Ein Hexenkessel Buntes um den Dalsfjord in Sogn-og Fjordane

Heisann

Bin heute nacht erst aus Oslo zurück gekommen.

Ich werd heute die Lage in Bygstad checken und am WE ein neues APPDÄT machen

Jetzt mach mal dein Update, dass ich langsam zum Fischen raus kann. Heute ist nochmal Großfischalarm.
Es dürfen auch Makrelen aus Bygstad bei uns heute im Fluss schwimmen

Hei

Hier das versprochene update:

Lufttemperatur nachts bis in die Morgenstunden leichte Minusgrade bis ca. -3Grad um Bygstad.
Gemessene Wassertemperatur gestern um 8,3 Grad.
Das Wasser ist so klar, dass man stellenweise bis zu 10 Metern den Grund sieht. Sehr interessant auch die am Boden liegenden teils riesigen Seesterne und unten
an den Felskanten die massenhaft angesiedelten See-Igel. Es ist schon was ganz anderes, wenn man die Bodenstruktur mit dem eigenem Auge sieht. . . Klasse!
. . . kann mich nicht erinnern, das so schon mal gesehen zu haben.

Die Fänge halten sich aktuell jedoch in Grenzen, was sicherlich auch daran liegt, das neu angekommene Gäste sich erst einmal etwas "einlernen" müssen.
Oft werden die Fänge mit jedem Tag besser, wenn man sich weitgehend an die vorgegebenen Tipps orientiert und alles vergisst, was man an anderen Fjorden
gelernt hat. . . insbesondere das Pilkangeln auf Pollack, Dorsch und Seelachs.

Die Pollacks fangen langsam wieder an, aktiver zu werden, was sich mit den nunmehr bedeutend geringeren Krillwolken als in den letzten Wochen deckt.
Dennoch ist es so, dass wenn ein Pollack gefangen wurde, oder ein Blei auf den Bootsboden gefallen ist - sofort ein neuer Pollackplatz angefahren werden
sollte, weil die Fische in solchem Fall derart extrem scheu reagieren und nicht mehr beissen.

Mit der 50-60gr-Pose (1m eingestellt) und kleinen Makrelenfetzen auf dünndrahtigem Owner 2/0-Drilling an ultraleichtem Gerät bringen Erfolg - wenn man
leise wie ein Indianer direkt (Abstand 50cm!) die mit Blasentang behangenen Steilwände abfischt. Auch gehts mit Eddys (Mini in rot) oder Savage-Sandeels (gelbrot, weiss, silbergrün). Die Schwanzenden sollten unbedingt eingekürzt werden, durch Ausschneiden von 1,5 bis 2cm aud der Mitte und zusammenschweissen der Teile. Zugegeben, es ist auch von sehr grossem Vorteil, wenn man bereits über Erfahrung beim Zanderangeln verfügt, und das zielgenaue Werfen und die Führung des Gummis beherrscht.
Es wird meiner Einschätzung nach, sehr bald jedoch wieder möglich sein, die Pollacks und auch die grossen Seelachse wieder auf einfachere Weise zu überlisten - nämlich dann,
wenn der blöde Krill nicht mehr da ist.

Auf den Filetiertisch kamen am WE dennoch Pollacks (auch einzelne Grössere), Seehechte (so weit ich gehört habe -auch Grössere), Makrelen (immer noch), Seelachse, Klieschen und übliche Küchenfische sowie Kleinfische verschiedener Arten. Man muss jedoch sagen, dass die Durchschnittsgrössen eher klein waren und im Gesamten bei weitem nicht dem sonst zu dieser Jahreszeit üblichem Niveu entsprechen.

Es gab heute einen leider nicht verwerteten brutalen Lachsbiss auf "Günthers organgefarbenen Special" während ich einem gewaltigen Lachsdrill von Land aus beiwohnen durfte. Der Norweger fischte Nahe der Gaularmündung von Land aus in Bygstad ebenfalls mit Blinker. . . Köder war ebenfalls ein Abu-Tobi.

Auch in der Gaular sah man heute im Vorbeifahren zwei krumme Ruten (auf 500m Strecke) der zahlreich anwesenden Fliegenfischer. . . muss wohl "Salmotag" gewesen sein. . warum auch immer (Vollmond?).

Morgen werd ich mir dann auch mal die Zeit nehmen während der Beisszeit mit ingev bei den Seehechten nach dem Rechten sehen. Ingev wird übrigends sicher später wenn sie wieder zu Hause ist, von Ihrem Aufenthalt in Bygstad berichten.

Ebenso berichte auch ich bald wieder über Aktuelles vom Hexenkessel und verabschiede mich hiermit für Heute aus dem Kesselstudio Bygstad

Zitat von freddy

Mal eine Frage an Vaghals:

Reinhard, was ist denn jetzt Dein berüchtigter Hexenkessel, dieser hier?

oder der hier?

Hei

Freddy, das Bild 1. zeigt den Hexenkessel.

Auf dem 2ten Bild ist das hinterste Fjordende und die Gaularmündung zu sehen (die kennst Du ja.) In dieser Saison hätte man diesen Bereich aber auch Hexenkessel 2. nennen können,
denn dieser eigentlich hauptsächlich als Lachs und Meerforellen trächtige Bereich gab auch so manchen schönen Pollack und viele verschiedene Fischarten,
insbesondere auch Plattfische frei.

Viel Neues hab ich nun nicht zu berichten, ausser dass nun Dauerregen angesagt ist, und sich die Lage nicht stark vom letzten Update abhebt.
Seehechte und diverse Fischarten, auch Küchendorsche etc. . . Nichts spektakuläres. Der Regen wird dem Angeln nun keinesfalls schaden.

Heute Morgen fuhr ich sehr früh mit Rüdiger, einem meiner Gäste raus, um schnell noch etwas vom ablaufenden Wasser auszunutzen. Eigentlich schon
erwartungsgemäss, ahnend zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, zog Rüdiger dann auch schon nach 10 Minuten, einen Leng auf ganzer Makrele, während
ich einen Pollack verhaftete. Wir fuhren zurück und hatten unser Frühstück schon verdient.

Ich werd sicher spätestens am WE nochmal appdäten:) und vielleicht gibts bis dahin auch was Interessantes zu berichten. Fisch ist genug da, überall sieht man
Echos wie auf Bild2.

Bild 1: Rüdiger mit seinem "Vor-dem-Frühstück-Leng"

Zitat von freddy

vielen Dank Reinhard....
habe so das Gefühl, dass ich auch mal so langsam am Kessel nach "dem Rechten" sehen muss...

Alleine schon die Tatsache, dass sich ein Kollege beschwert hat, dass er in seinem Fiske Urlaub am Kessel viel mehr (echte) Lachse gefangen hat als Sei.... also Seelachs - Köhler, für die, die nicht wissen was ein Sei ist...
Andersrum hätte ich ihn verstanden...

Jepp, es ist wirklich so, dass man an manchen Tagen (wenn man es richtig macht) mehr Lachse als Seelachse fangen könnte. Und ehrlich gesagt, da sind mir die Lachse lieber.

Würde jemand sich gar nur auf Lachse spezialisieren, würde mich überhaupt nicht wundern, wenn derjenige dann so manches Lachsmopped am Band bekommt.
Immerhin gingen in dieser Saison so einige 10-20kg-Lachse und auch 2 Stück Ü25kg-Lachse an die Bänder (meist von den hier örtlichen Norwegern). Auch viele Lachse bis 10 kg. Wenn man so einen gewaltigen Lachs von 25 kg in Natura sieht, kribbelt es selbst bei mir, der eigentlich nie viel fürs Lachsangeln übrig hatte.

Wie hoch die Dunkelziffer, der von Norwegern gefangenen Fische ist, weiss ich nicht. Doch der Norweger zeigt die Fische nur ungern und selten.

Freddy, Du weisst doch: Kaffe ist fertig. . Seh doch gerne auch mal nach dem Rechten

Zitat von smolt

Schöner Leng. Wie schwer war er denn?
Die wahre Grösse ist bei den Aufnahmen mit nach vorne ausgestrecken Armen immer n bisschen schwierig abzuschätzen. Meistens wirken die Fische doch um einiges grösser.

Gruss
smolt

Hei smolt

Lengs in der Grösse, werden hier am Hexenkessel in aller Regel nicht gewogen. . . da gibt es hier ganz andere Brocken.

Der gezeigte Leng ist ja mit 1,08m nicht gross (hier zumindest nicht) - aber er ist schön. . und das darf man zeigen.

Es geht nicht immer um die Grösse und Gewicht. Der Fisch wurde so präsentiert, dass man auch die Schönheit des Fisches richtig sieht und nicht so larivari versteckt hält, dass der Fisch kaum sichtbar ist, und evt. noch unestetisch mit raushängendem Magensack, wie man es sonst gelegentlich schon mal auf Bildern sieht.