Veiholmen (Smöla) im Juni 2006

  • So liebe Naffen, habe mich breit schlagen lassen und stelle unseren Reisebericht nun doch schon jetzt rein. Viel Spaß beim Lesen. Fotos habt Ihr ja schon ein paar gesehen, können aber auch hier noch präsentiert werden. Naffe Markus hat bestimmt auch noch das eine oder andere schöne Bild geknipst.



    Veiholmen 17.06. - 27.06.2006



    Unsere diesjährige Angeltour führte uns nach Veiholmen/Smöla, dort hatten wir über Palm eine Hütte von Harry gemietet. Zum ersten Mal hatten wir uns entschieden, uns Mitreisende zu suchen, die Lust haben, uns zu begleiten. Somit sind wir auf Markus und Steffen aus Essen gestoßen, bzw. die beiden auf uns. Nach einem ersten Treffen im Februar in Hannover war klar, dat paßt.


    Also haben uns die beiden am Donnerstag, den 16.06.06 abgeholt, nach einer kleinen Stärkung ging es auf nach Dänemark/Frederikshaven, dort sollte uns die Color Line Festival nach Oslo bringen.


    Nachdem wir uns am Buffet gestärkt hatten, haben Ingo und ich uns in die Kabine verzogen und versucht, etwas Schlaf zu bekommen, schließlich sind wir in der Nacht von Donnerstag auf Freitag um 23.45 Uhr losgefahren und am freitag morgen um 10.00 Uhr hat die Fähre abgelegt. Viel Schlaf hatten wir aber nicht bekommen und sehr erholsam war er auch nicht. Nachdem der Kapitän wohl etwas zu schnell war, haben wir den Oslofjord im Schneckentempo passiert, und das bei bestem Wetter, es war ziemlich warm. Um 19.50 Uhr konnten wir die Fähre verlassen und den langen Weg nach Veiholmen antreten. Um 23.15 Uhr waren es in Lillehammer noch immer 23 Grad warm.


    Mitten in der Nacht haben wir das Hochgebirge passiert, dunkel war es nicht....aber kalt. Nur noch 6 Grad. Steffen und Markus mußten einen Umweg über Trondheim machen, das Auto von Steffen fuhr mit Gas und eine entsprechende Tankstelle gab es um diese Uhrzeit nur noch dort. Ingo und ich sind ohne Umweg nach Vinsternes zur Fähre gefahren und hatten Glück. Die Zeit war knapp geworden, viele Kilometer konnte man in einer Stunde nach nicht schaffen, aber wir waren um 7.03 Uhr dort und die Siebenuhrfähre hatte 5 Minuten Verspätung. Also konnten wir auch die Anschlussfähre von Aukan nach Edöy nehmen und waren dann um 8.30 Uhr erschöpft aber glücklich an unserer Hütte. Harry, der Eigentümer, hat schon auf uns gewartet und hat uns das Haus, die Boote, das Schlachthaus usw. gezeigt. Nach einer kurzen Einweisung und einen Klönschnack mit Peter Palm haben wir das Auto ausgeräumt und den Ausblick von der Terrasse genossen, es war zwar recht diesig, aber egal, wir waren endlich da.


    Markus und Steffen hatten die Fähre leider verpaßt, deren Navi hat sie in Trondheim fehlgeleitet und somit waren sie erst gegen 10.30 Uhr vor Ort.


    Nachdem wir alle ausgepackt hatten und das Angelzeug fertig war, ging es endlich auf die erste Erkundungstour. Markus hatte das Glück, zwei richtig große Pollack zu fangen, so um die 80 cm. Na das kann ja was werden.....


    In den Folgetagen konnten wir mal mehr, mal weniger fangen, aber wir waren immer zufrieden.


    Am Nordgrunnen haben Steffen, Markus und ich nichts gefangen, nur kleine Köhler von ca. 20 cm, die sich als regelrechte Terroristen entpuppten. Nur der beste Ehemann aller Zeiten hatte Glück:


    Wir hatten uns schon entschlossen, umzusetzen und auf einmal entfleuchten Ingo ziemlich komische Laute: OH......OHHHHHH.......OHHHOHHHH, und das Gesicht dazu war der Brüller. Augen größer als der Rest.


    Die Bremse war praktisch nicht vorhanden, die Flucht vom Fisch...vom Feinsten. Nachdem er ein paar Meter der Schnur zurückgewonnen hatte, war der Fisch wieder am Zuge und hat sich das Erarbeitete zurückerobert. Ingo mit leichtem Zeug hatte Fun pur und war auch letztlich der Gewinner. Zum Vorschein kam ein Dorsch von 1.07 Meter und 10,5 kg. Der Jubel war groß, Schultern klopfen und von mir ein Küßchen. Der erste fette Fisch der Tour. Aber wie der Teufel so will, gebissen hat danach nichts mehr.


    Sehr viel haben wir vor dem Leuchtturm nähe Skagflua geangelt und dort richtige Sternenstunden erlebt. Steffen hat dort einen Rekordpollack von 97 cm mit 10,2 kg gefangen und Ingo und ich haben dort auch unsere großen Seelachse von bis zu einem Meter und 8 kg fangen können. So große Pollack und Köhler habe ich noch nicht gesehen, die Jungs hatten richtig Spaß am Angeln, ich aber auch.


    Da ich doch arg unter der Seekrankheit leide, habe ich immer Tabletten (Vomex A Dragees) genommen, die mir wirklich sehr geholfen haben. Nur an einem Tag hatte ich vergessen, welche zu nehmen und wurde auch nach ca. 1,5 Std. bestraft. Mir wurde übel, ich habe die Rute zur Seite gelegt und versucht, meinen Kopf und Magen zu beruhigen. Hat aber alles nichts geholfen, zum ersten Mal in meinem Anglerleben habe ich die Fische gefüttert, die Jungs waren aber total lieb und sind sofort und ohne Diskussion zurückgefahren, nach einer kleinen Stärkung sind sie wieder rausgefahren und ich habe mir das letze Vorrundenspiel der Deutschen angesehen.


    Aber dass ich Fische anfüttern mußte, hatte etwas gutes, nächsten Tag konnte ich den einzigen Steinbeißer der gesamten Tour fangen, der ca. 75 - 80 cm maß. Man, was habe ich mich gefreut.


    An zwei Tagen war es morgens und mittags so windig, dass an eine Ausfahrt nicht zu denken war, aber abends konnten wir es dann doch wagen. Nachdem wir wieder am Leuchtturm von Veiholmen gute Dorsche und Pollack gefangen haben, wollten wir noch eine tiefe Spalte anfahren, der Himmel hat sich aber inzwischen über dem Festland verdunkelt, wir haben uns entschieden reinzufahren, was auch gut war, Harry stand schon am Bootsanleger und hat sich vergewissert, ob auch alle Boote und Gäste wieder da waren, der Sturm war nämlich nicht angekündigt und hat uns regelrecht überfallen. Die Fahrt zurück war ziemlich kabbelig, erst als wir in der Nähe des Hauses waren, haben sich unsere Gesichter entspannt.


    Regen hatten wir hin und wieder und dieser hat mich nur einmal gehindert, mit rauszufahren, denn ich wollte ja Spaß haben, und nicht tropfnaß im Boot sitzen. Nachdem die Jungs ca. 2 Std. draußen waren, kam die Sonne durch und ich habe mir einen Sonnentag auf der Terrasse gegönnt, T-Shirt-Wetter hatten wir zwar während des gesamten Urlaubs nicht, aber unangenehm kalt ist es zum Glück auch nicht gewesen.


    So nach und nach hat sich unsere Fischkiste gefüllt, aber eine Kuttertour wollten die drei sich unbedingt noch mal gönnen, die richtig großen Kracherköhler sollten gefangen werden, was aber aufgrund von Verständigungsschwierigkeiten nicht geklappt hat, Die Jungs haben nicht gesagt, dass sie auf Größe aus sind und der Kapitän dachte, es ging um „Masse". Aber die drei sind doch auf ihre Kosten gekommen und hatten eine schöne und interessante Kuttertour verlebt.


    Ich habe mir aufgrund meiner Seekrankheit eine Auszeit gegönnt, wenn ich auf dem Kutter schlapp mache, ist umkehren nicht drin, also lieber gleich daheim bleiben. Ist mir aber auch nicht wirklich schwer gefallen, denn ich habe meine großen Fische gefangen und habe den einen oder anderen schönen Fisch verhaften können. Ich kann nur sagen: Es ist einfach genial, wie sich ein großer Köhler im Drill verhält, einfach irre, viele Fluchten zwischendurch, die Bremse singt.....GENIAL,


    Der Urlaub war super, zwar wurde nicht die Artenvielfalt gefangen, wie erhofft, aber mit Dorsch, Köhler, Pollack, Rotbarsch (Mini), Schellfisch (Mini), Leng, Lump (für Steffen eine Plage) und meinem Seewolf konnten wir uns letztlich doch zufrieden geben.


    Für nächstes Mal haben wir dann noch den Heilbutt und den Seeteufel auf der Wunschliste. Aber nächstes Jahr sind wir wieder am Nordkapp, Veiholmen hat uns unter Garantie nicht zum letzten mal gesehen. Mit Palm standen wir fast täglich in Kontakt, er stand ständig zur Verfügung, der Service, der von ihm geboten wurde, ließ keine Wünsche offen. Es ist halt von Vorteil, wenn der Reiseveranstalter in der Nähe wohnt, aber auch im Vorfeld war die Betreuung vorbildlich


    Sogar eine Schule Schweinswale sind in der Nähe des Bootes aufgetaucht, wenn man auch nicht sehr viel von ihnen sehen konnten, war es doch ein Erlebnis.


    Ein Erlebnis der unerfreulichen Art hatte Ingo aber auch noch sein zu nennen.


    Wir haben uns Krabbenkörbe mit Fischkadavern ausgelegt, nachdem Markus und Ingo die Körbe eingeholt hatten und sie die Krabben herausnehmen wollten, war eine Krabbe schneller als Ingo. leider.


    Ein kurzer Schrei, Luft anhaltend und sämtliche Muskeln angespannt stand er gebeugt über dem Korb und eine Krabbe hatte ihre Scheren in zwei seiner Finger gegraben. Ein bißchen Fleisch musste Ingo vom Zeigefinger einbüßen und der Mittelfinger hat Quetschungen am Nagelbett und der Fingerkuppe erlitten.


    Da dankt man sich, ach wie süß....aber die kleinen Biester haben eine Mordspower in den Scheren. Nachdem Ingo schnell etwas Wasser getrunken und eine Schmerztablette genommen hatte, haben wir die Biester gekocht und verputzt. Die Rache war sein, der Übeltäter war nämlich dabei und hat uns sehr gemundet.


    Schade war nur, dass wir wenig Chancen hatten, die Naturködermontagen zu nutzen, dafür war die Drift an den meisten Tagen zu stark. Ich habe noch nie so viel in einem Urlaub gepilkt, aber mit der leichten Ausrüstung hat es uns doch immensen Spaß gebracht, haben wir doch so die besten Fische gefangen. Drei oder vier passable Leng haben wir gefangen, das war’s aber auch schon.


    Der Urlaub war also rund um gelungen und wir haben, wie immer, eine sehr schöne Zeit in Norwegen verbracht. Zu zweit hatten wir in 10 Tagen eine Kiste gefüllt, hätten wir eine zweite dabei gehabt, hätten wir Probleme bekommen, die auch noch zu füllen, aber es hat ja gereicht, die Kiste war voll und konnte somit problemlos nach Hause transportiert werden.


    Die Rückfahrt war recht angenehm. Nachdem wir am Dienstag, den 27.06.06 um 5.45 Uhr die erste Fähre auf´s Festland genommen hatten, waren wir um 16.15 Uhr in Oslo, um 19.45 Uhr in der Kabine und haben uns noch am Buffet den Bauch vollgeschlagen. Ingo und ich hatten uns in der Panoramabar der Festival noch ein leckeres Abschlussbierchen gegönnt (Oh hauerhauerha, was für ein Preis,...über 10,00 EUR für zwei 0,5 Bier) aber egal, der Ausblick war klasse, das Bettchen hat gewartet und wir waren glücklich und zufrieden.


    Am Mittwoch um 8.00 Uhr waren wir in Dänemark und nach einem Zwischenstop in Hamburg bei meiner Mutter waren wir um 16.00 Uhr wieder Zuhause.


    Nun heißt es wieder warten und dem nächsten Urlaub entgegenzufiebern....wie jedes Jahr.

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