Um Mal den Anfang bei den Reiseberichten zu machen, hier ein älterer Bericht von 2006. Zwar nur eine Kopie aus dem alten NAF aber was solls
Freitag 29. September: Ich sitze im Berufsschulunterricht und die Zeit will einfach nicht umgehen. Noch 5 Stunden, 4, 3, 2, 1, 0,5 und die Zeit scheint immer noch still zu stehen. Doch nachdem auch die letzten Minuten irgendwann vorbei waren und die Schulglocke endlich läutet hält mich nichts mehr Jetzt nur noch die 35 km nach Hause, bloß keinen Unfall bauen vor lauter Freude. Und dann ins bereits gestern fertig gepackte Auto und ab nach Norge zusammen mit insgesamt acht Leuten. Eine Woche Natur und Angeln pur und das in Männerwirtschaft.
Als alle eingetroffen sind geht’s in einer Kolonne los. Direkt komfortabel wird die Fahrt nicht und bereits nach 10 Minuten stelle ich fest das die nächsten ca 1300 km nicht einfach werden bei dem Platzangebot auf der Rückbank.
Nach etlichen Staus und sage und schreibe 7 Stunden Fahrt alleine vom Ruhrgebiet nach Hamburg, und der zwischenzeitlichen Angst nicht mehr rechtzeitig am Fähranleger in Hirtshals anzukommen – so lange haben wir für die Strecke noch nie gebraucht – sind wir dann letztendlich eine halbe Stunde vor Abfahrt sehr erleichtert dort eingetroffen. Die Überfahrt ging schnell um und frisch ausgeschlafen gings dann früh morgens auf die letzten ca 300 km und eine weitere Fähre. Mittags sind wir dann auch endlich angekommen am Ort den wir die nächsten Tage gegen keinen anderen Ort eintauschen würden; dem Middvik-Feriecenter auf der Insel Karmoy. Direkt von der Terasse hatten wir einen wunderschönen Ausblick auf die idyllische kleine Bucht.
Bei so viel Wasser konnte ich es auch kaum abwarten mit der Dieselschnecke rauszufahren, aber da musste ich feststellen, das ich wohl der angelverrückteste in unserem Trupp war, denn die anderen waren zu müde und wollten erst am nächsten Tag rausfahren. Naja macht nichts, dann halt die Spinnrute raus und ein bisschen einwerfen, vielleicht beißt ja ein Hornhecht oder eine Makrele. Und auch mein Opa und Vater haben sich dann doch noch überwinden können.
Diese erste antesten blieb leider ohne Erfolg, doch als es dann dem Sonnenuntergang entgegen ging legten wir alle die Ruten beiseite, denn den Anblick hat man nicht alle Tage, aber seht selbst.
Am nächsten Tag ging dann endlich der eigentliche Urlaub los. Die erste Bootsausfahrt.
Nachdem zunächst mein Vater einen Seetang „hochgepumpt“ hat, ruckelte es dann in meiner Rute und der erste Drill des Urlaubs begann. Auch wenn ich direkt gemerkt habe das es nichts großes sein kann habe ich ihn doch in vollen Zügen genossen und zum Vorschein kam eine Makrele. Das trifft sich gut dachte ich also erst mal einige Köderfische fangen, was auch über den gesamten Urlaub kein Problem darstellten sollte, da die Mini-thune allgegenwärtig waren: Und keine blöden Kommentar über meine Haare, es hat halt jeder mal so eine Phase wo er irgendeinen Sch… durchzieht. Ich weiß es sieht beschissen aus :hahaha: :hahaha: aber sie sind mittlerweile ab und dafür ist meine Frau sehr dankbar.
Doch zum Makrelenangeln sind wir natürlich nicht gekommen. Dazu hätte ein Ausflug an die deutsche Nordsee gereicht. Wir wollten größeres. Doch das sollte sich als schwierig rausstellen. Ein Blick aufs Echolot zeigte an das wir nicht mit viel Fisch rechnen konnten. Da blieb nur nach makanten Stellen wie Untiefen oder Felskanten Aussicht zu halten um vielleicht doch einzelne Fische, die nicht auf dem Echolot zu sehen sind zu erwischen. Aber auch das war nicht sehr erfolgreich, nur gelegentlich kam es zu Bissen. Einzelne Pollack, Knurhahn, Miniköhler und das war es auch schon. Und Makrelen bissen auch immer, selbst auf 500 Gramm Pilker.
Auf dem Rückweg gab es dann wenigstens doch noch eine positive Überraschung. Unser wasserscheuer Karli, der lieber vom Steg angeln wollte konnte uns mit einem schönen Dorsch überraschen. Da wussten wir noch nicht das es der einzige Dorsch des Trips werden sollte.
So sollte es auch die nächsten Tage bleiben. Wir haben zwar gefangen aber nicht viel und in keinen besonderen Größen. Aber das hat uns nicht davon abgehalten die ganzen Natureindrücke der Wildnis in vollen Zügen zu genießen. Auch viele Tiere gab es zu sehen, Raubmöwen, Kormorane, auf jeder kleinen Insel Schafe und als Höhepunkt einen Schweinswal und eine gigantische Kegelrobe.
Aber am fünften Tag sollten auch wir endlich mehr Glück haben. Nachdem wir zunächst wieder nur Makrelen überlisten konnten rückelte es dann an einer Untiefe plötzlich mehr in meiner Rute. Mir war sofort klar, das muss ein größeres Fisch sein. Nach einem endlich mal schönem Drill hielt ich dann einen guten Pollack in den Händen. Das sollte der schwerste Fisch des gesamten Turns sein. Auch die anderen fingen noch ein paar Pollacks, zwar kein Spitzenergebniss aber endlich kamen wir mal mit ordentlichen Fischen nach Hause und kurz vor Ende des Tages fing mein Vater dann noch einen 70er Leng, auch der einzige in der Woche.
Der bis dahin erfolgreichste Tag wurde natürlich gebührend gefeiert mit einer Runde Bier und was soll man auch sonst Abends machen; Skat. Also im Grunde das gleiche wie jeden Abend. :prost
Am nächsten Tag gab es dann die nächste große Überraschung. Wir haben uns vorgenommen mal eine völlig neue Stelle auszutesten, für die wir erst 2 Stunden Fahrt in Kauf nehmen mussten, aber das sollte sich als gute Idee herausstellen. Ich habe mit Fischfetzen auf Grund geangelt und plötzlich ein Rucken in der Rutenspitze, angeschlagen und los ging der Drill. Es war direkt klar, auch das ist kein Winzling. Als der Fisch dann an der Oberfläche zu sehen war konnte ich mich vor Freude und Überraschung nicht einkriegen. Hatte ich doch tatsächlich zum ersten mal in meinem Leben einen Hai an der Angel, genaugenommen einen Dornhai. Und wo einer ist da sind auch zwei also Hai versorgen, Haken neu beködern und runter geht’s wieder mit dem Köder. Keine zwei Minuten später schon das nächste ruckeln. Wieder ein Hai. Plötzlich standen wir mit sechs krummen Ruten an Board. Doch nach ein paar Haien für Schillerlocken und Seeaal – man ist das lecker – und noch ein paar releasten Haien haben wir dann auch freiwillig die Stelle verlassen, um die wunderschönen Tiere nicht unnötig zu ärgern, denn nur zum releasen weiter zu fischen wäre auch nicht der größte Spaß für die Fische gewesen. Jedenfalls hätten wir an dieser Stelle die 15 Kg Filet pro Person locker voll kriegen können. Ein tolles Erlebnis.
Dann kam leider auch schon der letzte Tag. An diesem Tag haben wir uns den Tip geben lassen nach Skudesneshaven zu fahren und dort am Hafenbecken vom Ufer aus zu spinnen, da dort größere Seelachse und Pollacks auf Fischreste der Fischer warten. Der Ausflug wurde ein voller Erfolg und wir konnten noch ein paar schöne Köhler und Pollacks so um die 70 cm fangen. Leider hatten wir an diesem Tag keine Kamera dabei und so gibt’s keine Fotos.
Und dann war er auch schon vorbei unser Angelurlaub. Doch ein letztes Ereignis gab es noch. Am Fähranleger in Kristiansand ließ meine Frisur erahnen das es eine unruhige Überfahrt wird und so war es für so manchen kein Vergnügen bei Winstärke 11 nach Dänemark überzusetzen.
Aber auch das ging vorbei und so waren wir nach insgesamt 9 Tagen wieder zu Hause. Es war ein toller Urlaub den ich nicht so schnell vergessen werde. Auch wenn insgesamt wenig Fisch gebissen hat war es einfach grandios und Fisch allein ist nicht alles. Das Gesamterlebnis zählt, die Natur zu genießen und das kann man in so einem wunderschönen Land ja wirklich in vollen Zügen. Ich freue mich aufs nächste mal.

Ich mach hier Mal den Anfang mit meinem Bericht vom Oktober 2006 auf Karmoy
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Wenn es einen hat,dann kannste nix mehr machen.
Ein schöner Bericht und auch die Bilder (waren das alle?)
klasse.
Aber rasieren hättest Du Dich schon können.:Ablach: -
Das ist gute alte Tradition unserer Familie, im Urlaub immer Vollbart
Hab ca 600 Fotos, aber bin umgezogen und mein PC steht noch bei meinen Eltern bis die Bude richtig renoviert ist. Vielleicht finde ich dann ja noch paar schöne Fotos
Bin meistens nur auf arbeit im Netz, zu Hause will irgendwie meine Frau meine Aufmerksamkeit haben, deswegen ist das mit Fotos immer so ne Sache:(, aber werde sehen was sich machen lässt
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Klasse Bericht und sehr schöne Abend Fotos, kann ich verstehen das man alles stehen und liegen lässt bei solch einen anblick;)
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Ja über die Haarpracht musste ich schonmal schmunzeln
aber dieser Art alter Berichte sind immer wieder gerne gelesen.
Also mach einfach weiter und sicher findest Du noch weitere Fotos.
GRuß André -
Toller Bericht und sehr schöne Fotos!
Gruß palue -
Auch alte Berichte haben ihren Reiz, vielen Dank dafür
Gruss aus WOB
Thomas
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