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  1. Norwegen Angelfreunde, Freunde geben Auskunft
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Nordkapp - Kamøyvær im Juni 2007

  • KirstenS
  • 10. Dezember 2007 um 19:08

Das Team wünscht allen Lesern hier:
Teamet ønsker alle lesere her:

 

 

 

Frohe Pfingsten / Glad pinse

  • KirstenS
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    • 10. Dezember 2007 um 19:08
    • #1

    Nordkapptour vom 16.06. – 30.06.2007



    16.06.2007, 2.30 Uhr – Bitte anschnallen, es geht los. Nachdem wir mit der Planung für Juni 2007 bereits im April 2006 angefangen hatten, ging es endlich los. Dieses Jahr sollten unsere Begleiter unsere Freunde Inge und Detlef sein, die beiden haben Norwegen schon sehr oft mit dem WoMo bereist, aber so richtig angeln waren sie noch nicht.

    Unsere Route sollte uns diesmal wie folgt führen: Hannover – Dänemark/Øresundbrücke nach Schweden/Malmö – Kalmar – Stockholm – Zwischenübernachtung in Sundsvall bei Fläsians Camping & Stugby – Grenzübergang nach Finnland/Haparanda – durch Finnland durch Richtung Norwegen/Kautokeino – Alta – Honnigsvag – Kamøyvær. Mal eben schlappe 3002 km.

    Die Grenze zu DK erreichen wir um 5.15 Uhr, über die Brücke des Großen Belt zahlen wir 205 Kronen und über die Øresundbrücke 250 Kronen. In Schweden sind wir eingefallen gegen 8.00 Uhr. Um 15.30 Uhr erreichen wir Stockholm und stürmen dort einen IKEA und futtern dort „Köttbullar“, die uns erstaunlich gut schmecken. Bis Sundsvall wollen wir es heute noch schaffen und versuchen, eine Hütte zu mieten, was um 20.30 Uhr auch geklappt hat. Wir haben eine Hütte für vier Personen mit WC/Dusche und Küche für ca. 80,00 EUR gemietet und lassen uns in der Abendsonne auf der Terrasse am See das Abendbrot und einen Schlummertrunk schmecken. Wir wollen am nächsten Morgen ausschlafen gegen 10.00 Uhr weiterfahren.
    Gegen 7.00 Uhr sind wir aber alle wieder wach, die Sonne lacht uns mitten ins Gesicht und uns kann nichts mehr halten. Um 9.00 Uhr geht’s weiter Richtung finnischen Grenzübergang Haparanda. Die letzte Etappe beträgt mal eben 1.350 km. Haparanda erreichen wir dann um 16.45 Uhr und sind um 18.05 Uhr am Polarkreis – zu spät. Um 18.00 Uhr macht hier alles dicht. Wir ärgern uns schwarz und stellen dann später fest, dass wir die Zeitumstellung verpasst haben, die Finnen sind doch eine Stunde weiter…..Naja, man kann ja nicht an alles denken.

    Ca. 5 km vor dem Grenzübergang nach Norwegen fährt Ingo gemütlich mit 90 km/h über die Straßen Finnlands hinweg.

    Auf einmal preschen wir über eine Bodenwelle. Ein „How“ ging durchs Auto. In dem Moment sehe ich, wie wir auf DREI WEITERE BODENWELLEN zufahren, drehe meinen Kopf zu Ingo, sehe seine großen Augen und wie er nur noch das Lenkrad festkrallt. Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie sich Detlef auf dem Rücksitz an der Kopflehne des Fahrersitzes festklammert und hinter mir vernehme ich nur noch ein dezentes Kichern von Inge.
    DANN: Bodenwelle Nr. 1 – Der VW-Caddy macht einen nicht unbeachtlichen Hopser – Bodenwelle Nr. 2 – Wir setzen hart auf um dann mit einem Riesenschwung bei Bodenwelle Nr. 3 mit dem Caddy aus den Federn gehoben zu werden und mit einem verdächtigen Seufzer/Geknarre landen und etwas in Schräglage geraten.
    :eek:

    Was für ein Tohuwabohu im Auto. Alles ruft durcheinander: Was war das…Irre….heftig und dann nur noch ein hysterisches Gelächter – von mir, denn die Bilder, die ich während der paar Sekunden gesehen habe, die Geräusche vom und im Auto, geben mir den Rest, ein Lachanfall ohne Gleichen war das Ergebnis. Von Warnhinwiesen bzw. Verkehrsschildern keine Spur, im Gegenteil: Geschwindigkeitsbegrenzung von 90 km/h ist nur vorgesehen – So nach dem Motto: Autofahrer, fahrt ruhig schnell über die Buckelpiste, wird schon nicht so schlimm werden. Die Spuren der Zwillingsreifen der Lkws sprechen aber eine ganz andere Sprache. Aber nichts desto trotz, auch jetzt beim Schreiben, habe ich Lachtränen in den Augen und Pasagiere, Gepäck und Auto haben keinen Schaden davon getragen.

    Gegen 22.00 Uhr haben wir die Grenze zu Norwegen passiert und ich musste Thor-Sverre anrufen und fragen, ob er den Schlüssel in die Wohnungstür stecken kann, denn wir werden in 4 – 5 Stunden in Kamøyvær ankommen. Na klar, geht in Ordnung, er muss zwar nachts arbeiten (er ist Lotse), aber es ist kein Problem wir können in die Wohnung, wir kennen uns ja aus.
    Am 18.06.07 Um 3.05 Uhr sind wir dann auch tatsächlich angekommen, räumen den Caddy aus, verstauen grob unsere Klamotten und fallen völlig erschöpft um 4.30 Uhr ins Bett.

    Um 8.00 Uhr kann Ingo und mich nichts mehr im Bett halten, wir machen unsere Ausrüstung für den ersten Angeltag startklar, Inge und Detlef stehen auch auf, wir frühstücken und um 11.00 Uhr konnten Thor-Sverre und ich uns endlich in die Arme schließen, nach zwei Jahren sahen wir uns wieder.
    Uns ist das grüne Boot zwar bekannt, doch sind seit Mai 2005 einige Errungenschaften wie Rettungsleiter, Notraketen usw. dazugekommen – safty first – und wir erhalten eine ausführliche Einweisung von Thor-Sverre. Ich bin erstaunt, er hat in den letzten zwei Jahren sehr viel deutsch gelernt. Konnten wir uns 2005 nur in englisch unterhalten, liefen die Gespräche jetzt in einem Mix aus englisch und deutsch ab.
    Endlich konnten wir dann wieder norwegische Gewässer befahren. Thor-Sverre hat uns vorbereitet, dass in der Woche zuvor die Fische nicht so recht beißen wollten und waren auf alles gefasst.

    Heinz und Ellen, die Eltern von Detlef, kommen heute mit dem Schiff „Costa Classica“ in Honnigsvåg an und haben ca. 7 Stunden Aufenthalt. Für unser gemeinsames Abendessen haben wir 4 Dorsche und 1 Schellfisch gefangen, für die Truhe haben wir noch nichts gefangen. Abends wird noch das Nordkapp besucht und Ingo und ich fallen früher in die Falle als Inge und Detlef, diese müssen Ellen und Heinz noch zurück nach Honnigsvåg zum Schiff bringen.

    19.06.07: Der Fisch ist momentan nicht in Beißlaune, es ist schwer, die kleineren Fische wieder schwimmen zu lassen, aber wir ziehen das tapfer durch. Thor-Sverre erklärte uns, dass es am grünen Wasser liegt, die Fische haben keinen Hunger, sind von den Algen satt und nicht in Fresslaune.
    8 Fische landen in unserer Box und dürfen sich als erste Beute in den arktischen Temperaturen unseres Gefrierhauses ausruhen. Detlef (hier Dorschinator) hat seinen Namen aber keine Ehre gemacht, er konnte es nicht lassen, kleine Lumben zu drillen, wir anderen konnten uns zurückhalten (grins). Am Abend fahren wir noch mal kurz raus, wir wollen Platten fangen. An einer ca. 14 Meter flachen Stelle hält Ingo an, ich lasse meine leichte Combi ab und …sofort Biß. Eine wunderschöne Scholle ist mein, das geht ja super los. Wir versuchen es noch ca. 1,5 Stunden und fangen nichts mehr. Wir entschließen uns, für heute Feierabend zu machen und ich werfe unsere Fischfetzen ins Wasser, zur Freude der Möwen. Auf einmal ruft Detlef „ich hab was dran“. Ingo´s Kommentar: „Wenn er jetzt was fängt und wir keine Köder mehr haben, verhaue ich Dir den Hintern“. Und was war? Detlef fing mit seiner 30 lbs Rute und 200 g Pilker noch eine Kliesche. Die von Ingo angedrohte Schläge habe ich zum Glück nicht mehr bekommen….puh. Aber trotzdem sind wir dann reingefahren, auf der schattigen Seite der Insel Kamoey ist uns doch ziemlich kalt geworden. Nachdem wir den ganzen Tag bei praller Sonne frische Luft getankt hatten, waren wir müde und hungrig.
    20.06.07: Um Punkt 12.00 Uhr sind wir heute rausgefahren mit dem Ziel: Naturköder auf Steinbeißer. Nachdem wir die kleinen Terror-Köhler als Köder gefangen hatten, ging es dann auch schon los…mit einem Dorsch von 70 cm, natürlich von mir gefangen. Dann ging länger nichts mehr und ich habe dann mal wieder gezeigt, was Sache ist. Ich konnte zwei schöne Steinbeißer verhaften, während meine drei Mitstreiter lange Gesichter gemacht haben. Wir haben heute insgesamt 6 Fische mitgenommen, Inge hat einen prächtigen Lump von 65 cm gefangen, Detlef einen Dorsch und einen Schellfisch. Nach dem 3. Regenschauer haben wir dann abgebrochen.
    Thor-Sverre sagte auch: Wenn kein Fisch an zwei/drei Stellen beißt, ruhig aufhören, dann ist keiner da oder er ist nicht in Beißlaune, alles andere ist nur unnützer Spritverbrauch. Wie recht er doch hat, wir waren auch sehr gut bedient, seine täglichen Tipps zu beherzigen, dann waren wir immer auf der sicheren Seite.

    21.06.07: Heute war das Wetter perfekt, Sonne satt und auf dem Wasser kaum eine Welle, trotzdem habe ich nicht auf meine tägliche Dosis „Dope“ verzichtet und habe mir, wie vor jeder Ausfahrt, „Vomex A“ reingepfiffen. Diesmal sollte es an den Fjordausgang nach Opnan gehen, auch hier mussten wir den Fisch zwar suchen –oder hat er uns gefunden? -Ingo fing hier jedoch seinen diesjährigen Urlaubsrekorddorsch von 105 cm und 9,86 Kg. Detlef konnte einen von 99 cm und 8,3 Kg verhaften, die Metermarke blieb ihm jedoch verwehrt. Erst dachte Detlef, ein U-Boot zu pumpen – waren solche Fischgrößen bisher doch noch eine Unbekannte in seiner Rechnung -, er gab alles und hat sich gefreut wie Bolle, leider leider, alles ziehen und zerren half nichts, der Dorsch maß nur 99 cm. That´s life.
    Steinbeißer konnten wir heute sieben an der Zahl fangen, lange Driften konnten uns den Sonnenschein versüßen, das ist Urlaub pur.
    Aber was war mit Inge? Diese blickte etwas geknickt drein, denn sie hatte heute keinen Fisch von verwertbarer Größe gefangen, Detlef und ich standen rechts und links von ihr und fingen welche. Alle ihre Fische schwimmen heute noch, hat ja auch was. Die Schellfische waren heute jedoch eine Plage, meistens waren sie schneller als die Steinbeißer am Haken.

    Am Abend wollten wir noch ein paar Plattfische fangen, aber leider erfolglos. Thor-Sverre will morgen mit uns Netze auslegen, mal sehen, ob es klappt.
    22.06.07: Heute scheint die Sonne noch viel doller und es herrscht massive Sonnenbrandgefahr, jedoch haben wir relativ starken Wind und die erste Ausfahrt am Morgen haben wir abgebrochen. Am Abend versuchen wir es erneut und die Fänge lassen zu wünschen übrig, nicht ein Fisch will uns auf den Haken gehen und somit bastele ich mir eine neue Montage zusammen. Der Knoten der Vorfachschnur will nicht so recht durch die Öse des Pilkers und der Pilker will nicht so recht in den Oktopus passen, also bastele ich was das Zeug hält, d. h. immer schön nach unten gucken. Und was passiert mit trotz Vomex A ??? Richtig, ich darf nach einigem Gebastel die Fische füttern….

    Wir müssen mit einer leeren Kiste und einer im Gesicht ganz grün gewordenen Kirsten die Angelei einstellen und fahren rein. Von nun habe ich von Ingo ein Bastelverbot auferlegt bekommen. Entweder vor der Ausfahrt, oder wenn es sich gar nicht umgehen lässt, soll ich ihm Bescheid geben, er macht es dann für mich. Finde ich süß von ihm. Vorfächer oder Pilker wechseln darf ich noch, das dauert ja nicht so lange. Habe mich dann aber im restlichen Urlaub ausschließlich an einfache Pilker gehalten, das sind meiner Meinung nach die Fanggaranten. Nächstes Jahr werden wir auch nicht so viel SchnickSchnack mitnehmen.

    23.06.07: Lange geschlafen, Einkäufe erledigt, Sonnenbad genommen und abgewartet, dass der Wind sich verzieht. Thor-Sverre muss heute abend leider arbeiten, so dass wir uns entscheiden, um 19.30 Uhr nach Helnes Fyr zu fahren, ansonsten hätten wir mit ihm am Lagerfeuer feiern können.
    Vor Helnes Fyr in den Bereichen von 50 – 80 Meter ging dann der Trubel los. Wir fingen anfangs kleine Köhler der Marke Kindergarten, als wir dann aber über dem Schwarm hinweggedriftet waren, standen Dorsche in der Größenordnung von ca. 60 cm am Rand und darunter wiederum kam der Dickdorsch. Mit einem Schlag alle vier Ruten krumm und ein Gejubel. Die Dorsche haben wir gegen Mitternacht gefunden. Anfangs habe ich noch einen Beifänger benutzt, darauf fing ich dann eine Doublette von 95 cm und 80 cm. Man oh man, war das eine Pumperei, irre. Detlef konnte sich trotz ordentlicher Drift nicht von seinem Dreikantpilker trennen, oftmals mussten wir Schnur-Tüdel entwirren, manchmal waren die Fische Verursacher der Fummelei. Aber egal, Augen zu und durch. Gegen 2.00 Uhr: Harter Biß bei mir und eine Hammer-Flucht, irre... Natürlich ging auch diesmal wieder alles schief und die Schnur von Detlef, Inge und mir war ein Knäul. Klasse dachte ich so bei mir, fetter Besuch am Haken und du kannst nichts machen.

    Nachdem nach schier unendlicher Zeit endlich meine Schnur frei war, habe ich nach ca. 10 minütiger Drillzeit einen Dorsch von 1,13 Meter und 12,14 KG auf die Planken wuchten können. Ein Urschrei ging über den Kamoeyfjord, MEIN ERSTER METERFISCH. Ich konnte mich vor Freude kaum einkriegen beim ersten Fotoshooting auf dem Boot habe ich den Dorsch fast umarmt, musste ich ihn mir doch auf die Beine legen, um ihn vernünftig präsentieren zu können. Die Arme waren noch schlaff vom Pumpen, heben war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr drin. Dazu muss ich sagen, dass ich vorbereitet in den Angelurlaub gefahren bin, mit Hanteltraining habe ich meine Muckis auf Vordermann gebracht, wollte ja schließlich nicht wie ein Weichei dastehen. Und gut war das auch, ich hatte an keinem einzigen Tag Muskelkater oder sonstige Probleme.

    Inge kam diese Nacht aber auch auf ihre Kosten, sie hat diesmal „richtig zugeschlagen“ und hat verwertbare Fische von 70 + in die Kiste wandern lassen. Das war eine Nacht, irre, zum ersten Mal im Urlaub, dass wir mit mehr als 8 Fischen reingefahren sind. Es hat Spaß gemacht, über einem solchen Schwarm zu stehen.

    Nachdem wir dann wieder reingefahren sind, habe ich mir noch schnell meine Filetierkluft angezogen und dann ab zum Fotoshooting, Frisur ist nicht vorhanden - egal, Make-up – kann der Fisch drauf verzichten J. Diesmal konnte ich den Dorsch samt Waage anheben, war aber recht anstrengend, zu guter Letzt musste ich vor lauter Glück dem Fisch noch ein Küßchen aufdrücken.

    Wir haben dann noch ca. 2 Stunden die Fische versorgt. Dazu muss ich sagen, dass ich mich dieses Jahr zum ersten mal so richtig ernsthaft mit dem Filetieren versucht habe - habe mich mal gar nicht so dämlich angestellt, nach ein paar Fischen waren die Filets auch brauchbar, nur mit den Gräten am Bauchlappen stehe ich noch ein klein wenig auf dem Kriegsfuss, aber das bekomme ich mit der Zeit sicher auch noch richtig zustande. Um 6.30 Uhr waren Bootssteg, Schlachttische und Boot wieder sauber und wir haben noch ein bißchen gefeiert, gegen 7.30 Uhr lagen wir alle im Bett, wie kleine Hunde nach einem Dauerlauf - alle Viere von sich gestreckt.

    24.06.07: Frühstück gab es heute um 15.00 Uhr und der Tag war nur noch „hin“. Wir haben rumgegammelt und um 18.00 Uhr noch einen „Mittagsschlaf“ gemacht und um 21.00 Uhr mit Thor-Sverre das Plattfischnetz eingeholt, in dem sich 16 Klieschen, Schollen und einen durchaus verwertbarer Steinbeißer verfangen hatten. Davon sollte es morgen welche zum Mittagessen geben. Detlef, Ingo und ich sind dann gegen 23.30 Uhr wieder rausgefahren, Inge hat die körperliche Anstrengung vom Vortag nicht so gut weggesteckt und sich eine Auszeit gegönnt und wollte sich lieber im warmen Haus aufhalten, denn es hatte sich doch sehr abgekühlt. Den Schwarm haben wir am Fjordausgang nicht wieder gefunden, aber dennoch wurden schöne Exemplare gefangen, Detlef hat wieder an der Metermarke gekratzt, aber leider eben nur gekratzt….98 cm. Erst um 6.30 Uhr lagen wir in den Federn.

    25.06.07: Geschlafen haben wir bis 14.00 Uhr, geangelt aber nicht mehr, heute regnet es viel, der Wind ist zu stark, Thor-Sverre hat auch abgeraten, nachts soll sich der Ostwind legen und drehen.
    26.06.07: Die Beißlaune der Fische ist gleich Null, wir dümpeln im Kamoeyfjord herum, fangen keine Fische und tanzen auf den Wellen einen kleinen Walzer, mit Thor-Sverre fahren Detlef und Ingo in die Bucht des Flughafens von Honningsvåg und legen Körbe für Königskrabben aus, wir wollen versuchen, von diesen kulinarisch geliebten Krabben ein Exemplar zu erwischen, zu groß ist die Neugier auf das wertvolle Fleisch.

    27.06.07: Heute ist schon mal packen angesagt, am 28. soll es morgens um 6.00 Uhr leider wieder Richtung Heimat gehen, gegen 18.00 Uhr sind auch schon die Angelsachen gesäubert und verpackt, denn es herrschte heute mal wieder richtig kräftiger Wind, angeln war nicht mehr möglich, schade, einen solchen Abschluss wünscht man sich nicht. Wir gehen zum Bootssteg und wollen Thor-Sverre das Boot übergeben. Ingo und ich sehen ihn mit zwei der anderen Gäste plaudern und stellen uns dazu, er sagte dann zu uns vieren: Wenn Du möchtest, kannst Du noch eine Nacht umsonst bleiben, die meisten Tage waren ja wirklich nicht die besten. Wir waren baff, das Angebot war wirklich klasse. Ach ja, den Krabbenkorb wollen wir gegen 23.00 Uhr reinholen, mal sehen, ob sich eine Königskrabbe hat überlisten lassen.

    Detlef und Inge sind über die neue Situation informiert -------Jeder packt sich eine Rute, Rolle und zwei Pilker, schlüpft in den Anzug und los geht’s. Wir haben vor, die jetzt hinter den Wolken hervorkommende Sonne und die Windstille zu nutzen und werden am Donnerstag dann erst um 20.00 Uhr abfahren, dann hätten wir noch Zeit zum Schlafen und die Filets können dann noch 10 – 12 Std. durchfrosten.

    Der letzte Angeltag war gerettet und unter der Mitternachtssonne konnten wir noch ein paar schöne Dorsche verhaften, auch konnte ich noch den einzig verwertbaren Köhler überlisten und ihm das Fell über die Ohren ziehen. Den ganzen Urlaub über haben wir nur Köhler gefangen, die als Köder dienten. Dieser jedoch hat mir bei seiner ersten Flucht gleich 20 Meter von der Rolle genommen und hat ganz schön gekämpft, yes Sir…Samba war angesagt. Knappe 85 cm Schuppe an Schuppe. So schön kann Urlaub sein. Wir haben noch sehr lange am Fjordausgang geangelt und noch den einen oder anderen Fisch verhaftet, Inge jedoch war platt, sie hat nur Zuschauer gespielt, die Angel hat sie auf der letzten Ausfahrt nicht mehr in die Hand genommen. Mit dem letzten Fang des Urlaubs konnten wir unsere Fischkiste füllen und mussten uns über ein Auftauen auf dem Heimweg somit keine Sorgen mehr machen.

    28.06.07: Wir sind dann morgens um 8.00 Uhr ins Bett gegangen, ich konnte nur bis 11.30 Uhr schlafen, der Rest der Meute hatte die Ehre, die Matratze bis 14.00 Uhr zu drücken. Wir haben uns dann zum Mittag die Beine der Königskrabbe einverleibt, Leute ich sage euch: Was für eine Granate, wir waren hellauf begeistert, so eine Delikatesse ist nicht zu toppen.
    Meine NAF-Mütze ist jetzt übrigens getauft, eine etwas steifere Briese war der Meinung, mir diese vom Kopf pusten zu müssen und ab damit ins Wasser. Ich war kurz davor, meine Lieblingscombi von Rute und Rolle ins Wasser zu werfen, nur um meine Mütze zu retten. Aber immer ruhig Blut, sie schwimmt noch oben. Rute abgelegt, griff zum Gaff und beherzt zupacken. Sitzt, Mütze erfolgreich gelandet J.

    Die Rückfahrt traten wir dann am 28.06.07 um 20.30 Uhr an. Zurück über die Grenze Kautokeino durch Finnland und Schweden. In Uppsala wollten wir uns wieder eine Hütte zum Übernachten mieten und haben die Rechnung nicht mit dem Wirt gemacht. Bestes Sommerwetter und Wochenende, es war inzwischen 20.00 Uhr und der Campingplatz war restlos ausgebucht. Egal, wir haben die Adresse einer Jugendherberge bekommen und haben uns dort für wirklich teures Geld zwei Zimmer gebucht. Im Zimmer die beiden Schreibtische zusammengerückt und mit den zuvor vor Ort gekauften Lebensmitteln ein lustiges Picknick veranstaltet. Bei dieser Gelegenheit haben wir auch gleich beschlossen, diese Tour nächstes Jahr zu wiederholen.

    Alle haben die Nacht gut geschlafen, nur Ingo nicht, warum weiß der Deibel. Um 9.00 Uhr Abfahrt Richtung Malmö. Über die Øresundbrücke und in Rodby haben wir uns von Detlef überreden lassen, die Fähre nach Fehmarn zu nehmen, Wartezeit werden wir wohl nicht haben, beim letzten Mal konnte er gleich mit auf die Fähre fahren……JA JAAAAA, die erste Fähre fuhr vor unserer Nase davon, naja - die nächste fährt ja in 30 Minuten – ABER OHNE UNS. Drei Wagen vor uns gehen die Lampen auf rot und die Fähre tuckert doch tatsächlich davon….DANKEEE Dorschinator. Man man, was hat Detlef für Sprüche von uns dreien hören müssen, aber er wusste es sportlich zu nehmen und hat den Spaß und die Ironie erkannt.

    Nachdem wir denn nun endlich mit der DRITTEN Fähre nach Puttgarden übersetzen konnten, waren wir sonntag morgen um 0.45 Uhr wieder in Hannover. Auto ausladen, Sachen halbwegs verstauen und noch einen Gute-Nacht-Drink zu sich nehmen und etwas plaudern, wir konnten nicht sofort ins Bett und haben dieses dann auch erst um 4.00 Uhr gefunden.
    Dank des NAF habe ich mir hinsichtlich eines Geschenkes für Thor-Sverre einige Gedanken gemacht und bin zu dem Entschluss gekommen, Werkzeug für ihn mitzubringen. Drei Wohnungen - viele Gäste – eine Menge Arbeit. Und siehe da, das von Ingo besorgte Qualitätswerkzeug wurde von Thor-Sverre mit einem Strahlen in den Augen und einem bescheidenen „Nicht nötig“ ausgepackt. Thor-Sverre hat sich sehr gefreut, denn Alkohol habe er inzwischen zu Genüge im Hause.

    Auch danke ich Thor-Sverre für das Besorgen des Walfleisches, welches wir unbedingt mal probieren wollten, so ein Walsteak hat schon was, es war wirklich ausgesprochen lecker.

    Für die Rücktour waren wir selbstverständlich so clever und haben unsere Angelanzüge und Schuhe in der Dachbox verstaut, denn diese rochen nun doch schon recht knusprig. Die Katze „Tiger“ von unserem Nachbarn Arne hat wohl irgendwas gerochen…stand sie doch schon mit ihren Pfötchen auf der Windschutzscheibe und mit den Hinterpfoten auf der Motorhaube des Autos und hat miauend versucht, an die Dachbox zu kommen…. . Die nun schon wieder, musste ich sie die letzten Tage von Ingos Betthälfte doch auch schon verscheuchen, nachdem sie der Meinung war, dort ein Schläfchen halten zu müssen, was jedoch auf keinen Fall heißen soll, dass irgendwelche Gerüche in unserem Schlafzimmer bzw. Ingos Bett herrschten.
    Wir hatten uns für den Transport der Filets entschlossen, eine gemeinsame Box zu nutzen, die ein Bekannter von Detlef selbst konstruiert hatte. Nachdem die Kiste von uns in Vinnhorst zur Hälfte geleert wurde, Inge und Detlef den Rest dann in Misburg entnommen haben, hat Detlef dumdidum den Deckel wieder auf die Box gepackt. Klappe zu – Affe tot. Wohlbemerkt, das war am sonntag morgen gegen 1.30 Uhr. Als Detlef am Dienstag bei Ingo auf der Arbeit die Dachbox abgeliefert hat, ist Ingo bei der Demontage ein leichter Fischgeruch durch den kleinen Spalt der offenen Wagentür entgegengekommen. „Oh, kommt das aus der Dachbox? Detlef kleinlaut: „Nee, das kommt aus dem Auto“. Ingo macht die Wagentür auf und ein Geruch, der ihm die Tränen in die Augen trieb, schlug ihm entgegen. Die Fischbox war zwar nicht mehr im Auto, hat jedoch die Verweilzeit seit der Entladung für die entsprechende Würze gereicht.

    Es war ein gelungener Urlaub, auch wenn bei vier Charakteren nicht immer alles perfekt läuft, wir vier fahren nächstes Jahr wieder zu Thor-Sverre.
    Wir haben uns sogar schon wegen des Gepäcks Gedanken gemacht und festgestellt, dass wir nur die Hälfte an Ausrüstung mitnehmen müssen, wenn Fisch da ist, reicht ein silberner/blauer Pilker, ein Beifänger mit Makk und fertig ist der Lack. Na gut, Haken dürfen es dann doch noch sein. Meine ganz leichte Ausrüstung kann zuhause bleiben, die Platten beißen erst ab August am besten. Naja, die letzen Würfel sind diesbezüglich noch nicht gefallen, aber wer kennt das nicht.

    Jedes Jahr die gleiche Leier, der Urlaub ist noch nicht vorbei und in Gedanken wird der nächste schon durchdacht.

    Somit geht ein wirklich wunderbarer Angeltrip zu Ende und wir müssen der Dinge harren, die noch kommen…bis zum nächsten Mal im Juni 2008 bei Thor-Sverre, fest gebucht haben wir nämlich schon.

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    • 11. Dezember 2007 um 11:48
    • #2

    @ ausschließlich Kirsten

    Schöner Bericht - aber gehört der nicht woanders hin ??? :p:p:p

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    Dorschpapa Harald

    Neues Unterforum Plattfischangeln in Norwegen

  • KirstenS
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    • 11. Dezember 2007 um 13:51
    • #3

    Du fieser kleiner Frechdachs Du...;).

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    • 11. Dezember 2007 um 14:37
    • #4

    wow..... ich glaube ich muss auch mal bischen weiter hoch.

    schöner bericht.
    Sehr schön... :D
    Vielen Dank..

    Gruß André

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