Bin gerade wieder rein. Heute war nichts los.:( Ausserdem wird es langsam kalt in der Wathose.;) Wobbler habe ich probiert aber ohne Erfolg. Es scheint als ob die Jungs tief stehen. Leider komme ich da nicht mit dem Wobbler ran, da das Kraut noch bis ca. 30cm unter die Wasseroberfläche reicht. Mir fehlt da immer der Mut einen von den Illex durch den Unterwasserdschungel zu ziehen.:o Mit Gummifisch fängt man auch bloß Salat.
Wenn Joschi und ich nochmal ein Wochenende frei haben, werden wir es nochmal mit dem Boot versuchen. Vielleicht geht da was.
Barschprojekt ü 50
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Danke MacG. für den aktuellen Kurzbericht.
Schneidertage gehören halt auch immer mal wieder dazu. Das passiert regelmäßig jedem Angler, nur die wenigsten geben es dann auch zu, wenn es sie mal erwischt.;) -
den grenzfluss darf ich schon verraten - kann dir auch genau die stelle sagen wo das netz gestellt wurde. es ist die Ruskebukt im Pasvikelv. Nur bringt dir das leider erst was wenn du nach Norwegen übersiedelst, denn aufgrund des Grenzvertrages mit Russland dürfen nur Personen die in Norwegen ihren festen Wohnsitz haben in dem Gewässer fischen.
Zum Forschungsprojekt:
Der Pasvikfluss ist in mehrern Stufen aufgedämmt und entwässert den grössten See Finnlands (Inari). In diesem See wurde vor einigen Jahrzehnten eine fremde arte Ausgesetzt, die kleine Märene - ein verwandter der grossen Märene, oder Renke. Dieser kleine Fische hat in den letzen Jahrzehnten auch die Staustufen des Flusses in Besitz genommen und da für einiges Durcheinander in der natürlichen Verteilung der Arten durcheinandergemischt.
Die Ruskebukt ist eine Bucht eines dieser Stauseen die natürlich sehr eutrof ist, da max 15m tief, durchschnitt 3m tief und kaum Wasseraustausch. Wir haben ein Versuch gemacht durch Biomanipulation mit Forellenbesatz aus der Kompensationszucht der Wasserkraftleute. Die Forellen gehen in den Stauseen pelagisch und Fressen vermutlich einiges an kleinen Maränen. Mit dem Netz mit dem wir die ganzen Barsche fangen waren wir eigentlich auf Forellenjagd um bei unseren Besatzfischen zu untersuchen ob sie auch fleissig kleine Fische fressen. Leider hat uns aber der extrem gute Hechtbestand in der Bucht einen Strich durch die Rechnung gemacht. Alle Forellen sind wohl mittlerweile Hechtfutter geworden ...
Du hast natürlich recht. Sehr nettes Studium das, irgendwie schade, dass das Ende schon in Sicht ist!
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[...] Leider hat uns aber der extrem gute Hechtbestand in der Bucht einen Strich durch die Rechnung gemacht. Alle Forellen sind wohl mittlerweile Hechtfutter geworden ...
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Ich denke mal, das die Hechte sich an den Maränen richtig fett gefressen haben. Bei uns in einem gefluteten Tagebau sind auch vor einigen Jahren Maränen ausgesetzt wurden. Der See ist inzwischen berühmt für seine fetten Maränenhechte. -
die kleine maräne hällt sich schön über tiefem wasser, weit vom grund damit sie nicht vom hecht gefressen wird. soweit wir es beobachten können frisst der hecht nicht so viel von denen sondern eher renken und barsche, und wenn wir sie füttern auch forellen. wir haben ja auch mit pelagischen netzen im tiefen gefischt und dort kaum hechte gefangen. nur im august waren in den pelagischen netzen einige gute barsche. warum die burschen aber nicht das ganze jahr über an den kleinfisch gehen bleibt derweilen noch ein rätsel.
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Wirklich spannend Stekus.
Wenn erst einmal eine fremde Art eingeschleppt ist, lässt sich das nur schwer bis gar nicht wieder reparieren. Die Wollhandkrabbe ist dafür in den Havelgewässern ein Beleg, den ich unmittelbar vor der Haustür habe. Mittlerweile hat dieses unglaublich anpassungsfähige Krebstier nahezu alles vom Gewässergrund verdrängt.
Bei Eurer Gegenmaßnahme mit den Zuchtforellen sehe ich das Hauptproblem eben darin, dass es ich um Zuchtforellen handelt. Mit diesen Tieren hat jeder Hecht leichtes Spiel. Ähnliches habe ich in verschiedenen Seen in Brandenburg beobachtet, in denen Zuchtanlagen betrieben werden. Otter, Reiher und andere Tiere reißen immer mal wieder Löcher in die Netzkäfige aus denen die Forellen dann ausbüchsen. Frei im See schwimmend können die Tiere dann offensichtlich mit der neu gewonnenen Freiheit rein gar nichts anfangen. Es fehlt ihnen nicht nur das quasi direkt in das Maul katapultierte Futter, sondern scheinbar haben diese Tiere auch jeglichen Fluchtreflex verloren und schwimmen den Hechten direkt ins Maul.
Eigenartig ist allerdings in der Tat, dass die scheinbar sehr zahlreichen Barsche den Bestand nicht kurz halten, denn die kleine Maräne scheint der ideale Beutefisch für halbstarke und große Barsche.
Halte uns mal auf dem Laufenden, wie es dort weiter geht!
Wenn gar nichts mehr hilft, siedelt einfach eine Kolonie mit Kormoranen in der Bucht an.:o Meiner Meinung nach gibt es kaum einen effizienteren Fischvertilger als diesen Vogel. Wir hatten kürzlich auf Vannoya die Chance diesem eleganten Taucher unmittelbar bei der Jagd zu beobachten. Es ist unglaublich, wenn man sieht, wie dieser Schlangenhals unter Wasser einem Torpedo gleich vorwärts schießt!
Es könnte dann allerdings passieren, dass es dann dort auch bald keine Barsche mehr gibt ... -
och cormorane gibts dort auch ... scheinen dem fischbestand keinen abbruch zu tun. ich hab dem projektleiter noch gesagt dass er da ein festessen für die hechte veranstaltet - aber wer hört schon auf den studenten? wenigstens im nachhinein hat man mir eingestanden, dass ich den hecht wohl besser einschätzen kann. immer diese fettflossenforscher! :ablach:
der forellenbesatz funktioniert ansonsten recht brauchbar in dem fluss, dort wo verhälltnissmässig klares wasser ist und es auch etwas tiefer is gehen sich forellen und hechte wohl natürlich aus dem weg. ich würde einmal wagen zu behaupten, dass auch eine wilde forelle, die man in einem see mit 2m sichttiefe und einem grossem hechtbestand aussetzt ihre probleme hätte nicht gefressen zu werden. der hecht ist ja eine ausgezeichnete killermaskine, die hauptsächlich aus seitenlinienorgan, zähnen und sprintmuskulatur besteht. wenn die forelle da einmal zu nahe kommt ists um sie geschehen.
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Ich höre auch immer mal wieder von einer skandinavischen Salmoniden-Monokultur.;)
Bei den von Dir beschriebenen Umständen wird es für Forellen wirklich schwer. Hört sich nach einem idealen Zandergewässer an, aber soweit nördlich wird sich der Zander kaum natürlich fortpflanzen können ... -
hier in nord-norwegen is bei vielen leuten alles was aus dem süsswasser kommt und keine fettflosse und tiefrotes fleisch hat ufesk. eigentlich kann man es eh auf 3 arten beschränken die überhaupt gnädigerweise als echte fische betrachtet werden: lachs, forelle und saibling. sobald man nach schweden und finnland rübergeht sind auch andere fische wie renke, barsch, äsche, quappe usw geschätzte speisefische.
zander wäre eine idee, oder rapfen hätt ich mir gedacht würde auch gut einfahren bei den kleinen maränen. ausserdem würden hier welse richtig dick abwachsen. der grund steht voller renken um die 2-4,5kg und hechte aller grössen (bis 14kg von uns gefangen). die sache is ja die, dass die hechte allem anschein nach die kleine maräne sogar begünstigen da sie alles andere was diese fressen würde von ihr fern hällt, sich selbst aber nicht allzuoft an ihr vergreifen. dh grosses hechtmassaker wäre auch einmal eine idee ...
is gar nicht so einfach so eine biomaipulation durchzuführen und dann auch noch das erreichen was man bezwecken wollte. fremde arten auszusetzen kommt aber für uns eh nicht in frage.
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Bei der Hechtbestandsregulierung (Massaker klingt so abstoßend) wäre ich schon gern dabei, allerdings werde ich meinen Wohnsitz dafür nicht extra nach Norwegen verlegen.;)
Auch wenn Ihr es nicht wirklich ernsthaft vorhabt, wäre das Welsexperiment aus meiner Sicht so weit nördlich ohnehin zum Scheitern verurteilt, müsste man sich die Jahresdurchschnittstemperatur der Region mal näher ansehen ... eventuell in 50 bis 100 Jahren mal wieder drüber nachdenken! -
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