Nord-Norge-Tour 2008

  • Das Schleppen auf Butt war mir und wie Patrick schon schrieb auch etlichen anderen Teilnehmern der Tour, viel zu langweilig und wenn sie nicht Beißen wollen kann mann halt nichts machen.
    Dann lieber ein paar Dorsche, Köhler oder alle was sonnst noch Anbeißen wollte, da muss mann eben flexibel sein.


    War eine tolle Tour und eine Klasse Truppe von mir aus immer wieder.


    Auch der Fischreichtum und die Fänge waren unbeschreiblich :biglaugh::biglaugh::biglaugh:
    Wo sonnst fängt mann gleich mehrere Meter Dorsche innerhalb einer Woche (mein größter war 1,20 Meter)

  • "Es gibt nur leider noch nicht so sehr viele erschlossene und derartig vermarktete Gegenden, die mit Torsvag vergleichbare Bedingungen zu bieten haben"

    Eben darum geht es. Torsvag wird vermarktet bis der Arzt kommt,....Ich denke das geht auf Dauer nicht gut.
    Wie gesagt ich will die Klasse Fänge absolut nicht schmälern,....aber auch ander Orte haben gut Boote zu bieten,....und Meterdorsche sind da oben (im ganzen Norden) eher die Regel als etwas besonderes. Ich habe letztes Jahr zb am Kapp an einem Tag zehn Stück über einem Meter gefangen.

    Ich hoffe ihr versteht mich nicht falsch,...ich finde es bloß unfair anderen genauso guten Orten gegenüber,...wenn man nur von Torsvag als super Reiseziel spricht,...nur weil dort ein paar Filme gedreht worden sind und anscheinend eine riesen Vermarktungsmaschinerie dahintersteht.

    Um s ganz kurz auf den Punkt zu bringen: Torsvag ist garantiert noch klasse,....aber eben andere Orte da oben auch.

    Grüße, Björn

  • ...
    Um s ganz kurz auf den Punkt zu bringen: Torsvag ist garantiert noch klasse,....aber eben andere Orte da oben auch.

    Grüße, Björn



    Genau das hat wohl auch niemand bestritten - Ausrufezeichen

    Andererseits sei doch froh, wenn alle nach Torsvag fahren, dann bedrohen die Nordnorwegenangler "Dein Revier" und den Buttbestand am Kap doch weniger!:zwinker:

  • Hallo Tina, unsere Heilbuttkönigin und alle Torsvag-Verrückten,ich bin auch heute früh 4.30 Uhr wieder zu _Hause angekommen. Hatten in Oslo über 7 Stunden Aufenthalt mit Verspätung des Fliegers auch noch. War ziemlich nervig. Es grüsst Frank:wave:



    Hallo Frank und alle Zurückgekehrten,
    die Rückreise bei Euch war ja dann wohl noch schlimmer, als bei uns "Hamburgern" und mir hat das Gerödel wirklich schon gereicht.
    Musst mir unbedingt berichten, wie die Sonnen-Woche für Euch noch war.
    Lieben Gruß
    Tina

  • Butt, die Erste

    03.09.2008
    Mittwoch, der 2. Angeltag: Wie auch schon gestern, war ich früh wach und wollte ganz schnell aufs Wasser. Ein Teil meiner Jungs (ne, Micha) waren etwas trantütig (,... hab dich lieb ...) und bastelten noch heftig an ihren Vorfächern. Das hatte ich natürlich zu Hause schon Wochen vorher erledigt. Am liebsten hätte ich ihnen das Zeug aus der Hand genommen. Ich packte also mein Bündel und schleppte alles an Bord. Dort traf ich Frank, der mich fragte, ob ich heute nicht auf ein anderes Boot wechseln wollte. Äh, nö, warum? Frank äußerte sich nicht weiter dazu. Beim zweiten Gang mit meinen Angelplörren fragte mich dann Wolle: „Gehst Du rüber, dann kann Steffen bei uns mitfahren“? Ups, die Jungs wollten mich wohl loswerden. Nu ja, das muss ich jetzt nicht weiter ausführen.

    Ich saß also irgendwann mit Steffen und Volker (man bedenke, alle waren schon fort) und wir tüttelten immer noch rum, auf einem Boot. Ich bemerkte, dass mein neu erworbener Harness bei meinem Jungs an Bord geblieben ist, son Schiet. Dann muss es eben ohne gehen.
    Irgendwann war es dann endlich so weit und wir fuhren los. Wir machten verschiedene Stopps und nur Steffen fing etwas Dorsch. Ich ärgerte mich, weil ich nur meine starre Rute mitgenommen hatte. Dachte, wird wohl kein toller Angeltag, den ganzen Tag „nur“ auf Heilbutt gehen und nix tut sich an meiner Rute. Ich war etwas angestunken. Auf Volkers Gaff las ich seinen vollständigen Namen und dachte, irgendwie kommt dir der Name bekannt vor. (man bedenke, ich hatte diese Angelzeitung 2 Jahre im Abo). Daraufhin fragte ich Volker, ob er das eigentlich beruflich mache? Leicht konsternierter Blick von Volker und dann kam die Antwort:... Ich entgegnete freudig „oh, dann bist Du ja ein Kollege von Rainer K.“. Antwort: ähh....

    Nu ja, man kann ja auch mal ins Fettnäpfchen treten. Scheine dafür prädestiniert zu sein. (schönen Gruß an Rainer, der versteht das). Und für euch: „ich habe mir immer nur die Fische in der Zeitung angesehen, nie die Männer, die die Angel hielten“.

    Irgendwann dann endlich der Ausruf von Volker: „Ich glaube, ich habe einen, einen Butt“. Ich saß direkt neben ihm und dachte: Wow, jetzt erlebt du das, wovon alle Leute dir erzählt haben. Jetzt geht es richtig ab an der Angel. Völlige Faszination und die Neugierde, was jetzt an Volkers Angel passieren wird. Ich hielt meine Angel ganz ruhig. Kurz darauf sagte Volker: Tina, Du musst deine Angel rausnehmen: Ja, ja, sofort, natürlich. Ich fing also an zu kurbeln, viel hektischer als ich das sonst mache, wenn ich nach oben hole (üblicherweise mache ich immer ein paar Stopps, in der Hoffnung, dass vielleicht ein Fischken einsteigt). Nach vielleicht 10 – 12 Umdrehungen dann ein Wahnsinns-Biss? Hänger? Irritation!
    Scheiße Volker, ich glaube ich habe auch einen! Und jetzt?
    Da kam auch schon die Entwarnung von Volker: „Ist nur en Dorsch bei mir“!.
    Bei mir aber nicht, glaube ich, ist ganz komisch!? Volker und Steffen schauten, packten seelenruhig ihr Angeln ein (der Dorsch war nun auch oben, gar nicht so klein) und Volker holte seine Kamera.. Ich hing derweil am Ende meiner Angel und vorne zog was! Und was da zog. „Oh Gott“, was ist das? Der Fisch an meiner Leine haute einfach ab.
    „Bremse, Bremse, ist sie richtig eingestellt, oh Scheiße, was läuft da ab. Der zog und zog, ich hing am anderen Ende. Wie viel hält der Sprengring? 43 kg, muss reichen; Ging eh schlecht durch den Gigant Jighad. War viel zu dick der Sprengring. Hoffentlich hast du nichts falsch gemacht und das Ding ist flexibel genug. Und die Schnur? 26er Geflochtene. Sollte das doppelte halten, wie viel Meter? 600! Muss reichen, war hier nur 50 m tief. Bloß nicht lockerlassen., immer die Spannung halten, wenn der mit einem Ruck ...., oh Scheiße, darf er nicht! Halten, halten Tina, den lässt Du nicht mehr los“.
    Volker oder Steffen, ich weiß es nicht mehr, legen eine Schwimmweste um das... wie auch immer es heißt ...Ding an der Reeling. Na ja, dass worauf man die Angel ablegen kann, um die Rute zu schützen, damit meine Angel eine Auflage hatte. Und das mit einer Seelenruhe !!!

    Ich derweil stand kurz vor einem Herzkasper.

    Scheiße, scheiße, was macht der Fisch denn jetzt? Er steht, und ich kriege keinen Meter auf die Rolle.

    Tina, pumpen, du machst alles ganz richtig. Schön langsam weiter. Oh Gott, der kommt aber keinen Meter. Weiter pumpen, der kommt schon! Oh, Scheiße, der haut schon wieder ab. Krampfhaft hielt ich diese Angel und das Tier am anderen Ende, es wollte weg, hab ich ja verstanden. Aber ich wollte es ja nicht mehr hergeben.

    Also Tina, wenn der richtig schlägt, halte die Rute ruhig, Wenn er stoppt, dann versuche ihn ranzuholen. Du machst alles richtig.

    Und dann irgendwann, von Steffen oder Volker: Ich sehe ihn!.....Ich sah nix.

    Oh, ich sehe nix, sagte ich. Steffen: Ich harpuniere ihn gleich. Besser Du guckst nicht hin Und dann der Ausruf von, ich glaube Steffen,. Oh Mann, wow:
    Scheiße, dachte ich nur, dass ist gar kein Heilbutt, ist wahrscheinlich ein Hai oder so was

    Hoffentlich sitzt die Harpune richtig, oh Frau.

    Sie saß wohl richtig.

    Ich wusste noch immer nicht, was Steffen und Volker gesehen hatten.

    Da ging es noch einmal heftigst an meiner Angel los. Der Fisch hatte den Fender mit nach unten gezogen aber irgendwann kam er dann. Und ich habe ihn das erste Mal gesehen.

    Wow.

    Ich zog ihn dann mit meiner Angel an die Bootswand und in genau diesem Moment riss meine Schnur. Der Heili dümpelte also nur noch an der Harpune mit Seil und Fender- .Aber auch das konnte mich nicht mehr schocken. Ich war völlig paralysiert. Ich dachte nur, die Jungs werden es schon richten. Mit dem Gaff wurde dann der Fender herangeholt und dann auch der Fisch. Erst versuchte Volker sein Glück, den Fisch zu uns ins Boot zu holen. Was aber nicht klappte und danach hat Steffen ihn gelandet. Kommentar von Steffen: „Tina, da hast du ja ein schönes Schleifchen gebunden“.

    Als der Butt im Boot lag, war ich einfach nur fassungslos.

    Ich hätte mir niemals vorstellen können, dass ich einen Fisch angele, der größer und schwerer ist als ich.

    Ich habe vor dieser Norge-Reise viele Träume gehabt und mir alles mögliche vorgestellt,
    aber das mir so etwas widerfährt, hatte ich in meinen intensivsten Träumen nicht erhofft.

    Und wenn ihr richtig gelesen habt, dann habt ihr gemerkt, dass ich beim Schreiben alles noch einmal hautnah erleben durfte. Ich hatte selbst viel Spaß dabei.

    Ich freue mich jetzt schon auf meine nächste Norge-Tour und wünsche euch allen auch so ein außergewöhnliches Erlebnis.

    P.S. Zukünftig angele ich nur noch mit Wirbeln bis 20 kg Tragkraft, weil ich finde, der Fisch soll seine Chance haben.

    Für mich, war es der erfüllte Traum schlechthin und ihr seid einfach wunderbar gewesen.
    +LG Tina


  • Hallo Tina :wave:


    Wir haben zwar in der zweiten Woche nur drei kleinere Butts ins Boot geholt, die Aufregung war aber ähnlich. :hot:


    Dein Bericht gibt genau die Gefühle wieder die nach so einem Biss aufkommen :eek:


    :Danke: für den tollen Bericht und noch einmal Glückwunsch zu der tollen Kveite.


    Gruss Thomas



  • Wißt Ihr was, ist völlig egal wie groß er ist. Einfach schön, einen solchen Fisch mal an der Angel gehabt zu haben. Ich kann eure Empflindungen wirkllich nachempfinden und ich wäre auch glücklich gewesen, wenn meiner viel viel kleiner gewesen wäre. Hätte ich sagen können, hatte mal einen richtigen Kämpfer an meiner Rute. Schön war es und die nächsten Tripps rufen schon .....
    Tina

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