Aus reiner Nostalgie hier nochmal mein Reisebericht unserer tollen Hidra-Tour im Jahr 2007:
Hidra-Südnorwegen-Tour 13. bis 22. September 2007
Am 12. Sepember war es zum zweiten Mal in diesem Jahr soweit: Abfahrt ins gelobte Land. Unser Ziel war die schöne Insel Hidra in der Nähe des schönen Städtchens Flekkefjord. Das Angelgebiet ist Holger (King of Heilbutt) und mir bestens vertraut. Gebucht hatten wir diesmal das wunderschöne, neue Ferienhaus von Karl Asly über http://www.come2norway.com/. Abfahrt war 22.00 Uhr in Leipzig. An Bord zu diesem Zeitpunkt waren Holger, Detlef und sein Sohn Tom sowie meine Wenigkeit. An der Raststätte "Hüttener Berge" stieß dann noch Jens aus Rendsburg dazu, der den freien Platz via Internet ergattert hatte. Ein Pfundskerl, wie sich bald herausstellen sollte. Frühmorgens kamen wir dann in Hantsholm an, wo wir auf die "Mastercat" warteten. Bei bestem Wetter gestaltete sich die Überfahrt trotzdem etwas schaukelig. Einen Tag später fuhr dann keine Fähre wegen Sturm - Glück gehabt! Die Weiterfahrt in Norwegen verlief problemlos und nach einem Einkauf in Flekkefjord empfing uns am Nachmittag Karl in seinem Häuschen. Das Haus, welches nun für 10 Tage unser Domizil werden sollte, präsentierte sich trotz kleinerer Baustellen im Außenbereich in einem exzellenten Zustand und hatte sofort unser Herz erobert. Nach Übergabe des Begrüßungsgeschenkes und einer Bootseinweisung, starteten wir unsere erste Ausfahrt Richtung neuer Lachsfarm an der Nordseite Hidras im Hidrasund. Ein paar schöne Köhler und Pollacks fanden sofort den Weg in unser Boot. Bei einem Bierchen und einem Schnäpschen beschlossen wir unseren ersten Urlaubstag.
Am nächsten Tag fuhren wir in den Strandsfjord und fingen im Bereich der Lachsfarm reichlich Köhler und große Makrelen. Holger konnte eine von 45 Zentimetern überlisten und sicherte sich den Titel "Makrelenkönig". Neben der Makrelenwertung gewann Holger letztlich auch noch die Franzosendorsch-Wertung. Gratulation.
Beim Versuch südlicher in den Strandsfjord vorzudringen, mussten wir dann feststellen, dass sich hier die Wellen langsam hochschaukelten. Schließlich kippte das Wetter endgültig und der Wind baute ordentliche Schaumkronen auf. Also Rückzug nach Hidra. Nach einer schaukeligen Rückfahrt empfing uns der geschützte Rasvag-Fjord. So versorgten wir die Fische und verspeisten leckere, gebratene Makrelenfilets.
Detlef, Jens und Tom fuhren dann nochmal raus. Holger und ich blieben im Haus und ich machte Bratmakrele und Fischsuppe nach Mucki’s Rezept für "Ungarische Fischsuppe". Lecker!!!
Als es langsam dämmerte und unser Boot nicht wiederkam, machten Holger und ich uns langsam Sorgen. Wir versuchten sie per Handy zu erreichen, aber alle 3 Handys lagen im Ferienhaus, was eine Standpauke ersten Grades zur Folge hatte, als die 3 schließlich gesund und munter eintrudelten.
Der nächste Tag brachte zwar etwas weniger Wind, dafür aber umso mehr Regen. Trotzdem steuerten wir die neue Lachsfarm im Hidrasund an und fingen ordentlich Köhler, Pollack, Makrelen und ich die 2 einzigen Rotbarsche der Tour.
Der folgende Tag präsentierte sich mit bestem Wetter und wir fuhren in den Strandsfjord. Wieder fingen wir die bekannten Fischarten und in der Mittagszeit dann der Knaller: Jens bekam einen ordentlichen Einsteiger und der Drill begann. Holger und ich erkannten sofort, dass hier ein Großer eingestiegen war. Schnell bekam Jens Tipps von uns und öffnete endlich seine Bremse. Nach anfänglicher Hektik drillte er den Fisch zwar hart aber ruhig an die Oberfläche. Detlef brachte den Köhler dann sicher per Handlandung ins Boot. Vor uns lag ein 93 cm langer und 11 Pfund schwerer Prachtköhler. Wir klatschten mit Jens ab und freuten uns alle riesig. Jens bekundete uns nun, dass er das nächste Mal wieder mitfahren möchte. Jens war von Hidra und Südnorwegen infiziert. Obwohl er vor Hitra in Mittelnorwegen bereits Köhler bis 1,25 m gefangen hat, war er schlagartig dem Süden verfallen. Die Köhlerwertung sicherte er sich mit diesem schönen Fisch natürlich.
Am Nachmittag angelten wir an der Hidraseite im Strandsfjord erfolgreich auf Plattfisch. Ich fing unter anderem eine schöne Scholle von 39 cm und etliche Flundern und Klieschen wanderten ins Boot.
Am Haus wurde dann der Köhler gewogen, die Fische versorgt und der Fang ordentlich mit Korn und Bier begossen.
Am kommenden Morgen fuhren wir die Piratenbucht an. Auf Meerforellenwobbler stieg direkt an der Felswand bei mir ein schöner Pollack ein. Tom verhaftete einen schönen Tangdorsch mit GuFi und meinem Wobbler folgte mehrfach eine schöne Mefo, welche aber einfach nicht beißen wollte. Schließlich fuhren wir in den Strandsfjord und verhafteten dort noch ein paar Platten. Tom fing einen kapitalen Lippfisch von 47 cm, der schließlich den Weg in die Pfanne fand. Richtung Hidrasund angelten wir dann noch auf Köhler und Pollack und ich verhaftete einen Fisch nach dem anderen , wobei der Rest ungläubig zusah. Mein 60-Gramm-Solvkroken am Fluocarbon-Vorfach mit Einzelmakk wurde zum Grund gebracht, dort dreimal gepilkt und dann einfach eingekurbelt. Die Fische konnten nicht widerstehen und wurden einer nach dem anderen ins Boot gehoben, während mich der Rest der Truppe ungläubig musterte.
Der nächste Tag zwang uns nach ausgiebigem Fischfrühstück zum Verweilen im Rasvag-Fjord. Wir angelten zunächst mit mäßigem Erfolg, da kaum Köhler und Pollack im Fjord waren und Eisen (Pilker) kaum Erfolg brachte. Als der erste Wittling ins Boot kam, gab ich intuitiv das Signal zum Umbau. Heringspaternoster und kleine Pilker wurden mit Makrelenfetzen beködert und der Spaß begann. Schöne Wittlinge bis 50 cm und der ein oder andere Dorsch und Pollack kamen ins Boot. Andere Boote warfen weiter mit Eisen und unbefriedigendem Erfolg, während wir jede Menge Spaß und volle Fischkisten hatten.
Am nächsten Tag trafen Holger und ich uns mit Daniel in Flekkefjord in der Kaffeebörse. Wir gaben Daniel eine Flasche ordentlichen Rum und Zigarren, er spendierte den Kaffee und wir plauderten angeregt. Später trafen wir Torsten am Selura, versorgten ihn mit Camel-Zigaretten und genossen einen Angelausflug auf dem Selura. Wir fingen beim Schleppen etliche Forellen, die aber alle recht klein waren.
Der Rest der Truppe hatte inzwischen im Hidrasund mit leichtem Naturköder geangelt und präsentierte am Abend eine breite Fangpalette mit Leng, Dorsch, Pollack und Köhler bis über 80 cm.
Holger und ich angelten noch etwas am Bootssteg und als ich nach schönem Biss auf meinen ersten Steinbeißer hoffte, entpuppte sich der kampfstarke Fisch nach schönem Drill als prächtiger Lippfisch.
Den letzten Tag begann ich mit der hoffnungsvollen Ankündigung: "Heute fällt der Meter!" Zunächst mussten wir einen Defekt am Benzinschlauch notdürftig auf dem Wasser reparieren, bevor es losgehen konnte. Wir fuhren in den Hidrasund in die Nähe der neuen Lachsfarm und ich ließ meine selbstgebaute Naturködermontage zwischen 140 und 150 Metern zu Wasser. Nach schönem Biss konnte ich einen schönen Leng von 74 cm ins Boot heben. Jens und Tom angelten inzwischen erfolgreich auf Hornhecht, während Detlef beim Spinnen auch Erfolge verzeichnete. Zwischenzeitlich bekamen wir von einem zahmen Pinguinähnlichen Vogel Besuch, der sogar ins Boot kam und sich streicheln und füttern ließ. Es war ein sogenannter Toldalk, wie sich später herausstellte. Schließlich bekam ich einen weiteren schönen Biss, den ich verwerten konnte. Nach schönem Drill gaffte Holger einen Prachtleng von 1,01 m und 11 Pfund. Klasse!!! Wie angekündigt, fiel die Metermarke also doch noch am letzten Angeltag.
Den letzten Tag ließen wir gemütlich bei einer Holgerschen Fischsuppe und gebratenem Hornhecht ausklingen und genehmigten uns noch den ein oder anderen Abschlussschnaps.
Am nächsten Tag ging es mit der Gewissheit nach Hause, dass uns unser geliebtes Südnorwegen im April 2008 wiedersehen wird!