Reise vom 02.05.-10.05.2013 Hellesoy / Gabi und Heinz
Nach unsrer Rückankunft letzten Freitag nun hier mal ein paar Zeilen unseres Hellesoy-Trips, gebucht bei Heinz und Gabi in Nautnes.
Zunächst zu unsrer Truppe: Wir waren zu 3 (alle um die 30 J. alt); einer von uns schon 2 mal in Norwegen gewesen und wir anderen noch völlig unbedarft, was Seefischen angeht).
Wir sind am Donnerstag, 02.05.2013 nach 7 Monaten voller Erwartung am Flughafen in Bergen mit Lufthansa gelandet. Etwa schwer getan hatten wir uns mit der Einhaltung unseres Gepäcks (pro Person 23kg + 8kg Handgepäck). Nach langem hin und her, abwägen, was man brauch und was nicht haben wirs aber auf die Reihe bekommen, plus ein Rutenrohr (50 EUR pro Strecke, allerdings hatten es uns die lieben Norwegenkollegen beim Rückflug geschenkt).
Wie vereinbart wurden wir von Heinz am Flughafen abgeholt und wir bekamen einen ersten Eindruck von „Heinz live“ – ich muss heut noch lachen.
Auf der Hinfahrt machten wir Stopp in nem Supermarkt, wo wir alles erstmal geschockt waren, dass alles so teuer ist und nicht nur Fleisch und Alkohol. Alles locker das 2,5-3 fache wie hier in Deutschland.
Super war entsprechend, dass Heinz uns schon sagte, was wir alles nicht kaufen mussten, weil es noch von Vorgängern vorhanden war (Zwiebeln, Öl, Kaffeefilter, Mehl, Salz etc.), die es beim Rückflug zurückgelassen hatten – das spart echt Geld und läßt nichts verkommen – super Einstellung und vielen Dank an der Stelle nochmal.
Weiter ging die Fahrt nach Hellesoy und nach ca. 1 h Stunde kamen wir an. Schnell die Sachen in die Hütte und nach Einweisung von Heinz um 16 Uhr raus aufs Meer, der Wetterbericht sagte für den Folgetag nichts Gutes voraus.
Das Boot befand sich in super Zustand, alles sauber gewienert, vollgetankt, als obs direkt vom Band gelaufen wär. Nach einigen Fehlversuchen, wir konnten noch nicht so recht mit dem Echo bzw. der Seekarte umgehen hatte ich auch mein Anfängerglück … das Abendessen war gesichert … jeweils Köhler und Pollack in ausreichender Größe, um 3 Mann satt zu kriegen … damit hatte es sich allerdings auch gehalten für den 1. Tag.
Die Wohnung war echt klasse, genug Kochutensilien um ne normale Mahlzeit zu zaubern. Nach Check der Internetseite (W-LAN gratis) http://www.yr.no/sted/Norge/Hordaland/Fedje/Hellisøy/ beschlossen wir am nächsten Morgen um 06.00 zu starten.
Mit verschlafenen Augen guckte ich um 05.30h aus dem Fenster neben dem Bett und musste leider feststellen, dass irgendein Penner draussen überall Mehl verstreut hatte – es hat geschneit !!!
Die Tischtennisball-großen Flocken hielten uns dennoch nicht davon ab rauszufahrn. Leider wandelte sich der Schnee schnell in Dauerregen und nahm uns bei 05°C nach einigen Stunden den Elan. Mit einigen wenigen Köhlern gingen wir zur Mittagspause über. Am Abend lies der Wind auch wieder eine Ausfahrt zu, leider nicht gerade mehr erfolgreich.
Ähnlich verging der nächste Tag. Hier und da bot das Wetter Auflockerung, aber im großen und ganzen ziemlich nass, windig und kalt.
Der Sonntag fiel fast komplett ins Wasser und aufgrund der Misserfolge waren der Kollege und ich echt demotiviert, was unseren bereits Norwegen erprobten Angler auf eine harte Nervenprobe stellte - Sorry Markus hierfür
Montag früh fuhren wir mit Heinz nochmal zum Einkaufen und halfen ihm kurzum noch kurz bei einigen Bauarbeiten. Dem „Schwetzbär“ konnten wir den Wunsch nicht abschlagen *g*
Zu unseren fehlenden Kenntnissen in Sachen Seefischerei / Echolot kam die Tatsache hinzu, dass das Wasser für die Jahreszeit wohl noch etwas zu kalt war und die meisten Fische noch nicht abgeleicht hatten; kein Futterfisch unterwegs (Heringe seien schon vorbei und Makrele noch nicht da).
Danach dann mal ein Lichtblick und wir konnten aus den Köhlerschwärmen einige größere Exemplare erbeuten, sowie einen mittelmaßigen Dorsch. Die Motivation stieg wieder … zumal der Wettergott ein Einsehen mit uns hatte. Der Wetterbericht sagte gutes voraus …
Dienstag
04 Uhr aufstehen war angesagt und erstmal richtig frühstücken, Spiegelei mit Käse überbacken ... yam yam ... und des begleitend mit staunenden Augen, dass vor unserem Balkon 4 Schweinswale in der Bucht umherbaddelten. Und das bei dem Sonnenaufgang ... entschädigte für die Uhrzeit mehr als genug.
Sozusagen „Porno-Wetter“ , windstill, blauer Himmel und Sonne pur bei 12 Grad.
Nach den ganzen Internetrecherchen suchten wir den schwarzen Turm auf und nach einigen Echolotrunden machten wir davor eine Rinne in 125m Tiefe ausfindig, abfallen von 80 Metern.
Wir bastelten um auf Naturköder und los ging die Sause … kaum auf 120 m angekommen, zuckten unsere Ruten und wir konnten bis zur Mittagszeit einige schöne Lumbs und 2 Leng von ca. 90 cm verhaften – GEIL … die Angelei in Norwegen funktioniert tatsächlich
Schön durchgebraten legten wir zur Mittagszeit ne Pause ein und fuhren danach nochmal raus. Ein super Tag.
So super wie der Dienstag war, fiel der Mittwoch total ins Wasser und das bei Wind von 18-20m/s. An ein rausfahrn war nicht zu denken. Kurzer Hand Heinz angerufen, da er den Tag zuvor erwähnt hatte Richtung Bergen zu fahren , „wir fahren mit“. Kurz vor Bergen lies er uns an der Bushaltestelle raus und wir fuhren nach Bergen rein, Kulturprogramm.
Shit, hier ist ja alles noch teurer – Fish & Chips auf dem Fischmarkt 20 EUR; Fischsuppe 15 EUR.*eek*
Die haben echt was am Schwimmer. Im Hafen machte die Aida Zwischenstopp und einige andere Riesenkähne konnten wir bestaunen. Am Nachmittag nach dem Souvenirkauf für die Damen zuhause machten wir uns wieder mit dem Bus auf die Rückreise nach Hellesoy. Mit einmal umsteigen schafft man es in ca. 1h40h für ca. 11 EUR/Person.
Abends noch ne Stegsession – 1 toller Biss im Einholen, der leider den von schlechter Qualität geprägten Haken brechen lies. Tage zuvor hatten wir dort schon einmal 2 schöne mittelprächtige Köhler gefangen – leider kein Erfolg auf Platte.
Donnerstag konnten wir glücklicherweise noch einmal fast den ganzen Tag nutzen um rauszufahren und der schwarze Turm bot uns wieder ein ähnliches Bild. 3 x Leng, einige Lumbs und nen 60er Dorsch.
Zufrieden kehrten wir wieder in die Anlage zurück, um das Boot und die Wohnung in gemütlicher Ruhe wieder auf Vordermann zu bringen, da wir Freitag wieder abreisen mussten.
Heinz war für 9h bestellt, um uns wieder zum Flughafen zu bringen. Fertig gesattelt hockten wir um 8h noch auf dem Steg und konnten wieder herrliches Traumwetter genießen – logo, jetzt als wo wir heimfahrn.
Pünktlich schlug Heinz vor der Hütte auf und brachte uns zum Flughafen.
Unser Fazit:
Wir haben nicht die Welt gefangen, auch die kapitalen Fänge der Gäste aus der Villa (Dorsche zwischen 7 und 13 Kilo) konnten wir nicht erreichen, aber es war einfach toll. Auch die Mißerfahrung in den ersten Tagen war im Nachhinein ganz gut. So kann man auch mal dem „In Norwegen springen einem die Fische ins Boot-Märchen“ aus eigener Erfahrung widersprechen *Augen verdreh*
Wie uns einige Stammgäste auch schon erzählt haben ist Hellesoy was ganz Besonderes. Man kann mit allem rechnen, weiß nie was man am Haken hat und vor allem, gibt es fast immer ein geschütztes Eckchen zum angeln und das sogar mit 25 PS Booten (die einige hier ja immer noch als untermotorisiert empfinden). Wir jedenfalls sind sehr froh, dass wir auch ohne Führerschein solche Reisen machen können.
Was ich aber besonders hervorheben möchte und das sicher nicht, weil ich etwas dafür bekomme, ist die Betreuung durch Heinz und Gabi, die eigentlich nicht zu bezahlen ist und das vor allem bei dem im Vergleich günstigen Preis für Norwegens Angelreisen. Egal was man brauch, und egal wann man es brauch, die beiden setzen alles in Bewegung, um es zu realisieren. Insbesondere die Art von Heinz fanden wir weltklasse, ehrlich, witzig und direkt. Man weiß immer sofort wo man dran ist – super fair – Weiter so ihr beiden; vielen Dank !!!
Einzigst einen kleine Anmerkung hätte ich: Wenn solches Sauwetter ist, ist der kleine Radiator und die Fußbodenheizung im Bad ein bisjen wenig, um die nassen Sachen zu trocknen *g*
Bilder werden sicherlich bald folgen …