Auch ich habe mal nach einem Angelbericht gekramt.
Kann daheim leider keine PDF erstellen.
die Bilder hat er aus der Word-Datei rausgeschmissen.
Probier noch mal was Gruß
HJ
Kvenvaer 19.06.-28.06.2003-07-05
Ein Vierteljahr hingen die Seekarten von Hitra, Froya und Smola in meinem Büro.
Der Pilkereimer war lange schon gerichtet und die feinsten Montagen parat.!
Die Pilkrute eine DAM-Hypron 500 FX hatte schon einige Erlebnisse hinter sich und sollte mich auch diesmal nicht im Stich lassen. Auch die Rolle ein DAM-Teil Power Champion
hat schon einige Jahre auf dem Buckel und sich wieder bewährt.
Wie wird sich die neue Spinnrute YAD Cleveland 70 – 180 g Wurfgewicht bewähren?
Die Crew bestand aus sechs alten Hasen mit einem seriösen Durchschnittsalter und ausser unserem Senior mit langjähriger Norwegenerfahrung.
Am 19.06. um zwei Uhr machten wir uns in zwei vollgepackten Fahrzeugen auf nach Kiel.
Trotz Stau am Elbtunnel kamen wir frühzeitig an und konnten unsere letztjährigen Hitrakollegen die wieder per Bus kamen begrüssen. Sie hatten allerdings in Dolmoy gebucht.
Nach dem obligatorischen Buffet und einigen Bierchen, ging’s ab in die Heia.
In Oslo angekommen, die Pässe gleich gesammelt dem Zöllner hingestreckt, damit er gar nicht auf dumme Gedanken kommt.
Am Ausgang wartete schon AB-BerndS der leider seine zwei Wochen Dolmoy schon hinter sich hatte. Das erste lebende AB-Geschöpf das ich in Natura zu Gesicht bekam.
Wir hatten mehrmals Wetternachnichten ausgetauscht und er versorgte uns noch mit letzten Tipps.
Er bekräftigte unsere Meinung, über die E6 zu fahren, sie ist auch nach seiner Meinung landschaftlich schöner.
Nachdem wir das Gudbrandstal und den Fjell hinter uns hatten, liefen die Autos immer schneller.
Um 19:30 dann, hatten wir den Hitratunnel hinter uns und Jürgen von Hitraturist empfing uns
Im Ladenbüro. Wie immer, konnten wir trotz guter eigener Ausstattung nicht widerstehen und deckten uns noch mal ein. Ich mit Gummifischen, die BerndS mit Erfolg eingesetzt hatte.
Um21:00 h waren wir endlich am Ziel.
Die Wohnung war neu und befand sich direkt über der Krananlage und dem Filetierraum.
So hatten wir alles im Blick.
Beim Auspacken hörte ich eine schwäbische Zunge ausrufen: „Oha Gewaltgaff!“
Das kannte ich doch? Nach kurzer Ansprache bestätigte er, dass er im AB den Thread über mein Gewaltgaff gelesen hatte. Dieses hatte ich modifiziert und war zu einem effektiven
.
(durchschlagenden) Handwerkszeug geworden
Nachdem wir ausgeladen und unser Boot übernommen hatten,
wurde nur kurz überlegt und schon legten wir um 23:00 h ab !
Vorher hatten wir mit Erstaunen gehört, daß pfälzische Angelkameraden
also quasi Landsleute (die Pfalz beginnt auf der anderen Naheseite) ganz erstaunliche Fänge
gemacht haben.
Ganz begeistert waren wir von dem neuen Kombigerät mit GPS, Echolot und Kartenplotter.
Außer Hans waren alle Mann an Bord.Wir hatten nix großes vor. Wir wollten nur das Boot austesten und die ersten Suchtanfälle befriedigen.
Also erst mal raus aus den Schären, den Leuchtturm angepeilt und dort die Wind- und Wasserlage gecheckt! Also nix wie hin nach Synstflua dem verbotenen (siehe ...lange Ausfahrten...) Land. Die 5,8 SM Kurs 345 ° waren schnell überbrückt und die Ruten hingen über Bord. Ziemlich bald wurden kräftige Köhler und Dorsche gefangen.
Oskar mit leichtem Gerät bei der ersten Ausfahrt!
Ich war kaum beteiligt, da ich noch voll damit beschäftigt war den Kartenplotter zu testen um die besten Driften zu erkunden.
Wir wollten nicht übertreiben und die lange Autofahrt forderte nun doch nachdem eine Kiste voll war , nach einem Verholen in die Kojen. Als der Fisch versorgt war, nahmen wir um acht Uhr morgens unser Abendbrot ein schliefen nach ein paar Bierchen, wie die Dachse.
Ein Teil der ersten Strecke
Am Samstag, dem 21.06. 2003 war nach vie Stunden Schlaf um 12:00 h wieder Wecken.
Um 13:00 h ging es diesmal in die andere Richtung Kurs 225 ° Richtung Smola.
Dort sollen schöne Köhler gefangen worden sein. Nach fünf SM ruhiger Fahrt bei schönem Wetter hinter den schützenden Schären, ereichten wir Ramsoy-Frjorden, zwischen Hitra und
Smola
Unser Kommen hatte sich jedoch anscheinend rumgesprochen und so war die
Ausbeute bei kräftiger Drift sehr bescheiden. Wir waren alle vielversprechenden Stellen bis in die Trondheimsleia angefahren und brachen dann, weil wir abends auf große Fahrt gehen wollten die Unternehmung am frühen abend ab und waren um 19:00 h wieder daheim. Ein paar Fische hatten wir aber doch gefangen.
.
Danach blieb kaum Zeit zur Erholung.
Nach Einholung des Wetterberichtes ging’s bei 2-3 ms mit drei großen Booten (auch die Pfälzer waren dabei) auf Tour.
Erste Station war Kyaholen wo wir bei einigen Driften
kräftige Köhler und Dorsche der 2-4 kg-Klasse fangen konnten.
Danach nahmen wir Fahrt auf Richtung Örnklakken (2,5 SM) , wo unsere Truppe im vergangenen Jahr Köhler bis 17,5 kg gefangen hatte.
Doch nach kurzer Zeit war klar, dass hier heute Nacht nicht viel zu holen war.
Weiter ging’s Kurs 50 ° . Nach 4,8 SM querab die Einfahrt nach Sula (dort schnell die
Koordinaten notiert) und nach weiteren 3,5 SM ein Seegebiet dass westlich eines riesigen Untiefengebietes nördlich von Sula grenzte.
Hier ging es richtig los. Zum ersten mal kam meine YAD Cleveland bei Wassertiefen von
15 – 50 m zum Einsatz. Entgegen dem Rat der Weisen und Wissenden den 125 g Pilker direkt
ans Vorfach mit einem kräftigen Wirbel gebunden.
Köhler zwischen 3 und sechs Kilo waren bei mir die Ausbeute. Fast jeder Zug ein Treffer. Nicht alle Räuber blieben bei der Stange. Einige konnten sich ehe man sie sah, losrütteln. Bei meinen Kameraden drängelten sich eher die Dorsche. An etwas tieferen Stellen sprangen mich wie immer die Lumben an. Vielen Dank an Klausi für den guten Tipp!
Diese Rute kann man wirklich guten Gewissens weiterempfehlen.
Sie hat ein starkes Rückrat und ist trotzdem feinfühlig genug.
Auch Dorschdoubletten kamen öfter vor.
An Fotografieren oder Filmen dachte natürlich jetzt keiner mehr.
Lediglich der Sonnenaufgaung um 02:30 h brachte einige Denkminuten
zwischen sechs und sieben machten wir uns auf den Heimweg von ca. 25 SM
und erreichten bei wenig Seegang und schachen Winden gegen 09:30 den Hafen.
Filetiert haben wir dann knappe drei Zentner Fisch bis 13:30 h.
Nochmal zur Gefahr: fünfundzwanzig SM klingt sehr viel. Jedoch war der nächste Schutzhafen nie weiter als 30 min. entfernt. Die Boote wurden von erfahrenen Leuten
geführt und die Besatzung war auch zum Teil seerfahren (Segler, usw.).
Wird hatten auch im aktivsten Angelerlebnis immer ein Auge für das Wetter.
Ausser dem tollen Bord-GPS-Map 188c-Sounder von Garmin hatten wir noch ein eigenes GPS (auch Garmin) an Bord und ein seemännischer Kompass mit 1° genauer Peilung war eine Selbstverständlichkeit. Der dicke Diesel sorgte zwar für eine Ablenkung (bootsbedingte Abweichung von geographisch Nord) von fast 20 °, aber darauf kann man sich einrichten.
Alleine, hätten wir trotzdem die Touren nie unternommen. Sicherheit ist auch bei uns immer oberstes Gebot.
Am Sonntag ging dann garnix mehr. Selbst Udo unser Obergeilster lag in der Koje.
Da wir am Montag abend noch mal eine große Tour unternehmen wollten, fuhren wir
zum warming up zum Leuchtturm nach Titran. Viel mehr, wir kamen gar nicht so weit.
Bei langsamer Fahrt entdeckten wir kaum 2 SM nach der Schärenausfahrt ein nach Fisch riechendes Plateau. Und richtig: ganz entspannt, machten wir dann doch eine schöne Kiste voll mit guten Köhlern und Dorschen. Wie meist, zwischen zwei und vier Kilo.
Das war das richtige Vorspiel für die kommende Nacht.
Am Abend um 20:00h sind wir dann bei wenig Wind und leichtem Seegang Nur kurz haben wir uns bei Kyaholen und Oerneklakken aufgehalten und sind den nördlichsten Punkt unserer diesjährigen Reise angesteuert.
Je weiter wir nach draussen kamen, um so ruhiger wurden Wind und Wellen.
Wieder waren doppelte Besetzungen keine Seltenheit
Georg fing seinen Dicksten mit über ach Kilo.
Die Stelle hieß auf der Seekarte Torskskallen. Klingt irgendwie nach Dorschknallen.
Am eifrigsten zogen Udo und Oskar die Fische in’s Boot, während unser Senior Walter einige Auszeit nahm um die Fische anzufüttern. Aber er hielt mit seinen 72 Jahren tapfer aus.
Alle Achtung!
Auf einmal, in den frühen Morgenstunden ging nix mehr.
Fisch war auf dem Echolot zu sehen, aber es hatte sich dort unten anscheinend rumgesprochen, dass da oben ein paar Verrückte Jäger und Sammler mit List und Tücke versuchten die Flossenträger in ein ungewohntes Element zu befördern.
Lediglich meine Freunde die Lumben wollten mal wieder nur zu mir.
Also nicht dass wir was gegen Lumben hätten. Das Fleisch ist hervorragend, aber filetieren wollte sie halt keiner (war in der Regel mein Job).
Nach Blick auf den Kartenplotter meinte ich zu Georg: „ Da hinten ist ein Hundert-Meter-Loch, da muss jetzt was gehen.
Gesagt getan. Hin mit 13 Knoten/h aber auf dem Echolot kein Fisch. Ich war noch am überlegen (100 m runter-100 m rauf) da meinte UDO: „ Jürgen du weißt doch!“
Alles klar, denn immer wenn ich in den letzten Tagen tönte: „Einholen, da is nix mehr“
Sagte UDO: „Einen kleinen Moment noch!“ Völlig gegen Ordnung und Disziplin ist bei ihm meist noch schnell einer drangesprungen.
Also runter mit den Ruten! Ich wollte an der Kante platzieren, bin aber zu schnell getriftet und
wir waren gleich im Loch. Und krumm waren sie sofort, die Ruten! 4-5kg Dorsche waren die
Ausbeute.... und: Rotbarsche! Zumindest bei Udo und Oskar. Wir hatten im letzten Augenblick ein Rotbarschloch entdeckt. Ringsum 40-50 meter Tiefe, aber dann ein Loch von
100m Tiefe, ca 1 km im Durchmesser.
Da hätte es wieder losgehen können. Aber: der Chef des Rudels (unser weißbärtiger Pfälzer
Freund) pfiff zum sammeln und zur Heimreise. OK! Disziplin muss sein.
Nach einigem munteren Wellenreiten (der Morgenwind war etwas aufgefrischt) gings in lustiger Seefahrt nach Hause.
Und wieder mussten wir den Kran der Anlage zu Hilfe nehmen.
Die Anderen waren schon da! Unser Boot war etwas Lahmer, oder unser Gesamtgewicht etwas höher. (Ich meine inkl. Besatzung).
Um 08:00h waren wir zu Hause und nach einem kräftigen Frühstück (Abendbrot?) hatten wir ca. 160 kg Fisch zu filetieren. Danach war Zapfenstreich bis zum nächsten Tag!
Übrigens fing an diesem Tag (oder einen davor) ein Fliegenfischer drei Lachse an der Anlegestelle von Kvenvaer.
Mein schönes Messer von Martinii und mein Super-Gewaltgaff haben sich in dieser Nacht durch das achterne Speigatt verabschiedet. Ich kaufte mir im Supermarkt ein neues, schönes
Filetiermesser. Während des Filetierens am nächsten Tag rief ich noch: Das ist ein Supermesser!“ Zehn Sekunden später: „Hat jemand ein Pflaster?“
Dienstag abend (Wir hatten den ganzen Tag gepennt!) fuhren wir alleine nach Kyaholen. Dies war das Maximum, was wir uns zumuten wollten. Das geht, wenn man die Gegend kennt und entsprechend nautisch vorbereitet ist.
Es ging ganz gut los:
Ich fing einen Dorsch von 6,4 kg (wir hatten eine elektronische Waage an Bord) und auch die anderen hatten guten Erfolg.
Dann, nach zwei Stunden und doch zwei Kisten, kamen mir bei noch ruhigem Wellengang und Wind unter der „Schäfchengrenze“ Bedenken, weil sich die Umstände nicht mehr gut
anfühlten. Nach kurzer Absprache waren alle Crewmitglieder der Meinung: „Wir fahren Heim“! Wir machten uns auf die Socken, jedoch nach einer halben Stunde wurde es doch bewegter. Oskar unser erfahrenster Seefahrer lugte nur kurz aus seiner Abdeckplane ‚raus und winkte ab!
Hans der auch den Bootsführerschein hat und sturmerfahrener Mittelmeersegler ist, stand mir
Zur Seite. Nach 50 Min. am Leuchtturm angekommen (Wir konnten nur halbe Kraft fahren) waren wir wieder in sicherem Fahrwasser. Es war nix schlimmes. Und wenn der Käpt’n den größten Schiss hat, ist das auch in Ordnung.
Nur: Es war zum Schluss so diesig, dass wir ohne GPS (doppellt!) und Kompass kaum den
Schäreneingang gefunden hätten. Also Leute: immer Vorsicht!
Wir kamen um 02:_30 h nach Hause und schliefen nach Fischversorgung erst mal lange.
Am Mittwoch warnte uns dann Guide Holm: „Bleibt daheim!“ Auf sein Urteil konnten wir uns immer verlassen.
Am Donnerstag dann, blieb uns nur noch eine Tagestour, da wir am Freitag morgen um
Vier Uhr Wecken vereinbart hatten.
Die letzte Tour war eine der schönsten. Wir dümpelten auf einer Drift, kurz nach den Schärenausgängen und fingen schöne Fische!
Nach der ersten Drift (wir landeten in einem unergiebigen Loch von 240 m) versetzte ich um
150 m nach Südost und wir hatten langem, lange Sonnenscheindriften über 20 –40-60-30 meters und machten noch mal zwei Kisten voll.
Ein Orginal Wikingerschiffnachbau der unter Küstenschutzbegleitung unser Fahrwasser kreuzte war noch mal ein High-Light am letzten Tag.
Alles geht einmal zu Ende!
Wir drehten Kurs heimwärts
Unsere Daheimgebliebenen Hans und Walter, hatten Fleisch gegrillt, was uns sehr willkommen war. Nach der Fischversorgung ging es langsam unter Vernichtung der letzten Flüssigkeitsbestände an’s Packen. Die an diesem Tag gefangenen Fische hatten noch acht Stunden Zeit zum Tiefgefrieren, was auch gelang.
Morgens um vier war Wecken! Die Fische wurden verteilt: Alles hatten wir in eine Tonne geangelt, was die Kameradschaft fördert und die Gelassenheit stärkt.
Es war der beste Angelurlaub bisher.
Wir fingen keine Riesen, aber alles beachtliche Kaliber.
Wir hatten eine schöne Kameradschaft und waren auch mit dem Service von Hitra-Turist sehr zufrieden. Dank möchten wir noch Holm, dem Fischguide sagen, der uns mit besten Informationen versorgt hat, gute Wettermeldungen übermittelte und nach unseren nächtlichen Abenteuern die GPS-Daten auf dem Boot gelöscht hat, damit keine „Amateure“
versuchen die Touren nachzufahren.
Also Leute!
Die Gegend um Hitra ist landschaftlich und anglerisch ein Erlebnis! Die Ausrüstung darf keine Schwachstellen zeigen! Und die großen 100 PS-Dieselboote sind eine sichere Basis,
aber ohne Nautik und Seemannschaft keine Lebensversicherung.
Jetzt reicht’s
Petri Heinz Jürgen
P.S. Ein Filmchen ist schon in Arbeit