack. Andi hat dann aber noch mal richtig geil zugeschlagen. Innerhalb von einer Stunde fing er 2 Seeteufel, einer 10 KG und einer ca. 3 - 4 KG.
Heute war auch unser bester Tagesfang: Hier die größte "Strecke" des Urlaubs:
Auch hat Andi heute den Vogel abgeschossen mit seinen Pilkerverlusten:
VIER Montagen hintereinander hat er runtergelassen, einmal aufgesetzt und HÄNGER. Oh man, so sauer habe ich ihn noch nicht gesehen. Er hat regelrecht gekocht und lauthals geflucht. :eek:
Um 13.00 Uhr ging es rein, es kam ein wenig Wind auf und so haben wir uns entschlossen, auf Smöla noch ein paar Wirbel usw einzukaufen und ein Softeis zu futtern. Dieter und Andi mussten dringend ihren Zubehörbestand aufstocken. :p
Um 18.15 Uhr versuchen wir es erneut, den Schuppenträgern nachzustellen, lassen es aber nach zwei mal Schnur ablassen sein. Wind und Wellen lassen ein Angeln nicht zu.
Am Dienstag war das Wetter super, wir sind insgesamt drei mal zum Angeln rausgefahren und am Abend war das Angeln einfach die Krönung, nicht weil wir so viel gefangen haben, die halb untergehende Sonne zaubert ein Licht und wir können uns der friedlichen Stimmung einfach nicht entziehen.
Andi ist hin und weg von der Stimmung:
Manchmal waren wir natürlich auch ohne Mika zum Angeln draußen. Während dieser Zeit ist er seinem neuen Hobby nachgekommen: Krebse fangen:
Mika war vom Bootssteg gar nicht mehr wegzudenken, wenn wir mit dem Boot auf dem Weg zurück waren, kam schon der erste Schwall: Papa, fangen wir gleich Krebse? Mika war nicht zu bremsen, er stand ständig unter Strom
Wir haben in der vergangenen Zeit auch vereinzelnt Makrelen gefangen, so dass wir am Mittwoch die Aktion "Räuchern" gestartet haben. Der Wind lies am Tage ein Angeln nicht zu und Dieter als unser Profi hat das Zepter in die Hand genommen und wir konnten ein wirklich oberleckeres Mahl zu uns nehmen.
Während die Makrelen sich bräunten, habe ich es mir mit unserer reizenden Hunde-Begleitung Lilli bequem gemacht.
Lili ist einfach nur süüüüß, kann aber auch gefährlich aussehen, zumindest, wenn sie an einem Stöckchen kaut:
Am Abend vernichten wir den restlichen Alkohol, es wird lustig und lustiger.
Während wir großen Lachen und Quatschen,
mit HIlfe dieser Genossen
schläft Mika seelig vor sich hin:
und ich knipse Ilka und Andi vor dem Nachthimmel von Veiholmen.
Dass die Jacke von Ilka falsch herum angezogen wurde, stört sie nicht weiter. Schließlich fallen auch Ilka die Augen zu, AM TISCH
Am nächsten Tag, unserem letzten Angeltag, fahre ich nicht mit raus. Ich habe Kreislaufprobleme aufgrund Kater :p (Erklärung von Story: Katzen/Kater sind ja auch wasserscheu) :D. Ingo und Dieter fahren alleine raus. Ilka, Andi Mika und ich frühstücken und nach ca. 2 Stunden werden auch die drei von Ingo abgeholt. Ilka will mal einmal mit und zugucken, was wir auf dem Wasser so treiben. Lange hält die Tour nicht an. Ich bekomme einen Anruf von Ingo, wonach ich mich nach einem Arzt erkundigen soll.
Ingo hat einen großen Pollack gefangen, Dieter wollte ihn landen, greift in die Vorfachschnur unterhalb des Beifängers (Gummifisch) und der Pollack gibt noch mal richtig Gas und es war passiert. Der Albtraum eines jeden Anglers: Der Haken steckt inkl. Widerhaken im Finger und kommt nicht wieder zum Vorschein.
Auf Smöla gibt es in Straumen ein Ärztehaus, dort wird der Finger mit zwei Stichen betäubt, der Haken durchgestochen und Richtung Fingerkuppe wieder rausgezogen. :eek:
Der Arzt war sehr freundlich, fragte, ob der Gummifisch teuer war oder ob er ihn zerschneiden könne und immer wieder die Frage, ob die Schmerzen auszuhalten sind.
Nach Begleichen der Rechnung über 350 NOK war der Patient Dieter entlassen. Lediglich ein Pflaster wies auf die Unfallstelle hin. Am nächsten Morgen, der Abfahrt, zeigten sich nur noch zwei etwas gerötete Punkte am Finger, Dieter hatte keine Schmerzen und war auch in der Bewegung nicht gehindert.
Nachdem Andi dann wieder zurück war, sind er, Ingo und Mika nochmal zum Abschlussangeln gefahren. Mika hatte auf dem Grundstück einen Makk mit ca. 10 Meter Schnur gefangen und wollte damit unbedingt angeln. Andi hat ihm ein 150 g Blei drangebunden und sich dann seiner Anglei gewidmet.
Mika rief: Ich habe einen dran, Andi konnte es kaum glauben und sagte "dann zieh ihn doch einfach hoch". Gesagt getan. Andi konnte nur noch große Augen machen und einen 80er Pollack landen. Andi hat auch noch einen gefangen, aber das war nicht weit so spektakulär.
Mika war stolz wie Oscar und der Angelurlaub hat damit einen klasse Abschluss gefunden.
Freitag, 17.07.09 um 6.00 Uhr ging die erste Fähre aufs Festland, um 19.30 Uhr legten wir in Oslo ab. Am Samstag sind wir dann in Hannover angekommen und hätten am liebsten Kehrtmarsch gemacht.
Auch wenn wir diesmal recht viel Ausfallzeit hatten, sind wir mit dem Urlaub rund um zufrieden und werden diesen als einen erfolgreichen Angelurlaub verbuchen. Andi und Dieter haben wirklich Unmengen Pilker und das übliche Zubehör verloren. Teilweise 8 - 10 Montagen am Tag, PRO PERSON. Ich habe zwei Pilker verloren und einen aus eigener Dummheit weggeschmissen. Ich wollte einen Fisch abhaken und habe die Schnur in seinem Maul erwischt, naja, kann ja MAL passieren.
Dieter hat so oft seine Schnur abgerissen, dass er einen Tag lang nur noch bis Tiefen von ca. 30 Meter mitgeangelt hat, er hatte nämlich nur noch ca. 50 Meter auf der Rolle. An Land dann schnell neue Schnur drauf und weiter gings dann.
Ich könnte auch ein drittes Mal in den Hütten von Harry auf Veiholmen Urlaub machen und möchte mich für die super Betreuung von unserem Werbepartner Angelreisen Palm bedanken. Es hat alles bestens geklappt und wir waren wie immer sehr zufrieden.