Unser Forenpartner Jetblack von der Firma 70 Grad Nord – Avet Rollen http://www.avet-rollen.de/
war so freundlich, mir eines der neuesten Exemplare der kleinsten Zweigang- Rolle des Avet - Programms in der Linkshand – Version zu einem vierwöchigen Test zu überlassen.
Ob der Zusatz „mc“ dabei für „magic cast“ oder für „magnetic control“ steht lasse ich dabei dahin gestellt, denn das eine trifft in gleichem Maße zu wie das andere!
Schon bei der Entnahme aus der Verpackung wurde mir klar, dass es sich bei der Rolle um ein absolut hochwertiges Produkt handelt, von dem zu Recht behauptet wird, dass es in der Champions League der Multirollen mitspielt. Sie macht sowohl im Design als auch in der Verarbeitung einen uneingeschränkt hochwertigen Eindruck. Das weitausladende seitlich aufgesetzte Getriebe vermittelt dann dem Auge des Betrachters auch sofort den berechtigten Eindruck eines kleinen, aber unglaublich starken Muskelprotzes!
Die Verarbeitung der Rolle ist blitz sauber und die Fertigungstoleranzen dürften sich im hundertstel Millimeterbereich abspielen.
Nach einer eingehenden äußerlichen Inspektion - ich habe es mir und der Rolle erspart, auch die inneren Werte zu begutachten – habe ich etwa 20 Windungen einer monofilen Schnur unterwickelt und dann die Spule der kleinen sx mit ca. 400 m einer 0,12er Fireline xds gefüllt.
Damit war die Spule immer noch nicht bis zum Anschlag gefüllt. Was für eine enorme Kapazität bei einer so kompakten Rolle!
Anschließend habe ich die Rolle an verschiedene Ruten montiert und an einem größeren Kiessee so an die hundert Würfe mit Gewichten zwischen 50 und 170g in verschiedenen Einstellungen der Magnetbremse – es stehen fünf Wahlmöglichkeiten (1 – 5) zur Verfügung – absolviert.
Um es gleich vorweg zu nehmen, wer mit Wurfmultis ganz allgemein auf Kriegsfuß steht, der sollte auch von der sx mc keine Wunder erwarten. Es braucht schon einige Würfe, um wirklich sicher mit der Rolle zu werfen. Nach meinen persönlichen Empfindungen ging es auch bei dem mc Modell nicht ganz ohne den gewohnten Kontroll-Daumen auf der Spule.
Eine Veränderung des Laufverhaltens der Spule zwischen den Einstellungen „1“ und „5“ konnte man vor allem bei leichteren Wurfgewichten wahrnehmen. Die Nuancen der Stufen 2 bis 4 dazwischen habe ich allerdings nicht bemerken können, was durchaus einer eher grobmotorischen Veranlagung geschuldet sein kann.
Hat man sich nach etwa 20 Würfen und der passenden Rute dann mit der Rolle eingefuchst, dann sind mit 100 g Pilkern Würfe zwischen 60 bis 80 Metern kein Problem. Beim Aufspulen loser Schnur sollte man darauf achten, dass diese nicht zu locker auf der Spule landet, denn das erhöht unmittelbar die Gefahr der Perückenbildung, da unterscheidet sich die sx mc nicht von anderen Wurfmultis.
Die Bremse ist sehr gut einstellbar und arbeitet konstant ruckfrei in jeder Position.
Ein Umschalten zwischen den beiden Gängen funktioniert in jede Richtung völlig problemlos. Im höheren Gang sind mir bei dem überlassenen Modell geringe Laufgeräusche aufgefallen, von denen mir nicht klar ist, ob die vom Hersteller so gewollt sind.
Wer als leidenschaftlicher Spinnangler und Rechtshänder gewohnt ist, mit der rechten Hand zu werfen und mit der linken Hand die Stationärrolle zu bedienen, den wird das Linkshandmodell der Avet sx mc ganz sicher total begeistern, denn das Umgreifen von der Wurfhand auf die linke Hand entfällt. Dadurch ist man sofort nach dem Auftreffen des Köders auf der Wasseroberfläche bereit, auf eventuelle Bisse flach stehender Fische zu reagieren, ohne eine Sekunde zu verschenken.
In der weiteren Praxis habe ich die sx zwei Wochen in Norwegen getestet und kann zusammenfassend berichten, dass sie wirklich allen Anforderungen der leichten und mittelschweren Angelei gewachsen ist!
Ob man zu dem doch um einiges teureren Zweigang – Modell greifen sollte ist, wie vieles bei unserem Hobby, eine Glaubensfrage und natürlich bei über 400 € Listenpreis auch eine Frage der individuellen finanziellen Möglichkeiten. Selbstverständlich ist auch anzumerken, dass das Zweiganggetriebe, vor allem mit Blick auf die große Gemeinde der Ultralight – Angler, sich zwangsläufig auf ein höheres Rollengewicht auswirken muss.
Als Schulnote kann ich der sx eine glatte 1 geben. Die Differenz zu einer 1+ liegt im relativ hohen Preis und in der meiner Meinung nach noch nicht zu 100 Prozent ausgereiften Magnetbremse begründet.
Ein Foto folgt!
P.S. Danke an Jetblack für das Überlassen der Rolle, die zwischenzeitlich hoffentlich wieder wohlbehalten bei Dir eingetroffen ist!
P.P.S. Der Testbericht enthält ausschließlich meine persönliche Meinung und meinen subjektiven Eindruck zu der getesteten Rolle. Es handelt sich nicht um einen in Auftrag gegebenen Test und weder der e.V. noch ich selbst haben hiervon irgend welche Vorteile, gleich welcher Art!
Gern könnt Ihr diesen thread nutzen, um Eure ggf. vorhandenen eigenen Erfahrungen hier einzubringen!
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