Es fiel mir im vergangenen Jahr schon eine ganze Weile auf, dass der Kontrollstrahl des Kühlwassers kalt war. Üblicher Weise ist er handwarm.
Nun stand in diesem Winter die Winterinspektion meines Mercury 30, Handstart, Pinnensteuerung, an.
Wichtig: Der Motor ist baugleich mit dem Tohatsu 30.
Im vergangenen Winter wurde der Impeller erneuert, so dass dieses Jahr lediglich die üblichen Wartungsarbeiten an standen.
Das Themostatengehäuse sitzt immer "oben" am oder in der Nähe des Zylinderkopfes:
Was sieht das "geschulte Auge" () sofort: Der (oder das??) Thermostat steht etwa zur Hälfte geöffnet:
Was bedeutet das? Das vom Impeller angesaugte und in den Motor gedrückte Wasser gelangt sofort in den Zylinderkopf und umspült die Zylinder.
Richtig wäre: Der Thermostat ist geschlossen. Der Motor läuft und erwärmt das Kühlwasser in der Maschine. Nach und nach erwärmt sich das Kühlwasser, lässt schon mal geringe Wassermengen durch und bei Erreichen der Betriebstemperatur (unterschiedlich, etwa 85°) soll der Thermostat offen stehen. Nun regelt der Thermostat träge je nach Belastung die Kühlwassertemperatur.
Ich habe den Thermostaten trotzdem noch mal in einen Topf mit heißem Wasser gelegt und man sieht, er hat dann ganz geöffnet:
Wichtig: Normalerweise bleibt ein Thermostat in geöffneter Stellung stehen (Federspannung). Aber eben nur normalerweise. Kümmert man sich überhaupt nicht um dieses Teil, säubert es gerade bei Salzwasserfahrten nicht, können insbesondere Salzkristalle den Kolben auch "verklemmen!. Dann ist "Holland in Not". Es wäre der gleiche Effekt, wie ein defekter Impeller. Der Motor wird innerhalb kürzester Zeit heiß..........heiß............heiß...........kaput t
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Sollte es mal unterwegs so sein, dass der Thermostat im Betrieb geschlossen ist, raus damit. Das ist nicht immer so einfach, weil er sich gern im laufe der Zeit festgesetzt hat. Egal, mit Gewalt raus damit. Kaputt ist er sowieso (natürlich nicht die Dichtfläche beschädigen!). Danach den Deckel wieder drauf, so wie er ist und weiter fahren. Richtig abdichten pp kann man dann später. Das Schlimmste ist, es leckt etwas Wasser daneben - macht nichts!
So, und nun für einen neuen Thermostaten (bei meinem Mercury/Tohatsu) 41 € plus neuer Dichtung auf den Tisch legen und einen neuen einbauen.
Hier noch einmal zur Verdeutlichung der Unterschied zwischen einem neuen intakten und dem alten defekten Thermostaten:
Links natürlich der neue und rechts der nach dem Wasserbad noch weiter offen stehende alte:
Ja, und nun noch den neuen Thermostaten rein, vorher die Dichtung erneuern, Deckel drauf und gut:
(Ich war zu faul, die alte Dichtung abzukratzen und habe die Dichtflächen mit Fett auf der alten Dichtung abgedichtet).
So, das war mal wieder ein Bericht für die Laien hier im Forum. Die Fachleute machen es sowieso allein und brauchen so einen Bericht nicht.
So, und nach der Inspektion den gesamten Motor und den Schaft schön mit WD 40 einsprühen, auf dem Motor belassen, vom Schaft schön abwischen und schon habt ihr einen "neuen" Motor
winke winke
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Gruß Dieter