Nord-Norge-Tour 2008

  • Mensch Xonel :baby: Glückwunsch zu diesem erste Klasse-Fisch.


    Da hat sich diese reise ja für Dich persönlich mehr als gelohnt, ich giere immer noch nach meinem ersten Butt :(


    Danke für das Foto und den Kurzbericht, vielleicht schaffst Du ja noch einen ausführlichen Bericht von der Woche :) würde mich freuen.

  • Ich habe natürlich auch "gebuttet". 80cm hatte der "Bär"!:biglaugh:

    Aber eben Butt. Da wir nur einen Tag gezielt auf die Heilis unterwegs waren, sind 4 Stück zwischen 1m und 75cm schon ganz beachtlich, zumal ein weitaus grösserer entkommen konnte.

    Aber man muss ja noch Ziele haben.:zwinker:

  • Guten Abend oder auch schon guten Morgen,


    auch ich wollte mich noch mal melden. Von dieser Stelle noch einmal einen sehr herzlichen Gruß an "meine Buletten" aus Appartement Nr. 201. Und zwar an Günther, den ruhigen besonnenen, mich sehr beeindruckenden Tüftler und Strategen; Andreas, den Mann der klaren kurzen Meinungen, der sich über seine phantastischen Butts irgendwie immer nur nach innen zu freuen schien und natürlich an Jockell, den ausgesprochen hilfsbereiten nie verzagenden.
    Danke Jungs, daß ich trotz meines Fallobstes bei Euch mitmachen durfte!!! :Danke:


    Ich hatte gleich das Glück am ersten Angeltag "meinen Butt" zu fangen. Er hatte zwar "nur" 102 cm und 13,5 kg, aber ich habe mich riesig darüber gefreut und hatte nach dem Fang erstmal Pudding in den Knien.





    Heute war ich als erstes beim Dok; der hat mir dann tatsächlich diagnostiziert, daß bei meinem Sturz mindestens ein Band, daß die beiden Kochen des Unterschenkels im Sprunggelenk miteinander verbindet, gerissen ist. Nun renne ich statt mit Wanderstiefeln mindestens bis zum Ende der Woche mit einem Tapeverband durch die Gegend.


    Und als zweites habe ich heute beim Zoll meine Accurate, die eigentlich als Heilbuttrolle mit nach Torsvag sollte, abholen können. Die hatte ich zwar am 02.08. in den USA bestellt, aufgrund von Lieferengpässen ging die leider erst am 27.08. auf die Reise. Beim Zoll in Bielefeld war sie dann am 02.09.


    Tja: Shit Happens!


    Als Krönung durfte ich mich dann noch mit meinen Eltern, die mich wegen meines Hinkebeines vom Flughafen HH abholten darüber auseinandersetzten, wie denn das zwei Meter lange Rutenrohr in eine Mercedes A-Klasse zusammen mit drei Personen passt. Ungelogen: Ich war kurz davor die mit dem Gepäck allein fahren zu lassen und doch noch den Zug zu nehmen....


    Trotz des sehr regnerischen Wetters hat mir die Tour viel Freude gemacht, und ich freue mich viele der bisher mir nur aus dem Forum bekannten NAFFEN endlich mal persönlich kennengelernt zu haben.


    Wenn es noch einmal eine ähnliche Tour gäbe wäre ich wohl auch trotz der etwas widrigen An- und Abreise dabei.


    Vorausgesetzt meine Freundin läst mich noch mal weg: Deren prompte Antwort auf meine SMS mit dem Inhalt "Ich hab' einen!!!" war nämlich: "Na prima dann ist ja jetzt Deine Mission erfüllt und Du kannst nach hause kommen". Sollte ich noch einmal irgendwann einen fangen besser nicht erzählen oder? :zwinker:


    Viele Grüße


    torsk-king Michael

  • Mensch Michael ,
    dann pfleg ma deinen Knöchel. Sah anfangs echt übel aus dein "Bewegungsablauf" :eek:

    Gute besserung

    Die besten Fische sind immer da, wo man wegen schlechtem Wetter nich hinkommt:hurra: und wenn's schön ist sind sie ausgerechnet dann mal nicht da :klatsch:

  • Reisebericht NAF Tour Torsvag September 2008

    Alles fing im März 08 an. Eine NAF Reise nach Torsvag war im Angebot. Als Norwegenfrischling hatte ich von diesem Reiseziel noch nichts gehört. Kurz Google und die Boardsuche angeworfen und die Entscheidung zur Anmeldung fiel mir nicht sonderlich schwer.

    Die Monate vergingen, die ersten Reiseunterlagen trudelten ein. Alle möglichen Infos zu Torsvag aus dem Forum wurden eifrig gelesen, die Vorfreude stieg merklich. Etwas Sorge machte mir nur das Wetter. Bei nicht ganz 6 Tagen vor Ort kann man wohl auch böse Pech haben und kaum aufs Wasser kommen. Weitere Ausrüstung musste noch her, also wurden GJ, Gufis und alles was so dazugehört geordert.

    Vorab einigte ich mich dann mit Sockeye und Cheggi (Alex und Michael) darauf, eine Boots- und Hausgemeinschaft zu bilden. Ehrhardt kam später dann noch dazu.Eine völlig problemlose Truppe ohne jeden Stress oder Ärger wie sich später rausstellte, so soll Urlaub sein. Alex war ziemlich gut vorbereitet und kannte jedes Plateau und wusste immer ziemlich genau wie die Driften anzusetzen waren, so dass wir wenig Zeit vertrödelten.

    Ende August wurde es dann langsam Ernst, das Sortieren und Packen fing an. Floater, Automatikweste, Multis, Stiefel fürs Boot und jede Menge Angelzeug. Nach einigen Anläufen bekam ich 2 Koffer mit je 19,5 kg und das Handgepäck passend hin. Insgesamt habe ich viel zu viel Sachen und Material hochgeschleppt, dazu später mehr. Insgeheim hoffte ich natürlich, einen Butt fangen zu können - zumindest wollte ich dabei sein, wenn einer auf unserem Boot ans Land kommt.

    Die Anreise verlief ohne größere Schwierigkeiten, zog sich aber irgendwann ziemlich in die Länge und es wurde merklich ruhiger in der Truppe auf der letzten Busetappe. Endlich in Torsvag angekommen, lernte ich Alex, Michael und Erhardt kennen. Alex und Michael waren mit dem Auto angereist und hatten jede Menge "Luxus" mitgebracht. So gab es bei der Ankunft gleich ein saftiges Steak mit frischen Pilzen zur Begrüßung, danach einen leckeren Kaffee aus der mitgebrachten Saeco Maschine. Extrem lecker das ganze, die Maschine war der absolute Hit der Reise und so ein frischer Kaffee nach einem langen Tag auf dem Boot ist eine echt feine Sache. So ganz nebenbei erfuhr ich dann, dass Alex und Michael bereits am Montag auf dem Wasser waren und Alex einen 13kg Butt verhaften konnte. Besser konnte es ja kaum losgehen und ziemlich schnell war ich im Tiefschlaf.

    Der Dienstag war der erste Tag auf dem Wasser. Schnell die Multis an die Ruten geschraubt, Vorfächer dran und das Boot inspiziert. So eine Arvor ist schon recht beeindruckend, wenn man eigentlich nur Aussenboarder kennt. Da wir am ersten Tag noch ziemlich viel Welle und Wind hatten, fuhren wir in den Fjord und pilkten erst einmal ganz locker zum "Warmwerden". Ein paar Dorsche und Seelachse kamen ins Boot, nichts spektakuläres, aber der Anfang war gemacht. Kurz vor Fluthöchststand wechselten wir dann auf ein Sandplateau. Also GJ auf 50m abgelassen und die Rute locker auf die Beine abgelegt. Zupf zupf, da macht sich jemand vorsichtig am Gummi zu schaffen. Aber kein ernsthafter Biss, also GJ wieder zum Grund abgelassen und angekurbelt. Nur irgendwie ist es schnell vorbei mit dem Kurbeln und ein ziemlicher Zug vom anderen Ende verkündet ernsthaftes Interesse. Anschlag gesetzt und dann saust auch schon die Schnur schon von der
    MXL. Der Fisch zieht am Grund gegen die Drift weg und nimmt reichlich Schnur. Langsam aber sicher kommt wieder Meter für Meter auf die Rolle, die Fluchten werden kürzer. Während ich am Pumpen bin, macht Alex Witze über meine zu weiche Bremse, so liebe ich das :zwinker: Kurz danach kommt der Butt an die Oberfläche.
    Noch während ich überlege, ob man für diesen Fisch nicht besser zur Harpune greift, haben Michael und Alex bereits 2 Gaffs im Butt versenkt und der Fisch liegt auch schon im Boot. Ich kann zunächst kaum abschätzen, wie groß und schwer die Kveite ist, 52kg bei 144cm ergibt später die Messung im Hafen. Danach bin ich ziemlich wackelig auf den Beinen, vermutlich eine Mischung aus Adrenalin und der Dünung. Zwei Versuche, auf dem Boot wieder einen neuen Gufi aufzuziehen enden mit einem Silikon-Massaker. Somit beende ich den ersten Angeltag auf dem Boot mit weichen Knien zu relaxen und den Butt zu bewundern :) Das anschließende Filetieren dauert recht lange, die Kiste ist mehr als voll.

    Mittwoch hat der Wind etwas nachgelassen und wir können etwas weiter raus. Erste Stelle, der GJ macht sich auf die Reise und weit vor dem Grund läuft die Schnur nicht mehr weiter. Fühlung, Zupf Zupf, Anschlag und heftiger Widerstand. Der Fisch nimmt Schnur von der Bremse, fühlt sich an wie am Tag vorher .... wird doch wohl nicht gleich wieder Butt sein ? Kaum zu glauben, aber es kommt tatsächlich wieder eine Kveite an die Oberfläche. Kein Riese, aber ein schöner Fisch. Alex gafft wieder ganz souverän und ich kann mein Glück kaum fassen. Wir driften noch ein paar Stunden und können noch einige schöne Dorsche für das Abendessen erwischen. Michael verliert noch bei seinem XXL Gufi den Schwanz bei einem Biss. Die lange Dünung macht mir etwas zu schaffen, den ganzen Tag ist mir etwas mulmig im Magen und etwas weich in den Beinen. Einige andere haben dasselbe Problem und füttern die Möwen. Die nächsten 2 Tage helfen Reisetabletten von Scalina, dafür noch einmal herzlichen Dank !

    Donnerstag wollen wir es mit Überbeissern versuchen. Schnell sind die Zappler an den Haken, aber die Dorsche wollen nicht so richtig. Wir machen mehrere Driften, leider ohne großen Erfolg. Ein paar schöne Dorsche steigen zwar ein, aber so richtig spektakuläre Fische sind nicht dabei. Wir setzen Richtung Sollbaren um und wollen unser Glück noch einmal auf Butt versuchen. Mein Gufi sinkt als erster Köder ins Wasser und kurz vor Grund kommt ein ziemlich heftiger Biss. Das Klopfen in der Rute signalisiert einen guten Dorsch, allerdings nimmt der Fisch (dank Alex gegen die mittlerweile straffer eingestellte Bremse :zwinker:) einige Meter Schnur. Während ich mir noch sicher bin, gleich einen strammen Dorsch zu Gesicht zu bekommen, taucht ein Butt neben dem Boot auf. Alex ist sofort wieder mit dem Gaff zur Stelle und ich komme mir vor wie in einem Traum. 3 Tage auf dem Wasser und jeden Tag einen Butt gefangen. Beim Kehlen greife ich dummerweise ins Messer. Ein kleiner Schnitt, keine große Sache, aber ich hab wohl ziemlich ungeschickt eine Ader getroffen und erst ein kleiner Druckverband enige Stunden später in der Wohnung bringt die Blutung zum Stillstand.

    Freitag haben wir ziemlich mieses Wetter und bleiben im Fjord. Es schüttet reichlich von oben, dazu fast 10m/s aus West. Wir bleiben bei Fahrt zu dritt in der Kajüte der Arvor und lernen das Boot richtig schätzen. Wir driften wieder über ein großes Sand-Plateau und endlich platzt bei Michael der Knoten. Butt Nummer 5 kommt ins Boot. Wir unternehmen noch etliche Versuche und werden ziemlich nass. Mit viel Mühe fangen wir noch das Abendessen zusammen, während die norwegische Küstenwache mit einem ziemlich imposanten Kreuzer an uns vorbeizieht. Kurz danach begleitet und noch eine Gruppe von knapp 10 Schweinswalen für eine ganze Drift, dafür kommt aber kein Fisch mehr ins Boot. Ziemlich erledigt steuern wir wieder einmal als letztes Boot den Hafen an, auch auf den anderen Booten wurde heute ziemlich wenig gefangen.

    Samstag haben wir mit Tina einen Gast an Board. Zusammen mit Haui´s Boot driften wir an der Nordseite von Vannoya lang. Obwohl das Wetter etwas besser ist als am Freitag, bekomme ich mittlerweile nach wenigen Stunden einen nassen Hintern. Mein Floater ist undicht und bei Regen und Wind mit nassem Hintern auf dem Boot zu hocken ist echt kein Vergnügen. Leider bleibt unser Boot an diesem Tag das erste Mal Schneider auf Butt ... nein mit Tina hatte das nichts zu tun, auch auf Haui´s Boot kam keine Kveite an Land. Wir driften danach noch einige Berge ab und ich muss leider erfahren, dass man mit dem GJ nicht so leichtsinnig umgehen sollte wie mit einem Pilker. Die Unterwasserberge sind ziemlich hängerträchtig und geben meinen GJ nicht wieder her.

    Sonntag - der letzte Tag und wir haben zum ersten Mal richtig gutes Wetter. Also früh raus und den Tag nutzen, Die Arvor kann endlich mal über 2500 Touren laufen und wir driften bald am Sollbaren lang. Alex hat einen Hammerbiss, seine Inliner geht mächtig ins Rückgrat aber leider ist der Kontakt nur ziemlich kurz. Michael fängt danach noch einen schönen Butt und die Hoffnung auf eine größere Kveite im Boot steigt wieder. Leider haben wir aber auf den Plateaus keinen Erfolg mehr und so langsam aber sicher müssen wir an die Heimfahrt denken. Wir nehmen auf dem Rückweg noch ein paar Unterwasserberge mit und pilken mit dem leichten Geschirr. Ein paar schöne Dorsche kommen so noch ins Boot und dann ist der letzte Angeltag auch leider schon vorbei. Boot ausräumen, säubern und so langsam aber sicher zusammenpacken. Wir machen noch die Endreinigung und schlafen ein paar Stunden. Um 2 Uhr klingelt der Wecker, es geht heimwärts.

    Die Rückreise kommt mir viel kürzer vor, alles klappt ohne Probleme. In Tromsö werden die Koffer über 20kg problemlos angenommen, auch in Oslo gab es keine Schwierigkeiten. Einen Zöllner habe ich auf der ganzen Tour nirgendwo gesehen.


    Insgesamt gesehen war die Tour für mich absolut gelungen. Ich habe ziemlich viele nette Leute kennen gelernt. Schön ist es, wenn man mit den Nicks nun ein paar Gesichter verbinden kann. Ich kann mir gut vorstellen, noch einmal nach Torsvag zu fahren bzw. zu fliegen auch wenn es verdammt schwierig sein dürfte, solch einen Fangerfolg auf Butt zu toppen.

    Auf alle Fälle braucht man weit weniger Material als ich zunächst eingepackt habe. Wer nur auf Butt angeln möchte, braucht eigentlich nur eine 30LBS Rute. Schwere Rollen können eigentlich auch daheim bleiben, selten haben wir tiefer als 60m geangelt. 300gr GJ Köpfe reichen eigentlich auch immer aus, den Widerstand machen eher die richtig großen Gufis aus. Meine 3 Butts haben alle auf relativ kleine Gummis gebissen, 18 bzw. 23cm. Bei den Farben hatte ich das Gefühl, dass auf die natürlichen Varianten mehr Bisse kamen. Soweit ich es mitbekommen habe, wurden ein großer Teil der Butts auf die Seelachs Gufis gefangen, auf Schock Farben ging recht wenig. Ärgerlich waren die Erfahrungen mit den superweichen Gummis von Team Deep Sea. Diese sind so weich, dass die Fische teilweise schon beim Montieren aufgeplatzt sind. Selbst wenn die Montage überlebt wurde, waren die Gummis schnell verschlissen.

    Viele Grüsse
    Thorsten


    Anbei noch ein paar Fotos :)





  • @ Thorsten: vielen Dank für Deinen ausführlichen Bericht und dickes tight lines zu den feinen Butts! :baby:

    Geht es Deinem Finger mittlererweile besser? War bestimmt lästig mit Pflaster und ständigem Wasserkontakt draußen, insbesondere mit Salzwasserkontakt?

    Für sechs Tage Angeln hattet ihr einen guten Ausfahrtsschnitt, das hätte zu dieser Zeit auch anders laufen können. ;)

    Viele Grüße

    Karsten

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!