Tach Ihr lieben Naffen !
Will auch mal mein erstes Mal in Norge zum Besten geben.
Also alles trug sich zu im Jahre des Herrn 1992.
Es wird ja behauptet, während der ersten Reise geht das meißte daneben.
Bei mir eigentlich nicht, es ging schon vorher los. Ich wollte zusammen mit
meinen Cousin die Reise antreten. Mein Cousin ist kein begnadeter Angler,
aber ein hyperaktiver Biertrinker.
Und so geschah es, daß er in seinen dösigen Kopp in einer Disco eine
zugegebenermaßen sehr attraktive Blondine anquatschte, allerdings ohne
auf den Kleiderschrank neben ihr zu achten.
Es kam wie es kommen mußte; er bekam ordentlich auf die Fresse.
Na ja so´ne Kauleiste ist schnell repariert, nur wollte die AOK nicht be-
zahlen.
Nach begleichen der Arztrechnung, war mein Spezie pleite und wollte
nicht mehr mit nach Norge.
Ich wollte unbegingt und schon seit Jahren. Es war auch alles schon gebucht
und angezahlt. Also entschloß ich mich alleine los zu ziehen.
Gebucht war übrigens eine organisierte Busreise bei Uwe Onken zum
Romsdalfjord, damals noch ins Camp Herje bei Åfarnes.
Mein Plan war : mich an gestandene norwegenerfahrene Mitreisende zu
halten, da man ja ohnehin mit drei Mann in einem Boot sitzen würde und
ich Norwegen-Greenhorn gleich was lernen konnte.
Der erste Schock ereilte mich dann, als ich am Anreisetag Anfang Mai
früh morgens auf dem Parkplatz in Oldenburg ankam und sich nach und
nach herausstellte, daß von den 20 Anglern bis dato keiner in Norwegen
gewesen war.
Na das kann ja was werden !
Die Reise ging los über Bremen, Hamburg, durch Dänemark nach
Fredrickshaven zur Fähre nach Moss ( fuhr damals noch ).
Für mich auch das erste Mal auf so`ner großen Fähre - schon imposant.
Ebenso zum ersten Mal am Scandi-Bufett teilgenommen. Echt lecker.
Die Zeit verging . Der Kahn kam ganz schön ins Schaukeln. Und ich saß
plötzlich mit zwei älteren Herrn aus unserer Reisegruppe ganz allein im
großen Speisesaal. Bei den anderen schien die Verdauung schneller als
gewöhnlich eingetreten zu sein.
Die Beiden , lustige Gesellen übrigens, waren, wie sich jetzt herausstellte,
doch schon in einmal Norwegen gewesen. Allerdings im Jahre 1940 mit
General-Feldmarschall Dietel oder so ähnlich.
Sie erzählten mir auch von von ihren Motorboot, daß sie in Neustadt an der
Ostseeküste hatten und häufig damit zum Angeln fuhren. Rentner müßte
man sein. Waren wohl auch gute Angler, denn einer fing, um es mal vorweg
zunehmen. später am Roms den größten Fisch unserer Gruppe - Dorsch
von knapp 20 Pfund.
In Moss angekommem, so um Mitternacht, ging der Zirkus beim Zoll los.
Einzelheiten erspare ich mir, soll ja hier vordergründig um einen Angelreise-
bericht gehen.Nur soviel : nach 2,5 Stunden konnten wir endlich weiterfahren.
Von Moss über Oslo, Lillehammer dem Romsdalfjord entgegen.
Zu sehen war erstmal nix, war ja stockfinstere Nacht.
Das erste was ich bewußt von Norwegen sah, war das Digitalthermometer
einer Tankstelle in Dombås - es zeigte minus 2 Grad.
Leichter Schneeregen setzte ein. Es war mittlerweile auch schon hell, sodaß
man endlich was von Norwegen sah. Und das war gigantisch. Schneebedeckte
Berge, Steile Hänge, überall Wasserfälle, reißende Bäche, eine vorher nie
gesehene Natur.
Am frühen Morgen kamen wir dann völlig übermüdet in Herje an. Ich bezog mit
Lars , Georg und zwei Oberbayern Ebs+Toni eine Hütte. Das ganze Geraffel
wurde in der Hütte verstaut. Platz war genug da. Wir hatten eine 6-Mann Hütte
mit drei Schlafzimmern, Bad und großen Wohnbereich mit Küchenzeile. Die
Hütten haben sich glaube ich auch bis auf den heutigen Tag kaum verändert
( es gibt jetzt wohl Sat-TV ).
Georg, Lars und ich wollten uns auch ein Boot teilen.
Es gab erstmal Frühstück und der Chef vom Ganzen ließ es sich nehmen,
seine Geschichten zu erzählen. Über Gefahren hier und da und weil wegen der
Sicherheit und bla bla.....durch die Übermüdigkeit döste ich langsam ein.
Irgentwann gings dann endlich in die Boote. Da sich keiner von uns mit Booten
auskannte, erbarmte sich Lars und durfte von nun an mit Herr Steuermann an-
geredet werden.
So Leinen los und wir fuhren oder besser wir trieben. Was ist denn mit dem
Motor, wir haben doch einen. Sogar mit satten 6 PS
Lars riß und zerrte am Anlasserseil, aber nix passierte. Wir trieben weiter,
dann nicht mehr. Wir schlugen gegen die Steinschüttung des kleinen Hafens
immer schön im Takt mit den Wellen.
Der Herr Onken auf´m Steg mit hochroten Kopf und Angst um das schöne
Boot brüllte irgentwas von wegen vorhin nicht zugehört.
Woher weiß der das ??
Der Motor sprang deswegen nicht an, weil der Tank nicht angeschlossen war.
Na ja er lief dann und es ging endlich los
Das Steuern fiel dem Steuermann noch etwas schwer, was die kleine Boje
kurz hinter der Hafeneinfahrt zu spüren bekam. Jetzt spürt sie allerdings nix
mehr.
Im nachhinein betrachtet, gings den anderen auch nicht viel besser. Mit
Ausnahme der beiden Wehrmachtsangehörigen, die ja wie berichtet ein
eigenes Boot zu Hause hatten.
So jetzt wird aber geangelt. Wir fuhren einfach 300m gerade raus (wegen
besserer Steuerung) hielten an und ließen unsere Pilker zu Grunde. War
schon mächtig tief hier, anders als von der Ostsee gewohnt. Was soll ich
sagen, ein paar mal gepilkt und schon der erste Biss. In der Aufregung
leider nicht richtig angehauen und weg war er. Egal. Danach tat sich hier
nix mehr und so fuhren wir weiter. Im Prinzip haben wir dann damals so´ne
Art Rheinfahrt gemacht, will heißen, wir sind hier mal rein und da mal rein,
war aber verständlich, wollte man am ersten Tag doch alle Angelstellen mal
ausprobieren. Aber wie heißt es doch so schön, wer Boot fährt kann keine
Fische fangen. In der einen oder anderen Fahr-Pause kamen dann aber doch
einige brauchbare Fische in die Kiste, wie Schellfisch, Seelachs, Knurhahn
und es waren auch ein paar kleine Rotbarsche dabei. Alles Fische mit denen
ich vorher noch nie Bekanntschaft gemacht hatte.
Als dann wurde abgebrochen und man versuchte sich im Filetieren. Ja was
soll ich sagen, den Fisch-Gulasch hatten wir schon prima hingekriegt.
Die anderen hatten auch nicht mehr gefangen und deren Gulasch sah auch
nicht besser aus.
Der 1. Angeltag war ja nun schon vorbei. Abends sind wir nicht mehr
raus, die Müdigkeit is nich besser geworden, außerdem wollten wir
am nächten Morgen um 5 Uhr los, um noch 3 Stunden vor dem Früh-
stück zu angeln.
Erstaunlicherweise waren wir tatsächlich kurz nach Fünfe im Boot.
Lars riß den Motor an(der Tank war diesmal dran) und es ging ohne
Probleme los. Die kleine Boje war ja keine Gefahr mehr.
Ich erinnere mich noch gut an diesen Morgen. Es war bedeckt, etwas
windig und lausig kalt.Wohl zwei Grad, immerhin plus.
Wir fuhren einfach quer übern Fjord zum Sägewerk. Etwa 100m
vom Ufer bei ca. 40m Wassertiefe und leichter Strömung Richtung
Langfjord stoppten wir und begannen mit dem Pilken.
Die Kälte war schnell vergessen, denn wir fingen erstaunlich gut.
Landeten erneut neue Fischarten, wie Leng , Lumb und Flügelbutt.
Alles keine Riesen, aber maßig. Das Kleinzeug haben wir damals
immer schon zurück gesetzt.
Wir machten dann erstmal Früstück und danach konnten wir unsere
Filetierkünste verfeinern.
Später ging`s noch mal los. Ich bekam den ersten Biss und der Fisch
ging ab wie´ne Rakete. Zerrte an meiner alten Ostseepilke und selbst
die Bremse der Rolle meldete sich zu Wort. Als der Fisch an der Ober-
fläche erschien war ich eigentlich von seiner Größe etwas enttäuscht.
Ich hatte nach diesen Drill mit einen kapitalen Dorsch gerechnet. Es
war aber nur ein Seelachs von knapp 6 Pfund. Im weiteren Verlauf des
Tages fing ich noch zwei Seelachse dieser Klasse und langsam begann
ich die Kampfkraft dieser "kleinen" Fische zu würdigen.
Am Filetiertisch nachmittags dann die Überraschung, jemand hatte
eine Meerforelle von 9Pfund auf einen schwarzen Twister als Beifänger
gefangen. Jetzt gab´s kein Halten mehr. Die Kisten wurden durchge-
wühlt nach schwarzen Gummi. Zur Not nahm man den Edding für die
Gefrierbeutel und pinselte die japanroten schwarz.
Nach dem Essen liefen alle Boote mit Volldampf in Richtung
Neun-Pfund-Land aus ( schwarze Stange bei den kl. Inseln Nähe
Fähranleger Sølsnes für Ortskundige ).
Und was passiert, es wurde gefangen, erstaunlicherweise nicht auf
schwarzes Gummi und auch keine Meerforellen. Leider nur Dorsch,
Seelachs und Pollack.
Es gab aber schöne Filets. Ja man hatte sich langsam einfiletiert.
A pro pro Pollack Betreuer Franz, ihn würdige ich später noch, sagte,
daß man auf die Tüten mit den Pollack niemals Pollack schreiben solle.
:confused: :confused: :confused: Was ??
Wenn auf der Tüte P o l l a c k steht, ißt das zu Hause bestimmt keiner.
Leuchtet ein
Ab hier werde ich mal nen Schnitt machen, denn es fällt mir schwer
nach übert 16 Jahren den genauen chronologischen Ablauf der Angel-
tage nach zu vollziehen. Ist bei so`n Bericht aus grauer Vorzeit wohl
auch nicht so wichtig.
Auf Franz wollte ich ja noch eingehen. Ganz alte Roms-Hasen werden
ihn wohl noch kennen.
Franz war der Multifunktionär am Romsdalfjord. Busfahrer, Angelbetreuer,
Aushilfskoch und natürlich Meisterangler.
Es kam der Tag an dem ich mit dem Messias mitfahren durfte. Mit
zitternden Knien stand ich auf dem Steg und wartete bis ins Boot
durfte. Franz räumte erstmal das Boot ein. Hier herschte peinlichste
Ordnung. Alles hatte seinen genauen Platz. Auch ich bekam dann
einen zu gewiesen.
Und schon ging´s los. Franz hatte für damalige Verhältnisse die un-
glaubliche Motorleistung von sagenhaften 15 PS. Mit diesem Höllen-
apparat ging es mit beinahe Schallgeschwindigkeit zu Angelstellen,
an denen ich noch nie gewesen war. Im nachhinein muß ich sagen,
auch bis heute nie wieder oft gewesen bin.
Egal. Wir fingen : nichts. Kein Fisch, kein Biss, kein gar nix.
3 Stunden lang an drei oder vier Stellen. Sollten die Kräfte des
Messias erlahmt sein ?
An der nächsten Stelle (Südseite Sekken) fing Franz dann mit
seiner speziellen Technik im Mittelwasser einige schöne Pollaks.
Ich kam mit meinen Gerät mit dieser Technik nicht zu recht und
fing auch nix.
Ich hörte auf den Messias nach zu eifern, und ließ meinen Pilker
zum Grund.Und siehe da, ich brachte einige Lumbs und Flügel-
butts ins Boot.
Wir fuhren dann noch zur Dorschwiese, und diese machte ihren
Namen alle Ehre, denn wir fingen reichlich Dorsch. Hier fing ich
dann auch meinen größten Fisch der Reise. Eben Dorsch von
immerhin gesunden 8 Pfund. Damit habe ich an diesem Tage sogar
Franz geschlagen. Das war doch was.
Als die Kiste voll war fuhren wir zurück in den Hafen und Franz
brachte mir das richtige filetieren bei. Dafür bin ich ihm bis heute
noch dankbar.
Gut kann ich mich auch noch an einen lauen Abend errinnern.
Absolut Ententeich und warm.
Ja in der 2. Woche gab´s den einen oder anderen Tag, mit
T-Shirt-Wetter. Der Winter war ganz plötzlich vorbei.
Auf alle Fälle sind wir zu den kleinen Inseln gegenüber von Åfarnes
gefahren und da hab ich´s zum ersten Mal erlebt.
Möwen stürzten sich wie irre ins Wasser, das Wasser brodelte,
das große Fressen war im Gange.
Und wir mittenrein ins Getümmle.
Bis auf Bis.
Doubletten, Triletten, Quadroletten, Sandaletten und was weiß
ich noch alles.
Fangrausch.
Bar jeglicher Vernuft. Egal. Hirn ausschalten und weiter fangen.
Wer will es einen verdenken ( gibt natürlich ein paar Spezies,
die gleich wieder den Zeigefinger heben. Zum Glück können die
das hier nicht lesen. Ist hier ja das Forum der Angel - F r e u n d e ),
zumal wir sowas ja zum 1. Mal erleben durften.
Alles Seelachse zwischen 2 und 5 Pfund.
Der Maurer-Bottich war dann bald voll und es sind wohl auch noch
ein paar Seelachse daneben gefallen.
Das anschließende Filetieren hat einen dann aber schnell wieder auf
den Boden der Tatsachen zurückgeholt.
Es ereigneten sich auch einige unschöne Dinge, an denen
ich zum Glück selbst nicht beteilgt war.
Da war zum einen das Chaotenboot, der Name erklärt sich im
folgenden von selbst. Die drei Besatzungsmitglieder haben sich
regelmäßig in die Wolle gekriegt. Jeder wollte immer beim Angel-
platzwechsel in eine andere Richtung. Sie waren wohl manchmal
kurz davor sich die Köppe einzuhauen. Erstaunlich, da zwei der
Chaoten Vater und Sohn waren. Über ihre Fangerfolge hülle ich
lieber den Mantel des Schweigens.
Auf unseren Boot herschte eine ausgezeichnete Harmonie. Es
gab kein Streit oder Mißgunst. Nach dem Filetieren z. B., an
dem sich Georg nach Absprache nicht beteiligte, er kümmerte
sich derweil um das Boot ( Tank aufüllen saubermachen u.ä.)
wurden die Portionen immer aufgeteilt.
Ich möchte auch den armen Kerl erwähnen, der sich beim
Filetieren dermaßen in den Finger schnitt, daß er ins Kranken-
haus nach Åndalsnes gefahren werden mußte. Kam mit einem
riesigen Verband zurück und konnte drei Tage nicht Angeln.
Hatte aber seinen Spitznamen weg. Drei-Finger-Joe
Doch zurück zum Fische fangen. Georg, Lars und ich saßen
auf der Veranda vor unserer Hütte ( die haben sogar von der
Veranda aus Fische gefangen, wird mancher jetzt denken )
Nein nicht wirklich.
Wir genossen nur die herrliche Aussicht auf den Fjord und
erlagen den Verlockungen des Bieres und anderer alkohlischer
Köstlichkeiten.
Da bemerkten wir, das bei den beiden Anglern, die ihr Glück
von der Hafenmole aus versuchten, Hektik ausbrach. Man konnte
erkennen, daß sich eine Rute im Drill ordentlich krümmte. Der
Kollege rannte zum Boot und holte das Gaff . Kletterte die Stein-
schüttung runter und kam mit einem schwarzen länglichen Fisch
am Haken zurück. Ein Steinbeisser von guter Größe war´s ge-
wesen. Bald darauf drillte auch der Andere und fing einen Nagel-
rochen.
Tja manchmal macht auch das Zugucken beim Angeln Spaß.
Stichwort Nagelrochen: auch ich konnte einen fangen, allerdings
vom Boot. Der Drill war eher unspektakulär, etwa als ziehe man
eine Plastiktüte durch´s Wasser. Auch am Boot rührte er sich
nicht. Georg grapschte ins Wasser und schmiß ihn ins Boot.
Mutige Aktion übrigens angesichts der Stacheln. Auch hier
bewegte der Fisch sich nicht. Er war nur knapp gehakt und konnte
ohne Probleme befreit werden. Da keiner von uns wußte, ob der
Rochen küchentauglich war, setzte ich ihn in Wasser zurück.
Und wieder zu nächst keine Reaktion, dann begann er mit seinen
Flügeln zu schlagen und glitt majestätisch in die Tiefe. Im klarem
Wasser ein schöner und unvergesslicher Anblick, auch weil ich
seit damals keinen Nagelrochen mehr zu Gesicht bekommen
habe.
Nicht vergessen möchte ich von unseren Hüttenmitbewohnern,
den beiden Oberbayern Ebs und Toni zu berichten. Sie waren
schon jahrelang die besten Angelkumpane, ich behaupte sogar,
daß sie so´ne Art Angler-Ehe eingegangen sind.
Eines Tages fingen sie einen tollen fast 15 pfündigen schwarzen
Heibutt. Der Butt machte wohl ordentlich Rabatz und verhedderte
sich in ihre Schnüre, sodaß sie ihn gemeinsam drillten. In einer
guten Ehe wird eben alles geteilt.
Sie hatten schon ein sehr bewegtes Anglerleben hinter sich und so
saßen wir grade in der ersten Woche, wo es früh dunkel und saukalt
wurde, gemütlich in der warmen Stube und hörten ihren Geschichten
ergriffen zu. Es gab Storys über Riesendorsche beim winterlichen
Angeln im Oeresund, Angelurlaube auf Langeland und am kl. Belt,
sowie dem Höhepunkt ihrer Anglerehe den Flitterwochen in Russland
im Wolga-Delta. Die Erzählungen von dort überstiegen mein Fassungs-
vermögen um Längen. Wer kann schon von sich behaupten, daß ihm
Kaviar in 10-L-Eimern serviert wurde ?
Desweiteren sollten die vier bierbäuchigen gemütlichen Nürnberger
erwähnt werden, die eines morgens mit Franz loszogen und massen-
haft Heringe fingen , von einer Größe, wie ich sie vorher nie gesehen
hatte.
So gingen die Tage dahin und es kam was kommen mußte, der letzte
Angeltag ging zu Ende. Georg und ich (Lars wollte nicht mehr mit)
hatten auf der Dorschwiese nochmals ordentlich zugeschlagen.
Am nächsten Tag sollte es also nach Hause gehen. Doch zuvor stand
noch der bei Onken übliche gesellige Abschlußabend auf dem Programm.
Es wurde gegrillt und der Pokal für den größten Fisch der Gruppe
wurde überreicht. Er ging, wie ich ja bereits erwähnte, an einem der
beiden alten Marinekämpfer.
Uwe gab seine obligatorische Bier- und Stonsdorferrunde aus und ich
versackte im Laufe des Abends dann völlig.
Von der Rückfahrt habe ich nix mitbekommen, da ich die meiste Zeit
fest schlief. Das erste Mal bin ich in Åfarnes eingeschlafen, was er-
staunlich war, da Åfarnes ja bekanntlich nur 2km vom Camp Herje
entfernt liegt.
Der Alk läßt grüßen
Zeit für ein Fazit :
Ich war ja nun das erste Mal in Norwegen gewesen und war zutiefst
beeindruckt von der gigantischen Natur und Landschaft. Ich durfte
meine ersten Schweinswale beobachten, sah meinen ersten Seeadler,
die plötzlichen Wetterumschwünge mit ihrem grandiosen Farbspiel,
die Sonnenaufgänge über den Fjord, wurde regelmäßig von den Möwen
zugeschissen, genoß die Ruhe auf dem Wasser ( nach einigen Tagen
wußte ich doch tatsächlich nicht mehr ob es Mittwoch war oder Donners-
tag oder etwa Freitag ?), erinnere mich gerne an der drolligen Nerz, der
in der Steinschüttung des Hafens wohnte und sein Auskommem von
den Fischabfällen der Angler bezog, oder den Austernfischer, der mit
Inbrunst sein Nest verteidigte, aber natürlich auch die Angelei mit
ihrem Artenreichtum, mit meiner Ausbeute war ich auch zu frieden,
durfte neue äußerst nette Angelkollegen kennenlernen. Das alles
und noch viel mehr trug dazu bei, das mein Imunsystem derart
geschwächt wurde, daß der Norwegen-Virus leichtes Spiel
hatte.
Ich hör jetzt lieber auf, sonst falle ich hier noch vor lauter Sehnsucht
vom Hocker.
Dank an alle, die bis hier her durchgehalten haben.

Bericht aus grauer Vorzeit
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Ach Benno, wer vom Hocker fällt, steht auch wieder auf. Immer wieder schön, Deine Zeilen zu lesen.
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Boahhh... was ne schöne Geschichte zum zweiten Morgen-
Wirklich sehr schön geschrieben und ich komme hierbei richtig Gedankenversunken ins Träumen
Danke dafür....
GRuß André -
moin benno,
ich bin begeistert von deinem schönen bericht.
muss mich hier erst im neuen forum zurechtfinden.
werde weiter fleißig von anderen, erfahreneren norgefans zu profitieren versuchen.
danke für deinen bericht.
mfg henno -
Supi,da hast Du Dich aber richtig ins Zeug gelegt.
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Danke Benno,
Das liest sich, als bist gestern erst wieder gekommen und nicht, dass es schon 16 Jahre her ist.
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Hallöchen, vielen Dank für die Zeilen. Hat Spaß gemacht zu lesen. Ich finde es schon ziemlich mutig, mit einer Truppe von Fremden zu angeln, die ich vorher nie gesehen habe. Stell Dir nur vor Du wärst im Chaotenboot gelandet... Ich versuche auch mein erstes Mal aufzuarbeiten, aber leider kriege ich das nicht mehr zusammen glaube ich.
Gruß Matze
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Super geschrieben, meine Gänsehaut hält immer noch an.
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Klasse geschrieben Benno
übrigens den kleinen wie Du Ihn bezeichnest sind kein Nerze;) die nennen sich Mink und die kenne ich auch, bei unserem Aufenthalt dort waren sie immer da wenn Leute beim schlachten waren und wenn man fertig war sagte Helge immer Ihr müsst die Schlachtabfälle nicht gleich raus bringen geht auch den nächsten Tag. Aber dann müssen die Bütt mit einer anderen Bütt abgedeckt werden. Und trotzdem haben die kleinen Gesellen es geschaft an die Schlachtabfälle ran zu kommen:D
Leider habe ich es nie geschaft sie zu fotografieren, sie waren schneller aus dem Bild raus wie ich knippsen konnte
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Tolle Geschichte !!!
Sehr lebendig geschrieben.
Einfach köstlich. -
Jetzt mitmachen!
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